Ablauf Kastration
02. Juli 2002 14:36

Hallo Katja!

: da hab ich schon mein erstes Problem. Wir wohnen im 1. Stock. Da müssten wir sie ja jedesmal zu zweit runter tragen. ;-(

Ja, zumindest am ersten Tag dürfte das nötig sein. Ich würde es auch am nächsten Tag auf alle Fälle noch machen, da die Hunde oftmals doch noch recht matt sind und schneller mal die Treppe runter purzeln, das sollte mit einer frischen Naht natürlich nicht geschehen.

: Kann die Hündin es nach der OP überhaupt problemlos steuern. Ich vermute sie macht sicherlich auch mal in die Wohnung, kann ich mir vorstellen.

Klar, kann passieren. Bei meiner Hündin war es nicht so. Wär ja auch kein Drama. Die Hunde müssen aber auch nicht häufig am Op-Tag, da sie kaum was getrunken haben.

: Kann ich davon ausgehen, dass Hündinnen im Schnitt noch am Folgetag schlapp sind? Es dann aber aufwärts geht?

Ja, davon musst du ausgehen. Meine wollte schon am nächsten Tag wieder Ball spielen. ;-) War am anstrengendsten den Hund halbwegs ruhig zu halten, bei der Flitzbiene...

:Ist ja eigentlich doof, denn da hab ich Urlaub und kann 'nur' Krankenwache spielen, anstatt mit meinem Hund.

Ist doof, stimmt. Aber normalerweise ist es schon sehr gut, wenn nach einem Eingriff immer jemand da ist und die Mattigkeit hält nicht lang an, normalerweise.

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: Wie hat es bei euch funktioniert, die die nicht im EG wohnen? Sollte ich mich vielleicht zwei Tage bei meinen Eltern einnisten? (EG-Wohnung)

Wär praktischer. Ich wohne im 3. Stock. Meine Hündin kann ich aber tragen, die hat nur 13-14 Kilo.

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: Vor der OP hab ich die wenigsten Bedenken, auch nicht dass sich ihr Wesen verändert, aber die Woche danach bereitet mir schon Kopfzerbrechen. Vielleicht mach ich mir auch einfach nur zuviele Gedanken und verkomplizier das.

Hm, das kriegt man schon geregelt. Es ist keine Woche, die du Stress hast. Nur ein, zwei Tage, dann geht es wieder. Ist zwar immer noch Schonprogramm angesagt, aber bis auf wildes Toben geht eigentlich dann schon bald alles wieder.
Überleg dir das mit der Kastration gut. Warum willst du sie denn kastrieren lassen? Eventuell ist es gar nicht nötig?

Grüße,
Yna

02. Juli 2002 17:10

Hallo,
meine Hündin (33 kg) ist mit 6 Jahren nach einem Kaiserschnitt kastriert worden. Da war ich natürlich dabei! Also, das üblche, wie es die anderen schon geschrieben haben. Meine Hündin hat ca. 2 Stunden nach der OP ihren Welpen geleckt und gesäugt, lief abends auch die Treppe runter. Allerdings habe ich sie da an der Leine geführt, damit sie nicht ausrutscht und langsam läuft. Am nächsten Tag war sie topfit, wie immer und hatte offensichtlich auch keine Schmerzen. Pipi machte sie schon abends, bloß der Haufen hat etwas auf sich warten lassen. Den machte sie am nächsten Abend.
Die Fäden von der Entlastungsnaht habe ich dann nach 3 - 4 Tagen gezogen. Dann habe ich die Wunde immer mal (so ca 3 x am Tag) mit Wundspülung (ist so ne braune Brühe) abgewaschen und dananch Chlorhexidin-Puder draufgestreut. Geleckt hat die Hündin gar nicht dran, sie war ja auch mit dem Kleinen beschäftigt ;-)
Nach 2 Wochen sind die Fäden gezogen worden. Das ist jetzt 3 Jahre her. Wesensmäßig hat sie sich nicht verändert, nur das Fell ist weich geworden und sie produziert riesige Mengen Unterwolle. Und rumtröpfeln tut sie auch (noch?) nicht, zum Glück.
Viele Grüße von katrin

03. Juli 2002 05:21

Hallo Yna,

hört sich ganz gut an. Ich denke ich male mir das schlimmer aus, als nötig.

: Überleg dir das mit der Kastration gut. Warum willst du sie denn kastrieren lassen? Eventuell ist es gar nicht nötig?
:
Wir machen ne Ausbildung zum Rettungshund und da würde sie ja dann jedesmal 4 Wochen ausfallen. Bzw. alle anderen Rüden blockieren. ;-)Züchten wollen wir sicherlich nicht, dazu gibt es schon genügend professionellere Züchter.

Vielen Dank,

Katja

03. Juli 2002 10:12

Hallo Katja,

ich habe meine Tessi 1,5 Tage vor Kastration nüchtern gelassen. Sie kam am OP Tag um 14 Uhr zum TA, hat zuerst mit einer ganz dünnen Nadel (Insulinkanüle) eine Beruhigungsspritze bekommen und wurde ganz ganz müde.
Als sie fast eingeschlafen war hat sie einen Venenkatheter bekommen, etwas Beruhigungsmittel und wurde dann rasiert, sie schlief da schon.
Dann kam sie in den OP (Inhalationsnarkose) an Narkosegerät, Überwachung etc, wir haben auf sie gewartet (und uns um unsere alte Hündin gekümmert, die am selben Tag vor Tessi eine Zahn-Op haben mußte und Goldimplantate bekam und gerade von der Narkose zurückkam) und nach ca. 2 Stunden war sie fertig.
Sie hat noch eine halbe Stunden auf ihrem von uns mitgebrachtem Schaffell im Wartezimmer gelegen, zur Überwachung und dann haben wir sie mitgenommen.
Sie hatte einen Verband, Trichter etc habe ich abgelehnt, denn sie ist eh eine sehr ängstliche Hündin.
Ich habe Novalgin Tabletten mitgenommen (nach Rücksprache mit dem TA)für den Fall, daß sie Schmerzen hat.
Abends wollte sie schon wieder raus, d.h. sie mußte, denn die "alte Dame" war trotz Narkose mehr als topfit und stand vor Tessi unter dem Motto: Nicht hängen lassen, aufstehen!
Die Treppen haben wir sie getragen.
Am nächsten Morgen war Tessi kaum zu bändigen, nachts habe ich ihr eine Schmerztablette gegeben, sie sprang schon überall hoch und ich hatte Mühe sie ruhig zu halten, am 2. Tag nach OP war sie ganz die alte und wütend an der Leine laufen zu müssen.
Sie hat sich irre schnell erholt. Ich habe die Wunde jeden Tag verbunden (wollte ihr den TA ersparen, denn sie hat wirklich große Angst, war nur einmal zur Kontrolle da), sie sah durchweg reizlos aus und ich habe nichts drauf getan. Alles ist super verheilt, ohne Komplikationen. Am 10. Tag wurden die Fäden gezogen.
Den Verband brauchte sie allerdings und gute Beobachtung, denn sie wollte sich schon am Tag nach OP selber die Fäden ziehen...

Liebe Grüße und alles Gute!

Steffi mit Norma und Tessi