Hallo Heidrun!
: Gibt es denn irgendeine Möglichkeit, ein tumoröses Geschehen - welcher
: Art auch immer - festzustellen (ausser den ganzen Hund zu röntgen und
: zu schallen - und doch nichts zu finden...)?
Den ganzen Hund schallen wäre bei geübten Ultraschallern zumindest eine gute Möglichkeit; Röntgen bringt meist wenig und CT/MRT ist für Haustiere nicht wirklich weit verbreitet und ziemlich teuer.
Im Endeffekt müßte man den Hund sehen - schauen, ob es etwa Hirnnervenausfälle gibt, die auf eine Tumorlokalisation in den entsprechenden Hirnbereichen hindeutet zum Bespiel (das könnte eine Erklärung für den Hörverlust sein), tasten, ob es geschwollene Lymphknoten gibt und wenn ja, in welchem Abflußgebiet die liegen. Unspezifische Zeichen sind auch Fieber, Gewichtsverlust, Erhöhung einiger Laborwerte (AP, eventuell CRP usw.), aber aus diesen Werten kannst Du höchstens erfassen, daß es einen Entzündungherd oder einen Tumor im Körper gibt, nicht jedoch, was und wo er ist.
: Gibt es irgendwelche Anzeichen/Anhaltspunkte, die darauf hindeuten *können*,
: dass da womöglich irgendetwas im Hund "vor sich geht"?
S.o., es kann leider alles mögliche sein - so etwas wie ein kleiner Schlaganfall, der den Hund durch plötzliche Wahrnehmungsveränderungen verunsichert, es kann ein Hirntumor sein (und den findet man nur im CT/MRT) oder eine Hirnmetastase eine anderen Tumors sein. Eine Schilddrüsenerkrankung ist bei älteren Menschen ziemlich häufig und wird selten entdeckt (*grummel*) und kann auch zu vielen Verhaltensänderungen führen - warum nicht auch beim Hund? Auch ganz andere Dinge wie z.B. Leberprobleme können durch hepatische Enzephalopathie zu Auffälligkeiten führen (aber da gibt's dann meist noch mehr körperliche Auffälligkeiten).
Der Ärger ist halt immer, daß der Hund sich nicht äußern kann :-(
: Gibt es im Blutbild evtl. bestimmte Werte, die sich verändern?
Ja, aber alles ziemlich unspezifisch. Amämie, also Blutarmut ist oft ein Begleitfaktor tumoröser Prozesse, CRP ist als Antwort auf alle möglichen entzündlichen Prozesse erhöht, die Blutsenkungsgeschwindigkeit ebenso. Alkalische Phosphatase (AP) und Lactatdehydrogenase (LDH) sind meist auch erhöht.
Wenn man einen komkreten Verdacht hat, wo das Problem liegt, kann man natürlich spezifischer nachbohren.
Als Versuchsballon für einen Hirnprozess kann man auch einmalig Cortison geben und schauen, ob die psychischen Symptome besser dadurch werden. Cortison wirkt nämlich abschwellend auf das Hirnödem, das die meisten Hirnprozesse umgibt, und bessert dadurch die Versorungung der angrenzenden Hirnregionen. Ist aber auch nicht hochspezifisch, da Cortison ja in viele Regelkreisläufe eingreift.
Es kann natürlich auch gar nichts in dieser Richtung sein, sondern es ist ihr irgendwas passiert, als sie allein zu Hause war (Bügelbrett auch den Kopf gefallen oder so) und sie das kann durch ihre altersbedingten Einschränkungen nicht mehr richtig einordnen und hat jetzt massive Angst allein. Wenn sie nichts mehr hört und wahrscheinlich auch nicht mehr so gut sieht, ist diese Möglichkeit auch nicht von der Hand zu weisen.
Aber wirklich wissen tu ich auch nichts, was einen konkreten Hinweis gibt. Es kann alles und nichts sein; wie gesagt, leider kann die Dalmidame sich nicht selbst dazu äußern...
Liebe Grüße,
Katja