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Nachlässigkeit, Unverständnis, oder?

geschrieben von heidrun+C(YCH) 
Nachlässigkeit, Unverständnis, oder?
19. August 2002 16:13

Hallo Yorkies!

In meinem näheren und weiteren Hundebekanntschaften-Umfeld gibt es
einige Hunde mit gesundheitlichen Problemen/Störungen.
Doch deren Besitzer halten es nicht für nötig - trotz teilweise halbwegs
dramatischer Verlaufsformen - den Tierarzt aufzusuchen.

Bsp. 1:
Rotti, übergewichtig, lahmt vorne stark.
Nach wochenlangem "Bequatschen" geht die Besitzerin endlich zum TA -
Hund wird 1 Wochen später operiert - OCD. Der Hund ist 1,5 Jahre später
immer noch zu dick, obwohl Bes. über Problematik aufgeklärt wurde.

Bsp. 2:
Golden, innerhalb 8 Wochen sehr abgemagert (sonst eher "pummelig"winking smiley,
das Fell stumpf, er ist deutlich grau geworden.
Bes.: "Der frisst einfach nicht. Ist wohl das Wetter, wir warten bis
zum Herbst, da wird es sicher besser." Einwand: "Letzten Sommer war
er aber doch auch nicht so dünn, und er hat jetzt ziemlich schnell
abgenommen - da könnte doch was anderes dahinter stecken?!" - "Och,
wir warten jetzt erst mal bis zum Herbst, dann ist er sicher auch
nicht mehr ständig so müde".

Bsp. 3:
DSHündin lahmt mit knapp einem Jahr stark vorne, wechselseitig.
Besitzer: "Och, das vergeht, auf dem Hundeplatz hat man uns gesagt,
das käme vom Wachsen." Einwand: "Es gibt versch. Erkrankungen des
Ellbogengelenks, die, wenn sie nicht rechtzeitig erkannt werden, später
übel Probleme machen können. Ist sie denn mal geröngt worden?" - "Nö,
der Züchter sagt, seine Hunde seien gesund."

...die Beispielreihe könnte ich noch weiter fortsetzen :-(

Ich will den Leuten ja nicht unterstellen, dass sie ihre Hunde nicht
lieben - aber was da teilweise abläuft, sträubt mir die Nackenhaare.

Sind die Hundebesitzer einfach naiv, sind sie zu geizig, ist der Hund
eben doch *nur* ein Hund?
Es handelt sich hierbei um "einfache Familienhunde", meist (hier) um
Einzelhunde, in den drei beschriebenen Fällen sind noch nicht mal Kinder
im Haus - an mangelnder Übersichtlichkeit kann es also nicht liegen...

Sicher - es gibt hier auch genügend Leute, die für ihren Hund alles tun
und sich kümmern, ihn päppeln, beim TA durchchecken lassen etc.
Aber das finde ich eigentlich selbstverständlich...

Fällt das nur mir so auf oder geht es Euch ähnlich?

Nachdenkliche Grüsse
heidrun+C

19. August 2002 16:39

Hallo Heidrun,

nicht nur Dir fällt das auf. Das Problem sehe ich darin, daß Hunde zumeist sehr "still" leiden. Solange der Hund nicht jammernd im Eck liegt, glaubt Herrchen/Frauchen es sei ohnehin alles in Ordnung.

So ist es leider *seufz*

lg,Alex

19. August 2002 19:53

Hallo Heidrun,

es fällt nicht nur Dir auf. Die Besitzer meines Pflegekindes (Dalmi) habe ich ein halbes Jahr lang bearbeitet, damit sie mit ihrem Tier zum TA gehen. Habe sie schließlich mit Hilfe des TA (wir gehen zum selben) überrumpelt. Hund ist schwer Herzkrank und hätte evtl. noch ein Jahr (ohne Behandlung) gehabt. Und das alles nur, weil ich in ihren Augen zu empfindlich bin und zu schnell zum TA gehen.
Gruß Uschi

20. August 2002 07:11

Hi,

bei mir in der Gegend gibt es viele Halter, bei denen isses eher umgekehrt. Die rennen ständig zum Tierarzt und ich werd das Gefühl nicht los, dass diese Leute regelrecht wollen, dass ihr Hund was hat, damit sie ihn danach so richtig betuddeln können.

Was die von dir beschriebenen Sachen angeht ist es, denk ich, auch oft so, dass die Leute es nicht so richtig wahrhaben wollen. Bei Menschen ist es ja kein Problem, es zu realisieren, dann geht man halt zum Arzt, das kostet ja nicht direkt was. Bei Hunden hemmen offenbar die Kosten und die Angst davor, dass der Hund tatsächlich was haben könnte und dann noch mehr und mehr kostet, die Wahrnehmung.

Viele Grüße

Franziska

20. August 2002 07:41

Ist zum Teil ein psychologisches Phänomen - der Hund als Verlängerung der Persönlichkeit darf keine Mängel aufweisen, da dies als "Versagen" des Besitzers empfunden wird. Deshalb werden auch offensichtliche Symptome oft abgewiegelt oder strikte geleugnet.

Gibt übrigens psychologische Studien darüber.

Kann natürlich auch die Angst vor TA-Kosten dahinterstecken.

Liebe Grüße

Elke

21. August 2002 09:06

Hallo Elke!

: Gibt übrigens psychologische Studien darüber.

...das würde mich sehr interessieren - wo kann ich denn dazu
etwas finden? Hast Du evtl. einen link für mich?

Viele Grüsse
heidrun+C