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Gesundheit & Hund

Gesundheitsfragen betreffen nicht nur den kranken Hund sondern stellen sich auch, wenn es um Vorbeugung oder Prävention von Krankheiten geht. Macht dein Tierarzt das richtige? Welche Untersuchungen sind sinnvoll und sollten gemacht werden? Wer hat Erfahrungen mit HD und Goldakupunktur? Solche und ähnliche Fragen kannst Du hier stellen oder diskutieren. 
Chemotherapie
10. Oktober 2002 07:12

Hallo Tina,

ich hab mir die Rechnungen nochmal rausgesucht. Allein die angewendeten
Medikamente kosteten DM 353,-- (Doxorubicin) und DM 854,-- (Carboplatin)
incl. MWSt.

Der Rest zu den genannten Beträgen waren Infusionsbesteck usw. sowie
das obligatorische Differentialblutbild. Ausserdem wurde Anka jedesmal
sehr gründlich untersucht, bevor die Infusion gelegt wurde. Man hat
wirklich sehr gewissenhaft gearbeitet.

Anka hatte übrigens Knochenkrebs. Da wird sehr oft auch die Kombination
von Cisplatin/Doxorubicin eingesetzt. Cisplatin hat zwar erheblich mehr
Nebenwirkungen, ist aber meines Wissens billiger. Das ist eine Ab-
wägungsgeschichte, die der behandelnde Onkologe bei der Therapieplanung
in Abstimmung mit dem Tierbesitzer treffen muss.

Man hat uns auch gleich gesagt, dass es in Anka's Fall keine Heilung
geben wird. Und so war es auch. Zusätzlich hatten wir das verdammte
Pech, dass Anka's Venen so dicht gemacht haben, dass wir das Therapie-
intervall nicht einhalten konnten. Und genau in dieser Phase hat der
Krebs zugeschlagen...

Liebe Grüße
Martina mit Anhang

10. Oktober 2002 08:45


: ich hab mir die Rechnungen nochmal rausgesucht.
: Und genau in dieser Phase hat der
: Krebs zugeschlagen...

Liebe Martina,

vielen, vielen Dank, dass Du Dir so viel Mühe gemacht hast. Du bist mir hier im Forum sowieso schon sehr, sehr positiv aufgefallen (musste mal gesagt werden).

Wenn ich lese, was Anka passiert ist, fehlen mir leider immer wieder die tröstenden Worte. Ich kann nur sagen, dass Du und sie mir unendlich leid tuen.

Werde heute hören, was mit dem Neufi passiert (ist). Vielleicht besteht doch noch eine Möglichkeit.

Doch noch eine Frage: Wurde Dir auch geraten, die betreffende Gliedmasse amputieren zu lassen, oder sass der Krebs woanders?

Ganz liebe Grüsse

Tina

10. Oktober 2002 10:51

Hallo Tina,

bei Anka saß der Tumor am Oberarmknochen. Leider musste dadurch das
Vorderbein komplett amputiert werden. Diese Entscheidung war wohl die
schwerste meines Lebens... aber Anka's letzte Chance. Ich hätte was
drum gegeben - für eine andere Lösung. Da aber das Osteosarkom mit der
Zeit den Knochen zersetzt, und dieser infolge dessen eines Tages brechen
wird, ist dies der einzig gangbare Weg. Ich stellte mir dann vor, dass
ich vielleicht gerade in Wald und Flur unterwegs bin und dies passiert..

Ausserdem sind die postoperativen Schmerzen nicht vergleichbar mit
Tumorschmerzen. Nach der OP kriegte Anka 4 Tage lang großzügig Schmerz-
mittel, dann war die Sache vergessen. Danach hatte sie wirklich noch
eine schöne Zeit. Tumorschmerzen sind wohl die schlimmsten, die es gibt.

Leider muss man all diese Entscheidungen schnell treffen, weil gerade der Knochenkrebs einer mit der größten Metastasierungstendenz ist. Da
zählt jeder Tag.

Wie zufällig habe ich gerade heute morgen ein Mail von einer Bekannten
bekommen. Sie hat einen Leonberger, ebenfalls amputiert und bekommt
jetzt eine Chemo. Sie schrieb, sie hätte etwas über eine 'Kyrotherapie'
gehört. Dabei wird der erkrankte Knochen freigelegt und vereist. Da-
durch sollen alle Zellen absterben. Aus dem verbliebenen Knochengerüst
bildet sich anschließend neues Zellwachstum, das gesund sein soll.
Das soll die neueste Therapieform beim Osteosarkom sein. Eine Amputation
ist dabei nicht notwendig.

Ich kann dazu leider gar nichts sagen, aber ich frag nochmal nach, woher
sie die Info hat. Vielleicht kann ich was rauskriegen. Dann melde ich
mich nochmal.

Ganz liebe Grüße zurück
Martina mit Anhang

P.S.: Danke für die Blumen...;-))

10. Oktober 2002 11:32

Hallo Martina,

: bei Anka saß der Tumor am Oberarmknochen. Leider musste dadurch das
: Vorderbein komplett amputiert werden.
: Ausserdem sind die postoperativen Schmerzen nicht vergleichbar mit
: Tumorschmerzen. Nach der OP kriegte Anka 4 Tage lang großzügig Schmerz-
: mittel, dann war die Sache vergessen.

Arme Anka, arme Martina, kann ich da nur sagen. Ich dachte mir aber schon, dass eine Chemo nicht helfen wird, wenn der Tumor nicht entfernt wird. Allerdings werden die Besitzer eine Amputation nicht durchführen lassen.

: Leider muss man all diese Entscheidungen schnell treffen, weil gerade der Knochenkrebs einer mit der größten Metastasierungstendenz ist. Da
: zählt jeder Tag.

Das kann ich mir denken. Nur wird die Entscheidung für den Neufi sicherlich zu einer Euthanasie tendieren.

: Sie schrieb, sie hätte etwas über eine 'Kyrotherapie'
: gehört. Ich kann dazu leider gar nichts sagen, aber ich frag nochmal nach, woher
: sie die Info hat. Vielleicht kann ich was rauskriegen. Dann melde ich
: mich nochmal.

Das wäre nett. Selbst wenn es für diesen Neufi zu spät sein sollte, können sich andere Hundebesitzer in dieser Situation dann hier informieren. Es gibt übrigens sehr viele Informationen zu Kryotherapie im Netz, wie ich eben kurz gesehen habe.

Vielen, vielen Dank, Martina, und liebe Grüsse

Tina


11. Oktober 2002 07:10

Hallo Tina,

: Das kann ich mir denken. Nur wird die Entscheidung für den Neufi sicherlich zu einer Euthanasie tendieren.

Das tut mir sehr leid. Aber in einigen Fällen ist dies wirklich die
vernünftigere Entscheidung, so schwer sie auch fällt. Eine Amputation
mit anschließender Chemotherapie kosten nicht nur eine Stange Geld,
sondern auch sehr, sehr viel Kraft... Ich weiß noch gut, wie ich bei
jeder Blutuntersuchung gezittert habe, ob sich das Knochenmark wieder
erholt.
Ich habe mich immer von Anka's Lebenswillen leiten lassen. Ich wollte
nicht aufgeben, solange sie kämpfen will.

Zur Kyrotherapie gibt es leider noch keine konkrete Adresse, an die man
sich wenden kann. Hier im Forum soll es schon mal einen Beitrag dazu
gegeben haben. Anscheinend sind es momentan wirklich nur Einzelfälle,
wo dies versucht wird. Aber da lohnt es sich, am Ball zu bleiben.

Liebe Grüße
Martina mit Anhang

11. Oktober 2002 09:30

Hallo Martina,

Eine Amputation
: mit anschließender Chemotherapie kosten nicht nur eine Stange Geld,
: sondern auch sehr, sehr viel Kraft...

Ich denke, die wird den Besitzern fehlen.

: Ich habe mich immer von Anka's Lebenswillen leiten lassen.

Ich würde es auch so machen, wenn dieser Fall mal auf mich zukommen sollte.

: Zur Kyrotherapie gibt es leider noch keine konkrete Adresse, an die man
: sich wenden kann. Aber da lohnt es sich, am Ball zu bleiben.

Das denke ich auch. Wäre wunderbar, wenn sich diese Methode duchsetzen könnte.

Leider weiss ich immer noch nicht, was mit dem Neufi passiert ist. Die Besitzer gingen gestern nicht ans Telefon, was für mich kein gutes Zeichen ist.

Nochmals herzlichen Dank

Tina