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Cockerwut

geschrieben von Susanne(YCH) 
Cockerwut
12. Oktober 2002 05:40

Hallo zusammen,

in Anlehnung an die Meldungen zur Cocker-, Berner, Goldiewut:
Ich habe eine Kundin mit entsprechendem cockerspaniel,die langsam sehr verzweifelt ist. Gibt es im Raum NRW Fachärzte, die sich mit den medizinischen Möglichkeiten dieses Syndroms befassen.
Ich denke erzieherisch kann man nur überlegen, wie die Krankheit gehändelt werden kann, damit nicht noch erlernte Aggression dazukommt. Eine befriedigende Lösung ist dies allerdings nicht.
Oder kennt ihr ein Tierärzteforum?

Danke f. eure Hilfe
Susanne


12. Oktober 2002 07:19

Hallo Susanne,
Cockerwut, gibt es das noch? Für mich ist das eine Sache, die spätestens vor 10 jahren nur noch selten auftauchte und mittlerweile "ausgestorben" ist. Die zwei Fälle, die mir persönlich bekannt waren, sind erst nur noch - ausser beim Fressen - mit Maulkorb rumgelaufen und dann irgendwann eingeschläfert worden.
Vielleicht mußt du mal näher beschreiben, was dieser Hund macht?
Viele Grüße
Kerstin


12. Oktober 2002 07:57

Hallo Kerstin,
tja das dachte ich auch.
Es äußert sich folgendermaßen:
der Hund scheint zwei Gesichter unabhängig v. erkennbaren äußeren Einflüßen zu haben: einmal freundlich, fröhlich, etwas umweltunsicher, verspielt, kooperativ- andererseits; plötzlich knurrend,läßt sich nicht anfassen, bedroht Familienmitglieder, zieht sich besonders Abends in Höhlen zurück, aus denen er sich nicht hervorlocken oder holen läßt, verteidigt einen bestimmten Flurabschnitt, was ihn am nächsten tag nicht mehr interessiert.
Seine Menschen sind sehr verzweifelt.
Sie machen bestimmt auch eine Menge Erziehungsfehler, wie tausend andere auch! das allein reicht aber nicht so ein "verrücktes" Verhalten hervorzurufen. ich habe die Beschreibung in Dr. Mugfords Buch gelesen und Bingo, genau so verhält er sich.
Einerseits bin ich froh , denn die Familie hat schreckliche Schuldgefühle und fühlt sich sehr verantwortlich, andererseits befürchte ich dass die Prognose auf Besserung nicht so groß sind.
Aber vielleicht hat noch jemand einen Tipp.

Gruß von Susanne


12. Oktober 2002 09:10

Hallo Susanne,

: Es äußert sich folgendermaßen:

Oh ja, das kenne ich...

: Seine Menschen sind sehr verzweifelt.

Und das kenne ich auch...

: Einerseits bin ich froh , denn die Familie hat schreckliche Schuldgefühle und fühlt sich sehr verantwortlich, andererseits befürchte ich dass die Prognose auf Besserung nicht so groß sind.

Genau das ist der Punkt.

Seit wann verhält sich der Hund so?
Hat er sich davon abgesehen auch verändert? Ich glaube, im fortgeschrittenen Stadium merkt man es den Hunden auch an, wenn es ihnen schlecht geht. Gerade dieses stundenlange Sitzen in "Höhlen", unter Tischen usw. hat ja nichts mit Hinterhältigkeit zu tun, sondern ist ein Zeichen, dass dem Tier etwas fehlt (Lichtempfindlichkeit? Kopfschmerzen?)
Soweit ich weiß, ist die "echte" Cockerwut, so es sie denn überhaupt gibt, nur sehr schwer festzustellen und die meisten Tierärzte wissen heutzutage kaum noch etwas darüber. Die Verantwortung liegt dann beim Besitzer, folgende Fragen zu beantworten:
1. Inwiefern ist die Situation für den Hund zumutbar?
2. Inwiefern ist sie für mich/uns (den Besitzer und dessen Familie) zumutbar?
3. Inwiefern ist sie für Außenstehende zumutbar? Ich hatte z.B. am Schluss ständig Angst, dass mein Hund ein Kind anspringt und beißt. Maulkorb hin oder her, aber auf die Dauer kann es DAS meiner Meinung nach nicht sein.

Irgendwann wird jeder Besitzer eines solchen Hundes einmal entscheiden müssen, ob es noch einen Sinn hat, den Hund zu behalten. Oder besser: ob es tragbar ist oder nicht. Auch für den Hund.

Grüße
Katrin + Vlin

12. Oktober 2002 12:00

Hallo Katrin,

:
: Seit wann verhält sich der Hund so?

Der Hund ist 18 Mo. alt. Er ist der tierärztin schon als Welpe aufgefallen, im Sinne v."uuh ein freches Kerlchen".
Er war auch körperlich sehr krank. auffällig das die Krankheitsbilder sich ständig anderten; schlechte Blutwerte, Nierenprobleme, Prostataentzündungen. als ob es nichts gäbe, was dieser Hund nicht mal bekommt. Da er während der Prägephase auch kränkelte und mangelnde Umwelterfahrungen machte, ist er diesbezgl. ein sehr unsicherer Hund.
Aufgrund der Erkrankungen wurde er natürlich auch ziemlich verhätschelt. All dies in Zusammenhang mit wenig effektivem Erziehungsverhalten lockten mich zunächst in die Richtung: ERLERNTES UND TEILWEISE AUF ANGST ODER AUCH SCHMERZ ZURÜCKZUFÜHRENDES AGGRESSIONSVERHALTEN.
Aber das Verhalt3en steht eben nicht immer in erkennbaren Zusammenhängen und seine Menschen sagen immer wieder; es ist als hätte er zwei Gesichter!

Bin ehrlich gesagt etwas ratlos. Sicherlich muss man ja auch weiterhin versuchen auch erzieherisch auf den Hund einzuwirken, sonst tritt tatsächlich noch erlernte Aggression dazu.
Was hat es denn mit der eiweißreduzierten Nahrung auf sich?

Grüße von Susanne

12. Oktober 2002 12:04

Hallo Susanne,
das klingt schlimm und mir fällt dazu nichts ein. Man sollte den Besitzern die Aussichten deutlich machen, damit sie Entscheidungshilfen bekommen.
Viele Grüße
kerstin