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Nervensache?

geschrieben von Manu(YCH) 
Nervensache?
16. Oktober 2002 12:39


Hallo zusammen,

ich weiß nicht so richtig wie ich es beschreiben soll, aber meinen Hund durchzuckt es beim Bürsten oder auch Steicheln. Ähnlich vielleicht, wenn man friert oder Gänsehaut bekommt und es einen dann kurz schüttelt. Er hat das seit ungefähr 2 oder 3 Monaten mit zunehmender Stärke. Ansonsten ist er bei guter Gesundheit, zumindest hat er sonst keine offensichtliche Krankheit.

Es wird für ihn zunehmend unangenehm bei der Fellpflege (Langhaarhund), obwohl er Bürsten und natürlich Streicheln so sehr liebt. Mir graut schon jedesmal, wenn ich ihn kämmen muß.

Hat vielleicht irgend jemand von Euch eine Idee, was das sein könnte?

Ratlose Grüße

Manu

16. Oktober 2002 20:49

:
: Hat vielleicht irgend jemand von Euch eine Idee, was das sein könnte?

möglich: Juckreiz bzw. Hauterkrankung, die die Haut empfindlich macht

oder: beginnende Bandscheibenprobleme/ Rückenmarksprobleme, die sind mit oft erhöhten Panniculus-Reflexen verbunden, d.h. wenn man entlang des Rückens in die Haut piekst, zucken da die Hautmuskeln.

oder: Vielleicht ziept es einfach nur, und der Hund wird immer empfindlicher??

Ich würd´s mal vom Tierarzt überprüfen lassen!

LG
Sylvi

17. Oktober 2002 06:47

Hallo Sylvi,

bin gestern Abend nochmallangsam mit den Fingern rechts und links an der Wirbelsäule entlang gefahren und tatsächlich gibt es eine bestimmte Stelle, an der er stark zum Zucken beginnt. Hautmäßig ist mit ihm alles top in Ordnung, daher schließe ich Milben oder andere oberflächliche Hautirritationen eigentlich aus.

Was ich erst seit gestern Abend vermute, hast Du schon angesprochen:

beginnende Bandscheibenprobleme/ Rückenmarksprobleme, die sind mit oft erhöhten Panniculus-Reflexen verbunden, d.h. wenn man entlang des Rückens in die Haut piekst, zucken da die Hautmuskeln.

Was allerdings ist ein Panniculus-Reflex und was könnte das Rückenmark damit zu tun haben?

Hört sich an, als ob das evtl. eine ernstere Sache werden könnte?!

: Ich würd´s mal vom Tierarzt überprüfen lassen!

Das hast Du recht, aber wenn es eines von den oben genannten Sachen ist, könnte das was ernsteres werden, und da hab ich ziemlich viel Angst um meinen Kleinen. Aber gehen werde ich auf jeden Fall.

Würde mich freuen, wenn Du mir vorher noch die Fragen beantworten könntest.

Schon mal lieben Dank.

Gruß

Manu



17. Oktober 2002 22:28

Hallo Manu!


: Was allerdings ist ein Panniculus-Reflex und was könnte das Rückenmark damit zu tun haben?

Das ist etwa so: Vom Rückenmark treten seitlich Nervenbündel aus, die durch bestimmte Löcher zwischen den Wirbeln aus dem Wirbelkanal austreten. Diese Nerven versorgen dann bestimmte Körperbereiche und immer auch bestimmte Hautbezirke, sogenannte Segmente.
Wenn jetzt eine Schädigung im Bereich des Rückenmarks oder der der Nervenbündel an den Austrittslöchern auftritt, z.B. durch Bandscheibenvorfall, Spondylose, Quetschung, oder ähnliches, ist auch die Sensibilität der entsprechenden Segmente verändert.
Dabei kann die Stelle entweder übersensibel sein, weh tun, kribbeln wie eingeschlafene Füsse oder auch völlig taub sein.
Der Tierarzt testet das, indem er mit einer Nadel immer links und rechts der Wirbelsäule leicht in die Haut piekst, Segment für Segment. Je nach Ort und Art der Reaktion (normal ist leichtes Hautzucken beim Pieksen) kann er dann auf den vorliegenden Schaden und die kranke Stelle schließen. Danach kommen dann weiterführende Untersuchungen wie Röntgen, Kontraströntgen usw., und wenn die Diagnose steht, die Wahl der Behandlung.

Mein Hund hat z.B. eine Spondylose am 8./9. Brustwirbel, die ihm ab und zu Probleme macht. In der Region sind die Hautmuskeln auffällig verspannt (ich massiere sie dann immer) und die Reflexe stark ausgeprägt. Bei anderen Erkrankungen kann das wieder ganz anders aussehen, aber das erkennt ein erfahrener TA schon bei den Reflexproben. Die Röntgenaufnahme diente bei meinem Hund nur als Bestätigung...
:
: Hört sich an, als ob das evtl. eine ernstere Sache werden könnte?!

Kann, muss aber nicht. Ich würd´s auf jeden Fall mal abklären lassen.

Viele Grüsse
Sylvi

21. Oktober 2002 12:55

Hallo Sylvi,

wie haben sich die Probleme im Brustwirbelbereich gezeigt? Ich frage nach, weil Bonnie eine schwere Spondylose im gesamten Lendenwirbelbereich hat. Da sie phasenweise vorne aus unerklärlichen Gründen lahmt, wurde bei einer OP das entsprechende Vorderbein von oben bis untern durchgeröntgt. Es war aber nichts zu finden. Mir ist jedoch auf dem Röntgenbild aufgefallen, dass sich im Bereich der Brustwirbelsäule im Bereich der Schulter eine Knochenspange bildet. Diese hat derzeit die Form eines Papageienschnabels. Die Wirbel davor und dahinter sind o.k. Bonnie zeigt auch dieses Hautzucken beim Streicheln. Deswegen bin ich hellhörig geworden und mich würde interessieren, wie sich bei Deinem Hund die Spondylose gezeigt hat.

Schonmal vielen Dank und liebe Grüße

Antje






22. Oktober 2002 22:57

Hallo Antje,
gezeigt hat sich die Spondylose auf dem Röntgenbild, wir hatten eigentlich nach etwas ganz anderem gesucht, also es ist eigentlich ein Zufallsbefund. Ob die Spondylose jetzt was mit den Symptomen zu tun hatte, die mein Hund damals gezeigt hat, ist schwer zu sagen:
Er hat auf einmal beim Schütteln seines Spielzeuges aufgeschrien, und konnte ein Vorderbein nicht mehr richtig bewegen ("Hangbeinlahmheit"winking smiley. Die Lahmheit wurde zwar innerhalb von Minuten besser, es brauchte aber gut 8 Wochen, bis sie weg war. Das einzige, was beim Röntgen des Vorderbeins und der Wirbelsäule zu finden war, war eben diese Spondylose. Die damalige Diagnose hieß " traumatische Neuritis", also Nervenentzündung, ausgelöst durch ein Trauma. Das soll es ja beim Menschen auch geben, in Form von Nackensteifheit oder Hexenschuß...

Er bekam damals während der akuten Phase Rimadyl und Dexamethason sowie Vitamin B-Komplex. Danach dann Traumeel und Vit. B, bis die Lahmheit völlig weg war, ausserdem bekam er ein Brustgeschirr und durfte nicht mehr mit seinem Spielzeug zotteln. Ansonsten durfte er laufen, wie er es anbot, nur keine wilden Spiele oder schwierige Klettereien. Bislang gab es keine Probleme mehr, die Geschichte war im Frühjahr.

Jedenfalls ist er, wie ich schon beschrieben habe, im Bereich der Spondylose immer etwas verspannt, und der Panniculus ist (zeitweise) erhöht. Damit kommt er aber sehr gut klar, und wenn die beiden Zacken erst mal zu einer Brücke zusammengewachsen sind, sind auch keine Beschwerden mehr zu befürchten. Alles nur eine Frage der Zeit... Er ist halt nicht mehr so ganz jung, und etwas Verschleiß muss man ihm halt zugestehen!

Bei Problemen im hinteren Bereich sollte man unbedingt auch die Hüften mitröntgen lassen, das machen manche Tierärzte nicht, wenn sie bei der Wirbelsäulenaufnahme schon was finden; nachher kommt die Lahmheit gar n
nicht von der Spondylose, sondern von einer Arthrose in den Hüftgelenken!!! Würde ich auf jeden Fall mal abklären lassen.

Ich hoffe, das hilft Dir weiter!
Viele Grüsse
Sylvi