Willkommen! Anmelden Ein neues Profil erzeugen

Erweiterte Suche

Bei Prostata: OP bei 4-jährigem Bouvier?

geschrieben von Lydie(YCH) 
Bei Prostata: OP bei 4-jährigem Bouvier?
18. Oktober 2002 19:11

Hallo,

wir haben einen Bouvierrüden, der im Dezemebr 4 Jahre wird. Er hat gerade die zweite Hormonspritze wg. Prostatavergrößerung erhalten. Ausserdem hat er eine Zyste an der Prostata. Die Tierärztin sagt, wir sollten über eine Kastration nachdenken. Das wäre nicht so schlimm wie die Aussicht auf die Nebenwirkungen einer evtl. dauerhaften Hormonbehandlung.
Ich dachte immer, sowas käm erst im "Hundealter" vor.

Es gibt dabei auch noch eine Rudelfrage: Unser Bouvier ist der Zweithund. Der Ersthund (ranghöher) ist ein 8 Monate älterer dominanter Briard (10 Kilo schwerer und 10 cm größer als der Buff, mitten im "besten Alter"winking smiley. In der Rüpelphase beider Hunde haben wir es mit viel Energie hingekriegt, dass das Rudelgleichgewicht bestehen bleibt. Und dafür müssen wir auch heute noch täglich sorgen (feste Regeln, Beschäftigung, jeder Hund hat seinen Menschen usw.) Der Kleine kennt seinen Platz, ernsthaften Krach gibt es nicht.
Aber: Der Große reagiert auf alle Arten von Veränderung mit Aggressivität, die aus irgendeiner Unsicherheit kommt, der wir einfach nicht auf die Spur kommen.

Frage: Wenn eine Kastration o.k. ist, welche Form?

Und wie halten wir das sensible Rudelgefüge im Lot? Was ist, wenn der eine immer so gut riecht, dass der andere ihn dauernd bedrängt und besteigen will (sowas hab ich z.B. im Forum gelesen)?

Wer weiß Rat?

Vielen Dank

Lydie und die Jungs


18. Oktober 2002 20:01

: Hallo,
:
: wir haben einen Bouvierrüden, der im Dezemebr 4 Jahre wird. Er hat gerade die zweite Hormonspritze wg. Prostatavergrößerung erhalten. Ausserdem hat er eine Zyste an der Prostata. Die Tierärztin sagt, wir sollten über eine Kastration nachdenken.

Hallo Lydie,
wir hatten das gleiche Problem mit unserem zweiten Hund, als dieser
ca. 5 Jahre alt war. Wir haben ihn kastrieren lassen, die Zyste hat sich zurückgebildet und er roch NICHT so gut, dass ihn jeder intakte
Rüde besteigen wollte. Vom Wesen her hat er sich auch nicht verändert,
wir mussten nur beim Essen in der ersten Zeit aufpassen. Und eine
gewisse Fellveränderung (erst Haarausfall, dann weichere Haare und Locken) stellte sich ein.

Regeln, Beschäftigung, jeder Hund hat seinen Menschen usw.) Der Kleine kennt seinen Platz, ernsthaften Krach gibt es nicht.
: Aber: Der Große reagiert auf alle Arten von Veränderung mit Aggressivität, die aus irgendeiner Unsicherheit kommt, der wir einfach nicht auf die Spur kommen.

Wie die Rudelfrage zu lösen ist, kann ich nicht sagen, da wir Einzel-
hunde hatten/haben. Mir fiel damals auf, dass er für Rüden eigentlich eher uninteressanter wurde, jedoch manche domanten Hündinnen wurden
zickiger zu ihm.

Ob eine dauerhafte Hormonbehandlung in Frage käme weiß ich nicht, aber
ich denke, das wäre höchstens was zum Testen aber nicht auf Dauer. Was befürwortet denn euer TA, der die beiden Hunde kennt?

Alles Gute
Petra und Kid der Wäller!
:



18. Oktober 2002 21:42

Hallo Lydie,

Was den gesundheitlichen Aspekt angeht würde ich Dir schon auf alle Fälle zu einer Kastration raten. Ich kenne einige Rüden die Prostataprobleme hatten, bei allen hatte sich das Problem nach der Kastration so ziemlich erledigt.

Was das Rudelgefüge angeht ist das natürlich schwer zu sagen, da jeder Hund und jedes Soziale Gefüge ja individuell anders reagiert.
In der Regel sagt man, den rangniederen von zwei Rüden zu kastrieren führt kaum zu Problemen, kann im Gegenteil sogar stabilisuerend auf eine klare Rangordnung wirken. Kann man aber natürlich sicher nicht einfach so pauschalisieren, eine Garantie, daß es bei Deinen Hunden problemlos wäre gibt es natürlich nicht.
Die Sache mit dem angeblichen Läufigkeitsgeruch bei kastrierten Rüden wird meiner Meinung nach von einigen Leuten extrem aufgebauscht.
Nach meinen Erfahrungen mit kastrierten Rüden kommt es zum einen sehr selten vor, daß sie überhaupt für unkastrierte Rüden interessant riechen, zum anderen, wenn es denn mal vorkommt hat es bei weitem nicht die Intensität wie eine läufige Hündin. Charakterlich ändern sich die allermeisten Rüden, zumal wenn sie erst im Alter von ein paar Jahren kastriert werden ohnehin kaum.

Wenn Du wirklich ganz sicher bist, daß Dein anderer Rüde der Ranghöhere ist, obwohl er Deiner Beschreibung nach eher unsicher ist würde ich persönlich mich wohl zu einer Kastration des jüngeren entschließen, zumal es soweit ich weiß bei starken Prostataproblemen beim Rüden kaum eine dauerhaft wirklich praktikable Alternative gibt.

Wenn Du Dir doch sehr große Sorgen machst wegen des Friedens zwischen Deinen Hunden kann ich Dir nur raten das nochmal mit Deinem Tierarzt zu besprechen und notfalls vielleicht einen verhaltenstherapeutisch tätigen Tierarzt zu rate zu ziehen, der die Situation zwischen Euren Hunden vor Ort beurteilen und Euch Tips für den weiteren Umgang, auch nach einer eventuellen Kastration geben könnte.

Was den Eingriff selber angeht, eine Kastration ist bei einem noch recht jungen Hund wenn er körperlich fit ist keine allzu große Sache.
Natürlich bleibt immer ein gewisser kleines Restrisiko, denn immerhin ist es eine Operation in Vollnarkose, aber das wäre jetzt wirklich nicht der Punkt über den ich mir große Sorgen machen würde.

Viele Grüße und viel Glück bei Deiner Entscheidung, Marina.

19. Oktober 2002 16:58

Hallo Petra,
dnke für die Antwort.
: Was befürwortet denn euer TA, der die beiden Hunde kennt?
Die Ärztin in unserer Tieraztpraxis, die beide Hunde kennt, befürwortet ein OP und sagt, sie will uns natürlich nichts aufschwatzen. Aber Nebenwirkungen bei Hormontherapie (Leber/Nieren) wären doch gravierend. "Verhaltenstechnisch" befürchtet sie da eher nichts. Der Arzt, der den Großen noch besser kennt, ist z.Zt. im Urlaub. Den frag ich natürlich auch.

Gruß
Lydie