Baldiger Tod.
12. November 2002 19:13

Hallo!

Tja, nun ist es bald soweit. Vielleicht weiß der ein oder ander (oder auch nicht), dass meine 13 jährige Tibet Terrier Hündin Krebs (Gesäuge) hat und zum letzen mal Ende August operiert wurde. Das war die 2. OP und der Krebs schlägt jetzt doppelt zurück. mittlerweile ist ihre rechte Seite mit einem etwa handbreiten Geschwulst. Laut Tierarzt bereitet ihr das im moment noch keine Probleme, deswegen gehe ich wie gewohnt spazieren und besuche auch den Hundeplatz, nur leider wächst der Tumor, zwar langsamer als noch im September als er das erste mal auftauchte, aber immerhin. Mein Tierarzt kann nicht genau sagen wie lange meine Hündin noch hat. Vielleicht nur noch dieses Jahr oder auch noch nächstes Jahr. Nun klammere ich mich natürlich an jeden Strohhalm, denn es ist so schewer los zu lassen und ich sitze hier wieder mit Tränen in den Augen, aber irgendwann muss ich eben loslassen, denn ich will meine Hündin nicht quälen. Jetzt habe ich mal überlegt, dass es ja auch bei Menschen schon zu Wunderheilungen kam. Ist denn sowas auch schon bei Tieren aufgetreten???

Wie seid ihr denn mit dem Tod eures Tieres umgegangen. Ich glaube ich waürde beim Tierarzt zusammenbrechen, wenn ich meine Hündin einschläfern lassen müsste oder überhaupt da hin gehen muss............ Ich kann mich mit dem Gedanken einfach nicht "anfreunden"!!!

Viele traurige Grüße
Nora

12. November 2002 19:23

:: Wie seid ihr denn mit dem Tod eures Tieres umgegangen. Ich glaube ich waürde beim Tierarzt zusammenbrechen, wenn ich meine Hündin einschläfern lassen müsste oder überhaupt da hin gehen muss............ Ich kann mich mit dem Gedanken einfach nicht "anfreunden"!!!
:

Hallo Nora,

wir kennen uns nicht, aber ich kann es dir so gut nachfühlen, wie es dir nun geht. Diese Gewissheit ist furchtbar. Aber sie beinhaltet auch eine Chance: du hast Zeit und Musse, dich von deinem Tier zu verabschieden. - Wunderheilungen bei Tieren/Menschen sind mir leider nicht bekannt, sorry. Mach dich von dem Gedanken daran frei; das weckt nur falsche Hoffnungen... Geniesse die Zeit, die dir mit deiner "Maus" noch bleibt, in vollen Zügen - und ganz wichtig - BIS ZUM LETZTEN ATEMZUG DEINES HUNDES! Dieser letzte Gang wird schwer; aber du bist ihn deinem Tier ganz einfach schuldig. Ich habe diese Erfahrung in meinem Leben auch schon zweimal machen müssen. Das letzte Mal war es meine kleine Maunzi, die ich vor einem Jahr habe einschläfern lassen müssen.
Es stirbt jedes Mal ein Stück von einem selbst...Aber das ist nun mal das Leben, Nora und ich finde einfach keine Worte, die dich wirklich trösten könnten. - Vielleicht die, dass dein Hund so alt werden konnte und immer geliebt wurde - was heutzutage leider nicht unbedingt die Norm zu sein scheint.
Übrigens: wenn du nicht zum Tierarzt fahren möchtest, bitte ihn, zu dir nach hause zu kommen. Wenn er ein Guter ist, wird er das tun - wenn es sein muß, auch am Wochenende...Es ist dann alles viel "leichter", glaub mir.
Ich wünsche dir für die kommende, hoffentlich noch lange Zeit viel Kraft.
Liebe Grüße, Karin (mit Tränen in den Augen)


12. November 2002 20:02

hallo Nora,

: ... Mein Tierarzt kann nicht genau sagen wie lange meine Hündin noch hat. Vielleicht nur noch dieses Jahr oder auch noch nächstes Jahr. Nun klammere ich mich natürlich an jeden Strohhalm, denn es ist so schewer los zu lassen und ich sitze hier wieder mit Tränen in den Augen, aber irgendwann muss ich eben loslassen, denn ich will meine Hündin nicht quälen. Jetzt habe ich mal überlegt, dass es ja auch bei Menschen schon zu Wunderheilungen kam. Ist denn sowas auch schon bei Tieren aufgetreten???

es ist immer schwer, wenn man abschied nehmen muss. bei der diagnose krebs wirst du leider nicht mit einer spontan- oder wunderheilung rechnen können, zumal der krebs ja offenbar zum 2. oder 3. mal wiederkam. ich kenne das sehr gut. mein erster hund hatte eine "gebärmutterentzündung". wir haben sie operieren lassen. nach ca. einem jahr hat sie plötzlich am gesäuge einen knoten bekommen, der immer größer wurde. ich war damals noch zu dumm um die wahrheit zu erkennen. es war wohl schon die "gebärmutterentzündung" krebs gewesen und der kam nach der op wieder. die zweite operation haben wir machen lassen, weil der tumor aufzubrechen drohte. diesmal ging es nur ein halbes jahr gut ...
als das fersengelenk anschwoll, hofften wir noch, dass sie sich was gezerrt hatte aber es war das ende ...

warum ich das hier schreibe? ich will damit sagen, dass ich dich verstehe. man hofft bis zum schluss, dass ein wunder geschieht ...

: Wie seid ihr denn mit dem Tod eures Tieres umgegangen. Ich glaube ich waürde beim Tierarzt zusammenbrechen, wenn ich meine Hündin einschläfern lassen müsste oder überhaupt da hin gehen muss............ Ich kann mich mit dem Gedanken einfach nicht "anfreunden"!!!

ich habe gehofft und verdrängt solange es ging, beim ersten, beim zweiten und auch wieder beim dritten hund.
nach der bitteren erfahrung mit dem ersten tierarzt, habe ich mit einem neuen tierarzt eine vereinbarung getroffen, jedesmal am ersten tag als ich mit dem "neuen" hund in die praxis zur vorstellung gekommen bin, dass er mir bei der letzten entscheidung helfen solle. und er hat es mir zweimal nicht leicht - aber doch erleichtert, indem er mir am betreffenden tag sagte: "ich glaube, heute ist der tag gekommen, über den wir uns vor längerem unterhalten haben ...".
und doch - noch als die spritze schon gegeben war und meine süsse langsam einschlief, hätte ich sie am liebsten gepackt und wieder mit nach hause genommen ...

nein, trösten kann ich dich nicht und ich will dir auch nicht mit dem dummen spruch kommen, dass der tod dazugehört und dass du es deinem tier schuldig bist, es bis zum schluß zu begleiten. ich kann dir nur folgendes sagen: ICH bin froh, dass ich dabei war und sie im arm halten durfte - alle drei. für MICH! ICH würde es mir niemals verzeihen, es nicht getan zu haben ...

Cindy habe ich beerdigen können und sie hat einen stein von ihrer lieblingsstelle auf ihrem grab liegen. auf die unterseite (weil es nur mir gehören soll) hab ich in einem sentimentalen moment diese zeilen geschrieben:

in memoriam - and the saddest thing under the sun above is to say goodbye to the ones you love. oh I will not weep or make a scene just say thank you time for having been - M. Kafka

ich muss es nicht lesen können - mir genügts zu wissen, dass es dort steht ...

sehr traurige grüße, Gabi


12. November 2002 19:37

Hallo Nora!
:Ich glaube ich waürde beim Tierarzt zusammenbrechen, wenn ich meine Hündin einschläfern lassen müsste oder überhaupt da hin gehen muss............

Genau DAS darfst du nicht!
Deine Hündin wird deinen "Zusammenbruch" noch viel früher wahrnehmen als du!
Es wäre unfähr ihr gegenüber sie 1.leiden zu lassen und 2.ihr zu spüren geben,das du,als warscheinlich Bezugsperson,so am Ende bist.

:Ich kann mich mit dem Gedanken einfach nicht "anfreunden"!!!

DAS sollte man aber BEVOR man sich ein Tier anschafft,egal ob Hunde,Katzen oder Vögel.
Ich spreche da auch mit unseren Welpeninteressenten drüber.
Das scheint für viele "hart" zu sein,aber die Überlegung,schaffe ich es mein Tier bis zum letzten Atemzug zu begleiten,ist nun mal nicht einfach und nicht jeder kann es.
Wer es nicht kann,sollte sich genau überlegen ob er einem Tier ein Zuhause geben möchte.

Wir mußten auch schon einen Hund einschläfern lassen,es war schrecklich!
Aber ich weiss,durch meine Entscheidung mußte der arme Kerl nicht leiden!

An "Wunderheilungen" glaube ich allerdings nicht!

Evtl.findest du hier noch etwas Hilfe!?
[www.gesundehunde.com]

Ich hatte noch einen Link zu Krebserkrankungen bei Hunden,leider finde ich dieses Seite nicht wieder.

Alles Gute und viel Kraft!!!!!!!!
Petra


12. November 2002 19:36

:
: Wie seid ihr denn mit dem Tod eures Tieres umgegangen. Ich glaube ich waürde beim Tierarzt zusammenbrechen, wenn ich meine Hündin einschläfern lassen müsste oder überhaupt da hin gehen muss............ Ich kann mich mit dem Gedanken einfach nicht "anfreunden"!!!
:

Liebe Nora,
Auch ich sitze jetzt hier mit Tränen in den Augen und mit einem dicken Knoten im Hals. Unser Bouvier des Flandres ist im April verstorben. Er war zwölf und hatte einen riesigen Krebstumor. Damals hatte uns der Tierarzt abgeraten, das Tier noch operieren zu lassen, da es bestenfalls der Anfang eines langen Leidensweges sein würde. Kurzfristig haben wir uns dazu entschlossen, ihn einschläfern zu lassen. Er war nämlich schon sehr abgemagert, ass und trank sehr wenig. Das war also sowieso das Ende. Sollten wir es noch dahinziehen aus Egoismus? Leiden tat er eigentlich nur einige Tage vor seinem Tod. Doch er ging nicht nach x-qualvollen Behandlungen kläglichst zu Grunde. An seinem letzten Lebenstag gingen wir noch eine halbe Stunde mit ihm auf seinen Lieblingsspazierweg. Wir waren die letzte Nacht seines Lebens bei ihm geblieben und begleiteten ihn bis zur letzten Sekunde in den Tod. Er starb in Würde, war nicht allein und war schliesslich von seinen Qualen erlöst und einige weitere Qualen blieben ihm erspart. Mit 12 Jahren war er an seinem Maximum von Lebenserwartung angekommen, welchen Sinn hätte es gemacht, dies noch um einige Wochen in die Länge zu ziehen? Vielleicht hätte er da gelegen, hätte sich nicht mehr bewegt, hätte gejammert und was weis ich noch alles. Es war sehr, sehr hart. Mein Mann war beinahe zusammengebrochen, doch er wollte bis zur letzten Sekunde bei ihm bleiben. Wir haben alle lauthals geheult in der Strasse, als wir die Tierarztpraxis verliessen. Aber wir haben heute das zufriedene Gefühl, unseren Liebling nicht unnütz gequält zu haben und ihm ein würdevolles Lebensende gegönnt zu haben.

Mein Beitrag hilft dir vielleicht ein bisschen dir eine eigene Meinung darüber zu machen. Ich möchte dir meine nicht aufdrängen. Jedenfalls wünsche ich dir, dass du dich im Interesse deines Hundes entscheidest, du selbst kennst ihn am besten und kannst am besten einschätzen wie es um ihn steht. Bedenke, er war stets dein treuer Begleiter und er verdient es, dass du jetzt für ihn da bist.
So wie bestimmt viele andere Yorkies es tun werden, unterstütze ich dich in Gedanken.
Ganz liebe und mitfühlsame Grüsse, Chantal

12. November 2002 19:52

Liebe Nora,

es tut mir wirklich leid. Ich kann deine Gedanken nachvollziehen. Ich habe es vor 6 Wochen erlebt und bin immer noch nicht darüber hinweg. An jeden Strohhalm habe ich mich geklammert. Ich habe gebetet und gehofft, daß ein Wunder geschieht. Auch ich wußte lange, daß wir uns bald voneinander verabschieden müssen. Dann kam der Punkt, da wußte ich, es ist vorbei. Irgendwann zeigte mein Schatz mir, daß er nicht mehr will. Und dann haben wir ihn erlöst. Es war alles sehr ruhig, der TA kam zu uns nach Hause. Er schläft jetzt ganz friedlich und hat keine Schmerzen mehr, und das tröstet mich.
Du wirst auch deinen Weg finden, dich zu trösten. Gib dir Zeit...

Ganz, ganz liebe Grüße
Frieda