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Schwerste HD erkennen bei 16 W altem RS?

geschrieben von Syriebille(YCH) 
Schwerste HD erkennen bei 16 W altem RS?
19. Januar 2003 19:51

Hallo Yorkies,
ein Kollege meines Mannes hat sich im November einen Riesenschnauzer-Rüden im Alter von 8 Wochen geholt. Vor 2 Wochen konnte er nicht mehr aufstehen. Wenn er erst mal gelaufen war, ging es. Treppen durfte/mußte er nicht gehen.
Nun hat man ihn untersucht: schwerste HD, keinerlei Ausbildung von Hüftpfannen!
Ein Drama für die Familie (Goldie wurde im Sommer wegen Kopftumor eingeschläfert)!
Züchter soll ein bekannter sein , lt. seiner Aussage keine HD-Probleme in seiner Zucht (die Eltern der Familie haben einen RS vom gleichen Züchter). Da ich keine Namen habe, kann ich bei Zuchtverband und Züchter nicht nachforschen.
Es fragt sich einerseits, was am besten mit dem Hund geschehen soll!?
Gleich einschläfern, mit Schmerzmitteln bis zum 1. Lebensjahr und dann künstl. Hüftgelenk, Goldakupunktur, Femurkopfresektion?
Und mir persönlich stellt sich die Frage, ob ein so junger Hund überhaupt schon sichtbar ausgebildete Hüftpfannen hat? Hat da jemand von Euch Erfahrungen?
Nebenbei: Der Welpe hat 1200 Euro, ja Euro gekostet! Sind alle RS so teuer?

Entsetzte Grüße von Sybille mit HD-freier Binou (Uff!)


19. Januar 2003 22:48

Hallo Sybille,

das ist allerdings eine böse Geschichte, in dieser extremen Form habe ich das noch nicht gehört. Nun, bei Welpenkäufen muß ein ordentlicher Züchter Garantie gewähren und kann vom Käufer, der ja die schwere HD nicht verschuldet hat, in Regreß genommen wird. Was mag das in diesem Falle heißen? Geld zurück? Neuer Welpe? Riesenschnauzer-Welpen mit Papieren werden tatsächlich um 1200 Euro gehandelt, das berichtete mir unlängst erst ein Vereinskamerad, der sich für die Rasse interessierte.

So traurig es ist, aber ich würde den Hund baldmöglichst zum Einschläfern bringen. Er wird wahrscheinlich das erste Lebensjahr nicht schmerzfrei erreichen und vielleicht bis dahin schon nicht mehr laufen können. Ich würde dem Hund das ersparen, ebenso wie alle verheißungsvollen, aber keineswegs sicheren Therapien. Das arme Tierchen hätte gar nicht auf die Welt kommen dürfen.

Der Himmel erspare mir so etwas, ich habe seit 1986 DSH, und keiner meiner Hunde hatte bisher HD-Probleme.

Gruß, Attila


19. Januar 2003 23:38

: Nun hat man ihn untersucht: schwerste HD, keinerlei Ausbildung von Hüftpfannen!

Wenn keine Hüftpfanne ausgebildet ist, scheint es genetisch zu sein, also nicht Fütterungsbedingt oder Aufzuchtbedingt.

: Züchter soll ein bekannter sein , lt. seiner Aussage keine HD-Probleme in seiner Zucht (die Eltern der Familie haben einen RS vom gleichen Züchter)."

Auch wenn Eltern/Großeltern usw. gute Hüften haben, ist es keine Garantie dass alle Welpen gute Hüften haben! Wäre das so, hätte keine Rasse mehr ein Problem mit HD, denn seit 40 Jahren werden Zuchthunde geröngt !

Da ich keine Namen habe, kann ich bei Zuchtverband und Züchter nicht nachforschen.

Hast Du eine Tätowiernummer oder Chip-Nummer, evtl. über Tasso oder über den VDH-Verein.

: Es fragt sich einerseits, was am besten mit dem Hund geschehen soll!?
: Gleich einschläfern, mit Schmerzmitteln bis zum 1. Lebensjahr und dann künstl. Hüftgelenk, Goldakupunktur, Femurkopfresektion?

Evtl. den Rat einer kompetenten Klinik einholen, Erfolgschancen etc. abwägen, Kostenfaktor berücksichtigen, wer zahlt die Kosten einer OP , Züchter oder Besitzer, oder halb halb ?

: Und mir persönlich stellt sich die Frage, ob ein so junger Hund überhaupt schon sichtbar ausgebildete Hüftpfannen hat? Hat da jemand von Euch Erfahrungen?

Siehe Buch von Sylvia M Linnmann, Die Hüftgelenksdysplasie des Hundes.
Da ist eine Skizze der Hüften von Geburt bis zur 20. Woche, wöchentlich sieht man wie sich die Hüfte entwickelt, sie ist zwar in dem Alter noch nicht vollständig ausgebildet aber mit 16 Wochen sieht man schon die Pfanne ganz gut.

Jonas



20. Januar 2003 00:59

Hallo Jonas,
danke für's Entfernen des Balkens vor meiner Stirn! Buch steht im Regal!

Danch ist die Diagnose eindeutig schon in dem Alter zu stellen!
Aber es gibt auch diverse OP-Methoden, für die die Fachleute sich je nach Situation und Qualifiaktion entscheiden können!

Geld vom Züchter ist wohl nicht zu erwarten!
Ich werde morgen die Besitzerin des Welpen anrufen und genaueres erfragen! Wir haben ja die Uni München und eine renommierte Tierklinik vor der Haustür!

Ich drücke dem kleinen Hugo und seiner Familie die Daumen!
Vielen Dank für deinen Tipp!
Sybille


20. Januar 2003 05:19

Mit Sicherheit sind beim gesunden Welpen deutlich schon Hpüftpfannen zu erkennen.
Wenn die nicht da sind, ist denke ich an der Diagnose auch nicht zu zweifeln.
Ich bin gegen Einsachläfern, normalerweise, aber in diesem Fall würde ich den leuten und dem Hund die Qualen ersparen, die bei etliche Behandlungsversuchen auf sie zukommen. Und ob die OPs erfolgreich sein wprden, ist nicht gar nicht absehbar, kann auch in die Hose gehn.
Dann hätte der Hund jede Menge Schmerz erlitten, der Geldbeutel ähnlich und das Ende wäre das Gleiche....


20. Januar 2003 07:16

Hallo Sybille,

GAAAANZ GROSSE VORSICHT !!! Habe solche Diagnosen in dem Alter schon öfters gehört. Da werden Hunde mit 4 oder 5 Monaten geröngt und der Tierarzt diagnostiziert eine "schwere HD". ABER die Knochen sind in diesem Alter gar nicht ausmineralisiert, man sieht also gar nicht alles, was beim Hund "da" ist. Ich kenne persönlich zwei Fälle, in denen der Tierarzt den Hund in einem solchen Alter einschläfern wollte. Bei beiden Hunden waren die Röntgenbilder 4 bzw. 7 Monate später in Ordnung!!!

Das heißt jetzt nicht, daß bei dem Hund nicht trotzdem eine schwere HD vorliegen kann. Ich würde mit dem Hund zu einem Spezialisten gehen und noch einmal röntgen lassen, eine zweite Meinung einholen. Sollte es möglich sein, den Hund schmerzfrei zu halten, dann würde ich dieses tun und in ein paar Monaten noch einmal röntgen lassen. Sollte dann aber eine schwere HD wirklich einwandfrei diagonstiziert werden, dann gäbe es für mich bei einem so jungen Hund nur eine Lösung... I.d.R. ist dann nicht nur die Hüfte betroffen, sondern auch die Vorhand, zudem werden alle anderen Gelenke während der Wachstumsphase in einer völlig unnatürlichen Weise belastet, was später Folgen haben wird.

Viele Grüße

Antje