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Welpensterblichkeit durch Staphylococcus

geschrieben von Marion Islar(YCH) 
Welpensterblichkeit durch Staphylococcus
20. Januar 2003 22:15


Welpensterblichkeit durch Staphylococcus intermedius
Wer kann uns hier helfen:
Im letzten Jahr warf unsere Hündin 10 anscheinend gesunde, kräftige Welpen. Mir fiel allerdings sofort auf, dass sich die Welpen etwas kälter als gewöhnlich anfühlten und etwas langsamer reagierten. Nach ein paar Stunden wurden bereite einige Welpen deutlich kälter und sie „quakten“ so viel, dass sie schon heiser wurden.
Ich spritzte die Welpen gleich mit Baypamun und hängte das Rotlicht tiefer. Der Wurfzwinger war beheizt, also nicht zu kalt, aber einige Welpen wurden immer kälter. Ich wärmte sie, legte sie an die Zitzen, aber saufen wollten sie nicht. Am nächsten Morgen waren 3 der Welpen tot. Ich sprach mit unserem Tierarzt, der die Mutterhündin mit „Clamoxyl“ spritzte, und mir für die Welpen „Synulox T4 Trockensubstanz“ gab. Außerdem spritzte ich noch einmal Baypamun. Die Hündin hatte das Gesäuge voll Milch, war ganz aufgeregt, die Welpen wurden immer kälter und quakten. Ich versuchte, die Welpen mit der Flasche und Welpenmilch zu füttern, sie wollten nicht. Ein Welpe nach dem anderen starb. Die Hündin bekam nach der Clamoxyl Spritze früh und abends 1Tabl. Synulox 500 mg über 7 Tage.
Nach 5 Tagen waren 7 Welpen tot, 3 haben überlebt. Als erstes starben die Jungens, die Mädchen waren zäher.
Einen der toten Welpen schickte ich an die Uniklinik in Giessen, leider kurz vor Weihnachten. Einen schriftlichen Befund habe weder ich noch unser Tierarzt bis heute erhalten. Allerdings wurde mir bei meinen vielen telefonischen Nachfragen nach gut 3 Wochen endlich mitgeteilt, dass bei den Welpen Staphylococcus intermedius festgestellt wurden, die wohl auch die Todesursache wären.

Inzwischen habe ich mich bei meinem Tierarzt und im Internet schlau gemacht. Ich weiß jetzt, dass diese Bakterien hauptsächlich die Haut und Schleimhäute befallen, aber auch Welpensterblichkeit verursachen können. Über die Behandlung weiß ich nicht viel. Mein Tierarzt hat Milch der Hündin an ein Labor geschickt, dort wurden die gleichen Keime festgestellt und eine Kultur angelegt. Der danach durchgeführte Resistenztest ergab, dass ziemlich alle der in Frage kommenden Medikamente gut wirksam sein sollen, auch das verwendete Medikament „Synulox“.
Allerdings, diese Milch wurde nach 6 Tagen Behandlung mit Synulox untersucht. Wenn das Mittel wirksam gewesen wäre, hätten doch keine Keime mehr vorhanden sein dürfen?
Baytril soll auch gut wirksam sein, aber es soll nicht bei Welpen oder säugenden Hündinnen angewendet werden, da es Gelenkschäden verursachen kann.
Unsere andere Hündin ist jetzt läufig geworden. Wir behandeln sie jetzt 7 Tage lang vor dem Belegen mit Synulox. Aber was machen wir, wenn sie geworfen hat, und es geht auch so an? Ich möchte nicht wieder das Quäken hören, hilflos daneben stehen und tote Welpen aus der Wurfkiste nehmen müssen. Darum frage ich jetzt:
Wer hat Erfahrung mit Staphylococcus intermedius in Verbindung mit Welpensterben? Wie kann man vorbeugen? Kann man die Hündin ein paar Tage vor dem Werfen schon behandeln? Mit was? Wer hat Erfahrung mit welchen Medikamenten? Und was könnte die Ursache für diesen Keimbefall sein?
Unser Wurfzwinger ist sauber und bis an die Decke gefliest, also gut desinfizierbar. Die Wurfkiste ist aus Holz, wird aber auch jedes mal desinfiziert. Unsere Hunde haben schon immer Stroh in ihrer Wurfkiste, darunter eine dieser neuen dicken Gummimatten.
Die Welpen infizieren sich aber über die Mutter (Haut und Milch?), und die war vor dem Belegen auch mit Clamoxyl über 6 Tage behandelt. Ich weiß einfach nicht weiter.
Marion


20. Januar 2003 23:44

Hallo Marion,

an der Uni Gießen läuft gerad eine Studie darüber, an welcher sich möglichst viele Züchter beteiligen sollen. Werde nachher mal die Unterlagen für Dich raussuchen...

Viele Grüße

Antje

21. Januar 2003 16:51

Hallo Marion,

ich glaube, Ihr zäumt das Pferd von hinten auf...

Ich würde nicht der Frage nachgehen, WIE ich meinen nächsten Wurf vor dem Staphylococcus intermedius schützen kann. Denn dies ist meines Wissens ein ubiquitärer Keim, der also überall auf der Haut vorkommt. Das wird also gar nicht möglich sein, den loszuwerden.

Vielmehr würde ich mich fragen, WARUM fast ein ganzer Wurf Welpen an diesem Erreger zugrunde geht. Normalerweise sollten die Welpen durch die maternalen Antikörper (aus Plazenta und Kolostrum) geschützt sein. Vielleicht liegt da das Problem?

Viele Grüße
Martina


21. Januar 2003 21:46

Hallo Martina,

: ich glaube, Ihr zäumt das Pferd von hinten auf...

Durch den Vorschlag, sich an Leute zu wenden, die sich damit ganz genau auskennen???

War übrigens leider keine Studie über Staphylococcen. Mir hatte ein Kollege im Sommer mal erzählt, daß in Giesen so was läuft. Und als ich vor einigen Tagen unser aktuelles Züchter-Info bekommen habe, habe ich es aus Zeitmangel nur überflogen und Fragebögen von der Giesener Uni gesehen, dachte dann, daß es sich um die Staphylococcen-Sache handelt. Ist aber eine Studie zur "Verbreitung und Bedeutung von Herpesviren in deutschen Zwingern". Werde es mal unter "Zucht" posten, es sollten sich möglichst viele Züchter daran beteiligen.

Viele Grüße

Antje

21. Januar 2003 21:53

Hallo Marion,

habe eben mal nachgesehen und festgestellt, daß sich die aktuelle giesener Studie leider nicht um Staphylococcus handelt, sondern um CHV-1 (Herpes). Ich würde mich aber trotzdem mal an eine Vet.-Uniklinik wenden, mich ggf. zu einem Experten durchfragen. Die in der Forschung tätigen Vet.-Mediziner können einem in solchen Fällen manchmal eher weiterhelfen als die praktizierenden Allrounder.

Viele Grüße

Antje