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Gesundheit & Hund

Gesundheitsfragen betreffen nicht nur den kranken Hund sondern stellen sich auch, wenn es um Vorbeugung oder Prävention von Krankheiten geht. Macht dein Tierarzt das richtige? Welche Untersuchungen sind sinnvoll und sollten gemacht werden? Wer hat Erfahrungen mit HD und Goldakupunktur? Solche und ähnliche Fragen kannst Du hier stellen oder diskutieren. 
IPA ED : brauche dringend Hilfe!
23. Januar 2003 20:45

Hallo Alex,

ich wollte auch nicht direkt los um den Hund einzuschläfern! Das ist nun wirklich der allerletzte Schritt, das ist klar. Ich habe bereits zwei Termine bei "Spezialisten" hier in Deutschland, ich wollte nicht gleich die Flinte ins Korn werfen. Aber dennoch muß ich alles abwägen, auch moralische und ethische Grundsätze beachten. Ich will auch nicht damit leben müssen, zu früh aufgegeben zu haben! Aber ich will mir auch nicht auf Kosten des Hundes was vormachen und ihn aus purem Egoismus leiden lassen. Ich habe mir eines geschworen, was unsere Hunde betrifft: sie sollen niemals unnötig leiden müssen. Ob gesundheitlich oder psychisch. Die Frage, die ich mir jetzt stelle ist, ab wann die Grenze zu "zuviel Leid" überschritten wird. Was muss oder soll ich ihm zumuten?
Lies bitte auch meine Antwort an Antje, da hab ich das näher erläutert.

Kann Glück gut gebrauchen (vielleicht war das Röntgenbild ja falsch belichtet oder es geschehen noch Wunder?)

trotzdem im Moment ganz unglückliche Grüße
Sandra

23. Januar 2003 23:06

Hallo Sandra,

ich kenne mehrere Hunde, die wegen eines IPA operiert worden sind. Einige bekamen eine Arthrose, meine Hündin relativ schnell, andere haben bei "normaler" Belastung (keinen Sport) keine Beschwerden mehr gehabt nach der OP.


: So eine Operation ist sicherlich ein enormer Kraftakt für alle
: Beteiligten, und belastet den Hund nicht nur körperlich.

Das war bei meiner Hündin nicht so wild. Nach der OP bekam sie einen Gipsverband am Ellenbogen, damit kann nicht viel passieren und sie ist damit galoppiert wie ein Wirbelwind. Kritischer ist eher die Zeit nah dem Gips, starkes hoch- und runterhüpfen, z.B. an der Zwingertür, ist untersagt. Meine Hündin lebte damals im Haus und hüpfte wie verrückt, wenn ich in die Wohnung gekommen bin. Ich habe damals einen riesigen Zimmerkäfig gekauft, Marke "Zwinger für Dackel", in dem sie aufrecht stehen konnte ohne mit den Ohrenspitzen oben anzustoßen und in den sie sich nicht nur längs, sondern auch quer hineinlegen konnte. Dort hinein mußte sie, wenn ich sie alleine gelassen habe, damit sie nicht so hüpfen konnte bei der Begrüßung. Und Leine gehen war in der Zeit natürlich angesagt. Heute würde ich für die Zeit an der vorderen Zwingerfront eine Art Zwischendecke einziehen (Gitter etc.), unter der der Hund stehen, sich aber nicht aufrichten oder Springen kann.

Das schlimmste war halt, daß sie mal eine Zeit lang runterschalten mußte in Bezug auf's Rennen und Springen. Schmerzen hatte sie wohl keine, sie war vom ersten Tag nach der OP an munter und vergnügt.

: Dazu kommt, dass wir drei Hunde haben, die alle mit uns im Haus
: leben. Wie soll ich den Hund dauerhaft vom Spiel abhalten? Der Hund
: kommt aus einer reinen Leistungszucht, ist arbeitsfreudig und
: triebstark - was bedeutet das für ihn, wenn er nicht mehr spielen,
: toben, springen, arbeiten etc. darf? Aber einschläfern lassen ohne
: dem Hund eine Chance zu geben? Aber wo ist die Grenze???

Ich mußte damals auch entscheiden, was ich mache. In unserem Haus gab es eine steile Treppe, Marke Hühnerleiter, welche die Hunde jeden Tag rauf- und runtergetobt sind. Davor hat der Tiearzt mich gewarnt! Und ich habe immer mehrere Hunde, selten einen alleine, die toben natürlich und rangeln. Diese Hündin habe ich damals in eine hundeerfahrene Familie gegeben, wo sie Einzelhund wurde und zusätzlich eine Aufgabe als Wachhund bekam (außerhalb liegendes Haus). So einen Platz zu finden ist aber nicht einfach, das gebe ich zu...


: komme aus Münster und wollte zu Dr. Grußendorf nach Bramsche (Osnabrück) und zu Dr. Tellhelm von der Uni Gießen.

Dr. Telhelm kann ich nur empfehlen, er ist, was Hundeknochen betrifft, ein absoluter Spezialist.


Viele Grüße

Antje


23. Januar 2003 23:34

Hallo Sandra,

: Genau das sagte meine TÄ auch. Ich hab nach dem Schock zwar nicht
: mehr viel mitbekommen, aber sie sagte auch, dass ich um eine Arthrose
: wohl nicht rumkommen würde - trotz OP.

Es ist aber nicht zwangsläufig die Folge einer Arthrose, daß der Hund deswegen Schmerzen hat. Mein damaliger Tierarzt (auch ein Hundespezialist) sagte mir, daß man von diesen Tieren manchmal Röntgenaufnahmen macht, nach denen sie keinen Schritt mehr laufen können müßten, die Hunde aber keinerlei klinischen Symptome zeigen (Lahmen, Druckempfindlichkeit etc.), also schmerzfrei sind, sich benehmen wie völlig normale Hunde. Die Voraussetzung dafür ist aber immer, daß die Hunde nicht extrem belastet werden. Für uns ist ja nach manchen OPs auch Schluß mit Reiten, Tennis oder welchen Sportarten auch immer, um ein in seiner Funktion nicht mehr so ganz einwandfreies Gelenk nicht überzustrapazieren. Und viele werden dann schmerzfrei alt, hätten aber durch Leistungssport das betreffende Gelenk bestimmt "verschlissen".

: Er ist ein Leistungshund, und ich schon ihn bereits seit über 6
: Wochen wegen der Panostitis. Nun, ich will es mal vermenschlicht
: ausdrücken: er ist unglücklich. Ständig bekommt er Druck weil er dies
: und jenes (springen, toben, spielen...) nicht darf, nicht mal von der
: Leine lassen wir ihn noch.

Bekommt er schmerzstillende Medikamente? Die würde ich nicht geben, denn wenn ihm was wehtut schont er sich von selbst. Das hat die Natur so eingerichtet. Nur Toben lassen mit anderen würde ich ihn dann natürlich nicht, aber ohne Leine laufen lassen sollte drin sein. Habt Ihr eigentlich etwas am Futter geändert?


: Von meinem Züchter habe ich das Angebot bekommen, dass sie versuchen,
: den Hund in eine Familie zu vermitteln, wo er alleine ist und wo es
: ihm gut geht. Das klingt zwar nach einer Lösung, die zwar moralisch
: nicht ganz sauber, aber vertretbar ist. Vielleicht ist seine Chance
: da größer, als wenn er bei uns immer "weggesperrt" werden muß...

Ich glaube, die moralischen Bedenken kannst Du ruhig über Bord werfen. In einer Gesellschaft, die anstandslos akzeptiert, daß so mancher Vater sich nicht nur von seiner Frau, sondern auch von seinen Kindern scheiden läßt, für diese nix zahlt und es ihm seltsamerweise trotzdem finanziell ganz gut geht, sollte es eigentlich kein Problem sein, wenn jemand sich von seinem Hund trennt, weil die Haltungsumstände bei anderen Leuten für ihn besser sind. In einem anderen Posting habe ich es schon geschrieben, ich habe die Hündin auch abgegeben, sie war danach einzelhund mit viel mäßiger, aber regelmäßiger Bewegung, zwei großen Joggingrunden am Tag und einer Aufgabe. Ebenso habe ich eine Hündin mit sehr schlechter Hüfte (lt. Röntgenbild, die Hündin hatte aber nie klinische Symptome)an Freunde auf einen großen landwirtschaftlichen Betrieb gegeben. Ein so erfülltes Leben für diesen Hund, der dorthin gepaßt hat wie die berühmte Faust auf's Auge, hätte ich ihr nie bieten können. Freien Auslauf den ganzen Tag über, aber in dem Trott den die Hündin selbst bestimmt hat, jeden Tag regelmäßige Arbeit (Kühe treiben), vier Leute, die den ganzen Tag auf dem Hof arbeiten, dazu noch die Kinder, und das alles durfte sie auch noch bewachen. Jedesmal, wenn ich dort war, hatte ich einen rundherum glücklichen und ausgelasteten Hund vor Augen, was soll daran denn unmoralisch sein...

Wozu Du moralisch verpflichtest bist, ist, nicht nach dem Motto zu verfahren "Aus den Augen, aus dem Sinn". Und auch dazu, den Hund nicht in eine Familie zu geben, wenn abzusehen ist, daß er chronisch Schmerzen haben wird. Denn dann wird so ein Hund zu einer Zeitbombe auf vier Pfoten, vor allem, wenn Kinder im Spiel sind. Ein Hund, der Schmerzen hat, beißt sehr viel eher unkontrolliert zu als ein schmerzfreier Hund.

Eine Vereinskollegin hatte einen jungen Rottweiler, der bei zweimaligem Vorröntgen eine gute Hüfte hatte. Der Hund war aber unstetig in seinem Verhalten im Schutzdienst (deswegen das zweite Vorröntgen inkl. Röntgen der Wirbelsäule, alles ohne Befund). Einige Monate später hatte der Hund beim Hauptröntgen eine starke Arthrose in beiden Hüftgelenken! Auch in der Vorhand hatte sich bereits eine Arthrose entwickelt, und Dr. Telhelm meinte, daß, würde er den Hund komplett durchröntgen, in fast jedem Gelenk eine Arthrose zu erkennen wäre. Hier hatte der Züchter auch angeboten, den Hund in eine Familie zu vermitteln. Ich bin dann mit der Kollegin und dem Hund zu ihrer Haustierärztin gefahren und der Hund wurde eingeschläfert, alles andere wäre fahrlässig gewesen. Man kann keinen arthrosegeplagten eineinhalbjährigen Rottweiler in eine Familie mit kleinen Kindern geben...

Die Bildung von Arhtrosen wird stark vom Stoffwechsel eines Hundes beeinflußt, das ist von Hund zu Hund individuell verschieden. Ich würde jetzt erst mal nicht so schwarz sehen, sondern zu einem oder beiden von Dir aufgeführten Spezialisten fahren. Und auch ein guter Heilpraktiker, der begleitende homöopathische Maßnahmen einleiten kann, kann manchmal kleine Wunder vollbringen.

Viele Grüße

Antje

24. Januar 2003 08:41

Hallo Antje,

danke für Deine ausführliche Antwort. Beim Heilpraktiker war ich bereits gestern,den Termin hatte ich eigentlich wegen seiner Knochenhautentzündung. Sie meinte, wir sollen dem Hund noch 4 Wochen Zeit geben - aber ich frage mich wofür? Ich kann mir nicht vorstellen, dass es ein Mittel gibt, welches die Fragmente wieder "zusammenklebt"...
Am Futter haben wir noch nichts geändert, lt. TÄ (die dieses Futter nicht vertreibt!) ist es aber okay und der Hund ist auch nicht dick. Habe mich aber bei Marengo über Futter informiert, werde ihn wohl darauf umstellen.
Wie teuer ist eine solche OP eigentlich? Wahrscheinlich kann ich schon jetzt anfangen zu sparen...
Ich denke, Aaron wird wohl nicht bei uns bleiben können, wenn sich die Diagnose bestätigt. Ich bin ziemlich am Ende, hoffentlich kann er bei anderen Besitzern ein lebenswertes Leben genießen, Deine Beispiele machen mir aber Hoffnung. Wenn ich mir vorstelle ihn operieren zu lassen, mit ihm zu leiden und ihn aufpäpple um ihn dann zu einer anderen Familie abzugeben, wird mir schlecht. Wahrscheinlich kann ich ihn dann doch nicht loslassen...

Gruß
Sandra

24. Januar 2003 12:03

Hallo Sandra!

Ich ließ meinen Hund mit ca 2 Jahren am Ellbogen wegen eines isolierten Procesus Coronoideus operieren. Vorher hatten wir 3 Monate lang herumgedoktort, Gelenk mit Corison eingespritzt, Rimadyl usw. Nichts hat geholfen. Ich kann dir nur sagen, am Tag nach der Op ist sie wieder auf allen 4 Pfoten gegangen, und seitdem ist sie beschwerdefrei. Sie war auch bis im Mai d. J. sehr sportlich und agil bis sie sich das Kreuzband gerissen hat - aber das ist eine andere Geschichte. Also wenn man mich fragen würde, ich würde sie jederzeit wieder operieren lassen.

Liebe Grüße Fiona

24. Januar 2003 16:05

: heute habe ich meinen 9monatigen RS röntgen lassen: er hat nicht nur Knochenhautentzündung an allen vier Beinen, sondern auch eine ED, die sich genauer gesagt wohl "Isolierter Processus Anconeus" schimpft. Meine TÄ riet mir zu einer OP, sagte mir aber auch, dass ich um Arthrose nicht herum käme.

Hallo Sandra!

Fast die gleiche Diagnose (OCD) bekamen wir im August letzten Jahres - da war unser Marouk gerade erst 5 Monate alt... Wir haben ihn nach Befragung von 5 (!) Tierärzten (um sicher zu sein)Ende September bei Dr. Walla in Wiesloch operieren lassen. Er sagte uns damals, dass die Chancen 50:50 stünden, dass er je wieder schmerzfrei wird laufen können... Nach einer CT liessen wir ihn arthroskopisch operieren und hatten noch eine lange Nachbehandlung mit unter anderem auch der Gabe von 3 Hyaluronsäure-Injektionen und Magnetfeld-Therapie. Ausserdem geben wir ihm nach wie vor Cosequin H forte.
Was soll ich sagen, Marouk geht seit der 4.Woche nach der OP wieder lahmfrei und - toitoitoi- das ist bis heute so geblieben. Wenn du den Hund nicht fortgeben möchtest - was ich hoffe - kannst du immer noch Fahrradfahren (auf weichem Boden). Das ist eine gleichmässigere Belastung und weit besser für ihn als das Stopp and GO beim Hundesport...
Wir haben es jedenfalls nicht bereut, dass wir keine Mühen und Kosten gescheut haben. Mit einer Arthrose rechnen müssen wir wohl auf jeden Fall, weil bei ÓCD der Knorpel entfernt werden muss. Aber wir haben gesagt, er soll ruhig spielen und rennen wie früher. Nur nicht mehr so lange und ein bisschen kontrollierter.
Und er dankt es uns jeden Tag - einfach nur, weil er bei uns ist...

Denke drüber nach...

Liebe Grüße Karin mit Marouk

P.S. Du kannst mich auch ruhig anmailen. Kann dir auch den Behandlungsplan schicken, wenn du willst.

Ausserdem hier noch eine interessante Seite:

[www.tierarztpraxis-rogalla-rummel.de]