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Bauchspeicheldrüsen-Unterfunktion

geschrieben von Katharina(YCH) 
Bauchspeicheldrüsen-Unterfunktion
27. Februar 2003 19:45

Hallo ihr,

bei meinem Labbi besteht der Verdacht auf eine exokrine Pankreasinsuffizienz, morgen kriege ich hoffentlich die letzten Laborergebnisse. Ich hab versucht, mir so viele Infos wie möglich anzulesen, aber es gibt die unterschiedlichsten Aussagen, die mich halb wahnsinnig machen. Einmal heißt es, das sei eine unheilbare Erkrankung, bei der man für immer Enzyme dazugeben muss, die dem Hund fehlen, ein anderes Mal heißt es das genaue Gegenteil: Diät füttern, bloß nicht zu früh Enzyme geben, damit die Bauchspeicheldrüse sich wieder erholt, am besten gar keine Enzyme. Meine TÄ sagt, die Erkrankung wäre gut (!) auszuheilen, allerdings mit Enzymbeigabe... Was stimmt den nun?
Benno ging es ein paar Tage lang echt nicht besonders. Er hat fünfmal am Tag fettig-schleimigen Kotabsatz gehabt, einmal auch Durchfall. Jetzt habe ich sein Futter radikal umgestellt auf Reis und etwas gekochtes Geflügel - damit gehts ihm wieder besser. Er ist lebhaft, hat allerdings kaum mehr Kotabsatz (zwei kleine Würstchen pro Tag, die recht hart sind), und vor allem trinkt er kaum. Auch das beunruhigt mich sehr.
Was ist das bloß für eine Erkrankung? Schickt mich bitte nicht auf die Google-Reise, das hab ich schon mehrmals gemacht, und immer gibt es hundert Verweise auf einen einzigen Text. Wer hat Erfahrungen mit Pankreasinsuffizienz und kann mir weiterhelfen? Vielen Dank und liebe Grüße!
Katharina


28. Februar 2003 06:05

hallo Katharina,

was stimmt, kann ich dir auch nicht sagen, nur meine erfahrung schildern.
ich habe ca. 1 jahr enzymtabletten (pankrex vet) zugefüttert, allerdings sehr gering dosiert. und ich habe den hund auf rohfütterung umgestellt, anfangs wurde er sehr fettarm und ohne getreide ernährt.
zur unterstützung der leber habe ich kurweise legalon (mariendistelextrakt) gegeben und wenn es akut war pankrex suis injeel. mittlerweile braucht er keine emzyme mehr und verträgt wieder "alles".

alles gute!
Birgit & Scotty



28. Februar 2003 11:02

Hallo Katharina,

Verschiedenes ist möglich: Die Bauchspeicheldrüse kann akut erkrankt sein, z.B. durch eine Entzündung und funktioniert deshalb nicht richtig. Das kann wieder abheilen, die Bauchspeicheldrüse kann aber dadurch auch dauerhaft geschädigt bleiben.
Bei manchen Hunden ist eine Unterfunktion der Bauchspeicheldrüse aber auch angeboren.

Bei meinem Hund wurde auch eine Unterfunktion festgestellt, und da die Symptomatik schon seit Welpenalter bestand, gehe ich von einer angeborenen Unterfunktion aus.

In leichten Fällen ist das übrigens kein Drama: Ich habe eine Zeitlang zu jeder Mahlzeit eine Enzymkapsel zugegeben, inzwischen mache ich das nur noch alle 2 -3 Mahlzeiten. Sie hat seither zugenommen, Stuhlgang ist prima und es geht ihr prächtig. Eigentlich sollte ich jetzt die Enzyme mal zwei Wochen ganz weglassen und dann noch mal testen lassen, ob die Bauchspeicheldrüse wirklich noch zuwenig Enzyme produziert.

Ob im akuten Fall eine Enymbeigabe sinnvoll ist oder nicht, das habe ich leider auch noch nicht rausfinden können, ich habe auch völlig gegensätzliche Meinungen gelesen. Auf der Seite eines Futtermittelherstellers habe ich die Auffassung gelesen, dass durch Enzymbeigabe die Drüse ihre Funktion vermindert, sozusagen weil es ja nicht mehr nötig ist. Aber ob das wissenschaftlich belegt ist, weiß ich nicht, drei TÄ haben mir zur Enzymgabe geraten, und da ich eh eher von einer angeborenen Form oder lang zurückliegenden akuten Erkrankung ausgehe, habe ich es dabei belassen.

Im Zweifelfall würde ich eher TÄ vertrauen als Informationen auf irgendwelchen Internetseiten. Allerdings haben TÄ manchmal schon erstaunlich wenig Ahnung: Meinem war es z.B. nicht bekannt, dass es die Enzyme auch in säureresistenter Kapselform gibt (Sie passieren dadurch unbeschadet den Magen wirken viel besser -- und diese Information ist wissenschaftlich belegt und von mir nachgeprüft!).

Ob mit oder ohne Enzyme: Ein leicht verdauliches Futter kann nicht schaden. Ich achte auf hochwertiges Protein (Fleisch), leichtverdauliche Kohlehydrate und moderaten Fettgehalt.

Alles Gute für deinen Hund,
Birgit

28. Februar 2003 10:52

Hallo,

hier meine Erfahrungen:

Mein alter Schäferhund-Rüde hatte von klein an eine Unterfunktion der Bauchspeicheldrüse. Er war im ersten Lebensjahr mehr tot als lebendig, da keiner das richtige diagnostiziert hat. Dann kam der Befund und dann hat er eine Tabletten Kur mit CREON-Kapseln bekommen. Danach hat sich sein Zustand stabilisiert und er konnte aufgrund des jundesn Alters eine zeitlang seine Unterfunktion kompensieren. Mit ca. 6 Jahren fingen dann wieder die heftigen Durchfälle an. Dann hat er den Rest seines Lebens bis er mit 12,5 Jahren starb immer bei jeder Mahlzeit Pankreatin Pulver erhalten. Sprich Futter mit dem Pulver ca. 1/4 Stunde vor dem Fressen mit Wasser ansetzen. Eine Diät haben wir nur in ganz schlimmen Stunden mal benutzt. Ansonsten hat er ganz normales, auf das Alter abgestimmtes Futter erhalten.

Er hat das Pankreatin immer super vertragen und hat ansonsten nie von seiner Lebensqualität einbüßen müssen.
Das Pankreatin Pulver gibtr es bei manchen TÄ (die mehrere Pankreas Pantienten haben) in abgepackten Beutel zu ca. 100 Gramm. Der TA kann dann von der Großpackung diese Kleinpackungen abfüllen. Dann kosten dich 100 gr. Pulver so um die 8 EURO. Das reicht für einen Schäferhund so ca. 1 Monat.

Also du siehst, es ist zwar eine Krankheit, aber es gibnt bei weitem viel viel schlimmere Krankheiten.

Du kannst ja mal austesten, ob ein anderes Futter ohne Pankreatin Zusätze für deinen Hund ausreichend ist. Falls ja ok, falls nein versuch es mit normalen (aber gutem) Futter und gibt Pankreatin hinzu. Sollte es dann immer noch nicht besser sein, dann eben Diätfutter und Pankreatin. Frag deinen TA doch mal, was er als Zugabe von Haronga hält. Ist ein homöopathisches Mittel bei Pankreasinsuffizienz.

Falls du noch Fragen hast, mail mich ruhig an oder schreib mir hier eine Antwort.

Aber toi toi toi, es gibt schlimmeres!!!

Grüße

PeBe

01. März 2003 13:55

Hallo Birgit,

erst mal vielen herzlichen Dank für deine ausführliche Antwort. Mein TA hat mir jetzt Pankreatin mitgegeben, aber mir wäre die säureresistente Kapselform sehr viel lieber. Kannst du mir sagen, wie dieses Präparat heißt und wo man es bekommt? Mein TA kennt es leider nicht, hat als Alternative nur noch Almazyme, und das ist ziemlich teuer (außerdem traue ich diesem Ergänzungsfuttermischkrempel nicht über den Weg).
Benno bekommt jetzt erst mal seine Reis-Huhn-Diät, dazu Pankreatin. Nach zwei Wochen wollen wir wieder testen lassen. Es scheint eine leichte Form der Pankreasinsuffizienz zu sein, von daher hoffe ich sehr, dass Benno eines Tages wieder ohne Enzyme auskommt.
Nochmals vielen Dank an dich!
Liebe Grüße,
Katharina

01. März 2003 14:02

Hallo PeBe,

vielen Dank für deine aufmunternden Worte und die Infos! Bin zwar immer noch geschockt, aber nicht mehr so doll wie am Anfang. Benno bekommt jetzt seit gestern Pankreatin, allerdings in ziemlicher Menge. Er soll seine Mahlzeit auf viermal am Tag verteilt bekommen, und dazu jeweils einen gestrichenen Esslöffel voll Pankreatin hinein, das sind dann also vier Esslöffel davon täglich. Ich fürchte, da komme ich mit den 500 Gramm vom TA gerade mal ein bis zwei Monate aus. Kann das denn sein? Dein Schäferhund müsste doch ein ähnliches Gewicht gehabt haben wie mein Labbi (35 kg), hast du einen Esslöffel pro Tag gegeben oder wie war das mengentechnisch bei euch?
Danke für den HAronga-Tipp. Ich möchte sowieso mal einen Heilpraktiker aufsuchen mit Benno, da werde ich das ansprechen.
Liebe Grüße und danke nochmals!
Katharina