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Portosynthetischer Shunt

geschrieben von Ilona(YCH) 
Portosynthetischer Shunt
04. März 2003 12:15


Habe eine kleine Hündin von 10 Wochen, die nach einigen Tagen einen kranken Eindruck machte. Wir waren bei mehreren Ärzten und Kliniken.
Nun haben wir die Diaknose portosynthetischer Shunt. Wie sind die Heilungschancen und wie sieht es mit dem Rekressanspruch aus gegenüber der Züchterin, die behauptet ihre Hund sind bei Abgabe gesund gewesen.
Der Welpe ist jetzt 13 Wochen alt, also wir haben Ihn erst drei Wochen.
Danke für die Antworten.
Gruß Ilona

04. März 2003 13:30

Hallo Illona.

Hier habe ich Dir mal einen Link herausgesucht (siehe unten), der sicherlich sehr informativ für Dich ist.

Auch wenn dieser Fehler angeboren gewesen sein sollte, war es für den Züchter vermutlich nicht zu erkennen, da die Symptome, die auf diese Krankheit hinweisen, fast nie vor der 11. Lebenswoche zu erkennen sind.

Ob diese Krankheit erworben oder angeboren ist, kann wohl erst eine pathologische Untersuchung zeigen.
Heilungschancen sind je nach Schweregrad der Erkrankung wohl eher gering.

Ich drück Euch trotzdem die Daumen.

Gruß
tessa

04. März 2003 15:16

:
: meinst Du vielleicht Porto-systemischer Shunt?
Das ist theoretisch operabel, allerdings ob das so sinnvoll ist??? Wahrscheinlich tust Du dem armen Kerlchen einen grösseren Gefallen, wenn Du ihn erlösen lässt.
Wende Dich doch mal an die Klinik für Innere Medizin d. Kleintiere der Uni Giessen. Da sitzen Fachleute.
Was Regressansprüche angeht: Das Kaufrecht für "Neuwaren" und "Gebrauchtwaren", worunter juristisch auch Welpen fallen, ist vor Kurzem geändert worden, auch da wird man Dir in der Klinik sicherlich Ratschläge geben können.
(Telefon: 0641-990, von dort aus weiterverbinden lassen)
Grüsse
Sonja

04. März 2003 16:17

Hallo Tessa
Ich danke Dir für Deine Antwort. Jetzt bin ich wieder ma Zweifeln. Die Klinik wo ich bin ist auch sehr gut, die Ärzte da wollen die kleine aber operieren.Sie hat eine sehr schlimme Form, mit deutlichen Merkmalen. Seit fast drei Wochen frißt sie sehr schlecht und kann einmal besser einmal weniger gut laufen. Wir haben auch den Eindruck, dass sie zeitweise nichts sieht.Ich bin den ganzen Tag am heulen und werde sie wohl jetzt doch erlösen lassen. Ich bin noch im Besitz der Schwester (gleiche Wurf ), kann es sein das diese das auch hat? Ich habe bis jetzt noch keine Veränderungen an Ihr bemerkt, aber ich habe eine scheiß Angst. Es kann sich kein Mensch vorstellen, wie das ist einen Welpen mit 13 Wochen einschläfern zu lassen. Ich muß und hoffe ich schaff es schon wegen der kleinen. Sie ist so lieb und tapfer und sie hat es bestimmt verdient endlich Frieden zu finden.Ich danke Dir für Deine Antwort und den Link.
Gruß Ilona


05. März 2003 11:23

Hallo

meine Eltern haben 2 Dackel, die einen Shunt haben.

Bei Lisa machte es sich im Welpenalter bemerkbar. Sie wollte nicht Gassi gehen, war immer müde, biss manchmal unvermittelt zu.
Lisa wurde dann in der Uniklinik in Utrecht operiert. Die OP war damals so selten, dass die Studenten zuschauen musste. Lisa musste 3 Tage dableiben.

Lisa ist jetzt ZEHN!! Jahre alt. Sie war zwar immer etwas anders als die anderen Hunde, will oft ihre Ruhe haben, aber ansonsten hatte sie keine Probleme, konnte nach der OP auch jedes Futter vertragen, frass bis vor kurzem sogar Dosenfutter und ist total fit. Und dass, obwohl die OP nur eine Wiederherstellung von 80 % brachte.

Ihre Wurfschwester Mona, jetzt auch 10 Jahre alt, hat seit 1,5 Jahren Problemen mit der Verdauung. Sie wurde internistisch untersucht und es stellte sich heraus, auch sie hat einen Shunt. Aber wie gesagt, sie lebte damit 8,5 Jahre ohne Probleme, keine Verdauungsstörungen, immer fit, alles klar. Und auch jetzt lebt sie noch gut, geht noch gerne Gassi, spielt usw. hat lediglich Probleme nach der Verdauung.

Vielleicht fährst Du mal nach Utrecht, es wird ja in dem Link auch erwähnt, dass sie dort forschen. Die Uniklinik muss super sein und kostenmässig ist es auch günstiger als in Deutschland.

Viele Grüsse

Ingrid

05. März 2003 12:38

Hallo Ilona,
handelt es sich bei deinem Welpen um einen Lebershunt? Wenn ja, ich hatte im letzten Jahr das gleiche Problem mit meinem Golden Retriever Welpen. Mit dem Einschläfern solltest du auf jeden Fall noch warten! Ich habe meinen Golden im Alter von 7 Monaten an die Züchterin zurückgegeben, da sie nicht bereit war mir die OP-Kosten zu erstatten. In meiner Tierklinik konnte man den Eingriff nicht durchführen, da bei einem Lebershunt in der Regel auch die Gerinnungsfaktoren im Blut fehlen. D.h. bei einer OP kann die Blutung nicht gestillt werden und der Hund verblutet während der OP. Die OP kann daher nur in Unikliniken durchgeführt werden, wo solche Gerinnungsfaktoren vorhanden sind und dem Hund dann zugeführt werden können. Ist deine Tierklinik eine Uniklinik? Wenn nicht, laß die Finger von der OP, denn sie ist extrem kompliziert und nichts für Anfänger. Ich wurde damals an die Uniklinik Leipzig verwiesen, das sind die absoluten Spezialisten auf diesem Gebiet, d.h. die meisten dieser OPs in Deutschland werden dort vorgenommen. Die Heilungschancen stehen nicht schlecht, wenngleich auch ein Teil der Hunde trotz OP versterben. Außerdem sind in der Regel zwei OPs nötig, da der Shunt auf einmal nicht komplett zu verschließen ist. Ich habe damals ausführlich mit der Professorin in Leipzig telefoniert. Jede OP hätte ca. 800,- Euro gekostet, incl. 1 wöchiger stationärer Aufenthalt. Die 2. OP würde nach 4 Wochen durchgeführt, kostet nochmal 800,- Euro. Meine Züchterin hat den Hund anstandslos zurückgenommen und mir den Kaufpreis erstattet, war jedoch nicht bereit, mir den Kaufpreis zwecks OP-Kosten-Ausgleich zurückzugeben. Ich hätte dann die restlichen Kosten sowie die Fahrten etc. übernommen. Leider war sie dazu nicht bereit, so daß ich den Hund schweren Herzens zurückgegeben habe. Trotzdem war es wohl die richtige Entscheidung. Carlos lebt immer noch bei der Züchterin, sein Zustand ist aber auch nicht so dramatisch wie der deines Hundes.
Dein Züchter muß auf jeden Fall!!! die Gewährleistung übernehmen! Bei einem so jungen Welpen ist der Shunt hundertprozentig angeboren! Ich würde an deiner Stelle den Vertrag rückgängig machen und den Welpen zurückgeben. Solltest du ihn einschläfern lassen, lasse ihn auf jeden Fall obduzieren, damit du einen Beweis führen kannst. Laß dich vom Züchter nicht dadurch verunsichern, daß er von der Krankheit nichts wußte. Das ist völlig belanglos, du hast Rechte, auf die du nicht verzichten solltest. Die Krankheit ist offenbar erblich, da sie bei einigen Rassen (Border Terrier, Irisher Wolfshund) gehäuft auftritt. Ob dein zweiter Welpe auch darunter leidet, kann nur eine Untersuchung klären. Wie wurde der Shunt bei deinem Hund diagnostiziert?
Maile mich doch privat an, dann kann ich dir sicher weitere Tipps geben. Gruß Birgit