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Kastration Hündin - die Zeit dannach

geschrieben von Susanne(YCH) 
Kastration Hündin - die Zeit dannach
13. März 2003 08:48

Hallo!
Nächsten Mittwoch lasse ich meine 6.5 Monate alte Hündin kastrieren. Und ich habe schon fast schlaflose Nächte. Obschon ich mir sicher bin mit dem Entscheid, tut sie mir jetzt schon leid. Und ich höre so Verschiedenes. Hündinnen, denen es nach zwei Tagen wieder gut geht und solche die länger leiden und Schwierigkeiten haben. Ich habe 10 Tage Ferien nach dem Eingriff, könnte also auf alles flexibel reagieren.
Kann mich eventuell jemand ein bisschen beruhigen, oder hat jemand Tipps, was ich alles machen könnte, dass es so gut wie möglich verläuft? Was ist eigentlich das Schlimmste, was passieren könnte? Ich mache mir zum Beispiel Sorgen, ob Sie vielleicht irgend eine Wesensveränderung durchmacht, aggressiv wird oder nicht mehr spielen mag oder depressiv wird oder so. Gelesen habe ich bisher nur Theorien, dass Hündinnen ein bisschen wie Babys bleiben? Obschon meine Tierärztin und andere Hundehalter mir gesagt haben, das müsse nicht unbedingt sein.
Merci vielmals für alle Antworten. Bin auch einfach froh, um "Erfahrungsberichte", so im Sinne von "es werden es alle ohne Schaden überleben"....
Sue



13. März 2003 09:06

Hallo Sue,

was das Schlimmste sein kann, willst du nicht wirklich wissen, deswegen lassen wir das mal außen vor.

Grizzly hab ich morgens um 9:00 Uhr bei TA "abgegeben" und konnte sie um 12:00 h wieder mit nach Hause nehmen. Für die Zeit danach habe ich mir freigenommen - 14 Tage lang.
Entgegen vieler anderer Aussagen hat sie lange gebraucht, um wieder auf die Füsse zu kommen, ca 5 Tage. Ich hatte dabei aber nie ein schlechtes Fefühl, nur die Geschichten von Hündinnen die nach einen halben Tag wieder fit waren spukten in meinem Kopf und irritierten mich. Grizzly hatte tierische Panik nachm Aufwachen wieder einzuschlafen, so hielt sie sich krampfhaft wach, und das verzögerte mM nach den Genesungsprozeß doch um einige Zeit.

Einen Kragen hat sie nicht bekommen, ich habe die 24-Stunden-Überwachung übernommen, und sobald sie an der Wunde lecken wollte habe ich das unterbunden. Aber genau das ist nicht zu unterschätzen: immer gucken ob es dem Hund gut geht, sollte man nicht meinen, aber es schlaucht ! Selbst ein Gang zur Toilette wird sorgfältig geplant :-).
Aber es war auch meine erste Kastrationserfahrung, bei der nächsten Hündin wäre ich lockerer !

Während dieser Rekonvaleszenz-Zeit wurde Grizzly schmusiger, entdeckte ihr Faible für Kontaktliegen, und das ist bis heute so geblieben !
In der Zeit wo nur wenig Bewegung ungesagt war, haben wir mit dem Clickern angefangen, Kopfarbeit zum Müde werden ohne die Gefahr der körperlichen Überanstrengungen.

Und nach 10 Tagen, mit dem Fädenziehen war der "Spuk" vorbei, geblieben sind die Schmusigkeit, leider eine unendliche Panik vor Narkose (was wir dann beim HD-Röntgen feststellen konnten) und eine Verfressenheit, die ihresgleichen sucht.
Sie hat immer Hunger, hat immens viel Bewegung und doch leider immer eine Tendenz zum "Tablettständer" :-(
Ob das aber mit der Kastration zu tun hat, können wir nicht recht beurteilen, da ein Vergleich aufgrund verschiedener Krankheitsbilder vor der Kastration nicht möglich ist.

LG
Astrid & Grizzly


13. März 2003 09:33

Hallo Sue,

eine Kastration ist mit einem Schnitt durch die Bauchdecke verbunden. Entsprechend sind die Auswirkungen und die Vorsichtsmaßnahmen. Bonnie wurde aus gesundheitlichen Gründen im Oktober kastriert. Die erste Nacht war schlimm, weil sie gejammert und die ersten Stunden auch gezittert hat. Das ist aber kein Grund zur Panik. Bonnie hat es gut getan, dass ich die erste Nacht neben ihr gelegen habe. Das Jammern und Zittern hörte sofort auf, nachdem ich sie gestreichelt habe. Ich denke aber es ist sehr unterschiedlich, ob Hunde die Nähe oder ihre Ruhe haben möchten. Bonnie braucht nach einer Operation immer Nähe und wird unruhig, wenn sie meine Hand nicht spürt. Es wäre gut den Hund weich zu lagern und eine Decke mitzunehmen, wenn Du sie abholst, weil Hunde als Folge der Narkose auskühlen können.

Erschrick nicht, wenn Sie bei den ersten Aufstehversuchen torkelt und den Rücken hochzieht. Das liegt an Narkose und Bauchschmerzen. Bonnie konnte man die ersten zwei Tage die Schmerzen ansehen. Ab dem dritten Tag ging es rasant bergauf und nach fünf Tagen musste ich sie bremsen. Ich habe auch schon gehört, dass es den Hunden bereits am nächsten Tag deutlich besser geht, aber das wird individuell sehr unterschiedlich sein.

Auch die Frage des Leckens ist ganz unterschiedlich. Ich habe Bonnie ganz ohne Schutz rumlaufen lassen. Sie hat sich nur zweimal an der Wunde geleckt (natürlich nachts, irgendwann muss man halt schlafen), das war aber nicht weiter schlimm. Trotzdem sollte man eine Schutz bereithaben, z.B. boddy oder t-shirt. Frag Deine Tierärztin, ob sie Dir einen Kragen leiht, damit Du ihn für den Fall der Fälle zumindest da hast. Du solltest sie der ersten drei Tage schonen und nur kurz rausgehen. Danach kannst Du die Bewegung langsam steigern, aber nur an der Leine und Springen vermeiden bis zum Fädenziehen.

Es ist gut, dass Du Urlaub hast. Mach Dir nicht so viele Sorgen. Eine Kastration ist zwar eine richtige Operation, aber Hunde werden damit erstaunlich gut fertig. Ich kenne bisher keinen Hund, der eine Kastration nicht überlebt hat. Ach ja, da fällt mir noch etwas ein,

Falls Du niemanden hast, der für Dich einkauft, decke Dich vorher mit Lenensmitteln ein, damit Du die ersten Tage nicht zum Einkaufen weg musst.

So das wars.

Es wird gutgehen. Liebe Grüße

Antje

13. März 2003 09:38

Hallo Sue,

auch wir haben beide Hündinnen kastrieren lassen:

Biene wurde um 10.00 in der Praxis abgegeben, ich hielt sie so lange auf dem Arm, bis die Spritze wirkte. Um 11.00 Uhr durfte ich sie wieder abholen. Den ganzen Tag durfte sie nicht fressen, wollte sie auch nicht. Sie war ca. 2 Tage etwas "durcheinander", lief nicht ganz sicher und litt. Zum Pipimachen habe ich sie hiter unser Haus getragen. Und nach zwei Tgen ging es ihr gut. Spaziergänge machten wir nur kleine. Und damit die Wunde nicht schmutzig wurde, habe ich ihr einen Babybody angezogen, dadruch konnte ich auch sehr gut sehen, ob die Wunde näßte.

Bei Dana ging es auch um 10.00 Uhr zum TA, gleiches Szenario. Sie war aber sehr schnell wieder fit. Schon abends wollte sie mit zum Spaziergang, als ich mit Biene losging. Und am nächsten Morgen war sie nicht zu halten, da marschierte sie, auch im eleganten Body, mit. Den Rest des Weges habe ich sie getragen.

Wesensveränderungen haben beide nicht durchgemacht und verfressener als vorher sind sie auch nicht.

Also, Kopf hoch...

Vielleicht hat es geholfen, daß ich ihr schon ca. 2 Wochen vorher Arnika D30 Globuli gegeben habe, vielleicht war ihre Konstitution auch einfach besser.

13. März 2003 10:14

: Hallo Sue!

Natürlich ist ein Eingriff in die Bauchhöhle, und um einen solchen handelt es sich ja, kein "Spaziergang", und das Narkose- und allgemeine OP-Risiko ist zweifellos vorhanden. Allerdings ist ersteres bei den modernen Narkosen bei einem gesunden Hund genauso untergeordnet wie das zweite bei einem guten Operateur. Dann wirst Du feststellen, dass sich die Antworten hier grob in zwei bis drei Kategorien einteilen lassen: in die der absoluten Kastrationsgegner, in die Kastrationsbefürworter und in jene, die ihre Hunde aufgrund gesundheitlicher Probleme kastrieren lassen mussten.
Was ist eigentlich das Schlimmste, was passieren könnte?
Mal es Dir, wenn Du Dich zu diesem Schritt entschlossen hast, nicht aus. Meine eigenen Hündinnen und die meiner Freundinnen und Bekannten haben es alles suuuper überstanden.

Ich mache mir zum Beispiel Sorgen, ob Sie vielleicht irgend eine Wesensveränderung durchmacht, aggressiv wird oder nicht mehr spielen mag oder depressiv wird oder so.
Das wird ganz sicher nicht der Fall werden. Ich habe in meiner Umgebung ca. 20 kastrierte Hunde beiderlei Geschlechts, die völlig unverändert sind. Allenfalls sehr geschlechtstriebige Hunde sind ruhiger, konzentrierter und ausgeglichener geworden. Laß Dir auch nicht erzählen, Hunde würden durch das Kastrieren fett - es liegt bei Dir, die Futtermenge zu steuern.
Seidenhaarige Hunde (Setter, Cocker-Spaniel usw.) können wieder Babyfell bekommen, was aber, wenn es stört, durch einen Hundefrisör in den Griff zu kriegen ist. Außerdem kann es zu Inkontinenz kommen, wobei Hündinnen ab 30 kg eher dazu neigen als kleine, leichte. Diese Inkontinenz ist aber mit Medikamenten beherrschbar.
Also: laß Dich nicht verrückt machen.

LG
Gaby mit kastrierter, 32 kg schwerer Beira


13. März 2003 10:43

Hallo Sue

Statt neu zu schreiben, habe ich meinen Erlebnisbericht im Archiv gesucht.
Wenn es dich interessiert, einfach den Link klicken.

Hier zur Sicherheit noch als Text
/forum/archiv5/archiv/5/msg51794.html

Herzliche Grüsse und mach dir keine Sorgen :-)

Petra