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Erbkrankheiten Mischlinge

geschrieben von Nina mit TC(YCH) 
Erbkrankheiten Mischlinge
07. April 2003 19:37

Hallo!

Kürzlich war ich wieder in meinem "alten" Hundeverein (trainiere jetzt fast nicht mehr dort) und habe gleich wieder eine Diskussion begonnnen winking smiley
Es ging darum, dass ich sagte, dass bei Mischlingen seltener HD auftritt aufgrund von Erbmaterial etc. als bei Rassehunden. Gibt es irgendwo im Web dazu entsprechende Studien oder auch Bücher?

Lg Nina mit Tina & Chelsea

07. April 2003 19:58

Hallo.

Leider kann ich keine wissenschaftlichen Studien etc. beitragen.

Mein Tierarzt meinte allerdings kürzlich, als ich meinen Dicken röntgen liess, dass HD sowohl bei Rassehunden als auch bei Mischlingen gleichwohl auftritt.

Nur...
Mischlingsbesitzer lassen ihre Hunde oftmals nicht vorsorglich auf HD röntgen - wie es vielen Rassehundbesitzern oft vom Verein vorgeschrieben ist und es deswegen bei Rassehunden viel öfter gemacht wird.
Also, ein Mixhund mit HD 2 oder 3 - völlig ohne Beschwerden da gut bemuskelt, wird niemals in einer HD-Liste auftauchen.
Ein Rassehund mit HD 2 oder 3 - ebenfalls ohne Beschwerden, taucht als HD-Belastet in den Statistiken auf, weil vorgeschrieben ist, den Hund mit 14 Monaten röntgen zu lassen.

Ein weiterer Aspekt, den mein Tierarzt ansprach:
Mit einem teuren Rassehund gehen die Leute eher zum Tierarzt, wenn er mal humpelt.
Viele Mischlingsbesitzer (sagte mein Tierarzt!) sehen nicht ein, viel Geld zum Tierarzt zu schleppen und lassen einfach alles so wie es ist bis es nicht mehr geht und holen sich dann einen neuen Hund vom Bauernhof.

Diese Ansichten (Erfahrungswerte?) meines Tierarztes kann ich leider für meine nähere Umgebung bestätigen.
Viele meiner Nachbarn, die Mischlinge besitzen, sind nicht bereit Geld für den Tierarzt auszugeben. Alles was über das jährliche Impfen hinausgeht wird ausgesessen ("das wird schon wieder..."winking smiley und wenn es nicht wieder wird kommt halt ein neuer Hund her. Sind ja nicht teuer.

Ist nicht meine persönliche Meinung - ich würde einen Mixhund sicherlich genauso versorgen und versorgen lassen wie einen Rassehund - so wie es wahrscheinlich auch viele andere tun.
Aber da ist schon was dran.

Gruß
tessa

07. April 2003 20:43

Hallo Nina!
Es gibt zum Beispiel das schöne Buch "Hundezucht 2000" von H. Wachtel. Da wird dir beim Lesen eigentlich nur schlecht, soviel Mist wird in der Zucht gebaut. Aber er sagt deutlich: Mischlinge sind statistisch etwas gesünder als die Rassen, aus denen sie gemischt sind. Wobei es um geringe Abweichungen geht. Aber die Chance, einen wirklich gesunden Mischling zu erwischen ist kleiner als die, einen gesunden Rassehund aus langfristig getesteten Eltern zu bekommen.
Ein anderer Populationsgenetiker kommt in dem Link zu Wort unter "Leseecke" und dann Rainer Beuing.
Viel Spaß
Kerstin

07. April 2003 21:00

Hallo Tessa,

das "Aussitzen" bei den Mischlingen oder ein bessere Handling bei den Rassehunden häufiger vorkommt, kann ich leider nicht bestätigen, denn es gibt auch noch die andere Seite: Ein Rassehund, den man sich als Prestigeobjekt angeschafft hat, verliert leider dadurch, dass kein Knopf im Ohr ist und der Hund nicht auf On/Off funktioniert und er dummerweise doch nicht so funktioniert, wie in dem vorher gelaufenen Film, leider sehr schnell seinen Reiz! Es wäre schön, um wahr zu sein, wenn generell Rassehunde ein besseres Dasein fristen würden, das ist leider nicht so und kann ich durch meine eigenen Erfahrungen auch nicht so stehen lassen! In den letzten 2 Monaten waren unsere Neuzugänge in der Hundeschule ein Berner, 1,5 jährig, weil man nicht mit ihm zurecht kam, was mir schleierhaft ist, ein Golden, den Hund kannte ich schon, weil der gerade durch Besitzerwechsel damals in eine Familie gekommen war und diese Besitzerin, die bei uns auftauchte, kannte ich nicht, somit DRITTHAND "man nannte ihn auch Wanderpokal", nebenbei bemerkt: auch der Hund ist keineswegs problematisch, ein Husky, ein Collie ... usw. usw. usw., alle Hunde unter 3 Jahre.

Nee, nee, der einzige Unterschied zwischen Rasse und Mischling sehe ich darin, dass man die Rasse nicht so schnell ins Tierheim gibt, weils für den ehemals hohen Preis nichts mehr gibt, deshalb versucht man dann lieber, ihn höchstbietend unter der Hand loszuwerden, wo auch wieder weniger die äußeren Umstände betrachtet werden, sondern lieber an denjenigen gibt, der das Meiste bietet!

Viele Grüße
Bianca

07. April 2003 21:08

Hallo Tina,

ich habe mich hier diesbezüglich schon sehr oft geäussert und zu diesem Thema müsstest Du noch diverse Beiträge im Archiv finden.

Meine Meinung in Kurzform: Ein HUND ist nur so gut wie seine Vorfahren!

Gerade in Bezug auf HD ist das sicherlich nicht richtig, wenn Elterntiere oder deren Vorfahren schlechte Knochen haben, wird das vererbt und macht vor keiner Verpaarung halt! Bei den Mischlingen oder "wilden Verpaarungen" oder "Vermehrungen" wird leider wahllos und unkontrolliert verpaart, oftmals "aus Versehen", ohne darauf zu achten, ob es vom Kopf her passt und ob gesundheitlich alles o.k. ist. Andererseits gibt es rassespezifische Krankheiten, die in einer Mischlingsverpaarung nicht unbedingt auftauchen müssen, Knochengeschichten gehören sicherlich nicht dazu!

Viele Grüße
Bianca

07. April 2003 22:14

Liebe Tina!
Ich muß Dir da Deine Illusionen leider auch nehmen. Dadurch dass gerade Mischlinge oft von nicht untersuchten Elterntieren kommen, ist die Gefahr recht hoch, dass auch ein Mischling krank ist. Meine Schwester hat z.B. einen Border Collie-Wolfsspitz-Mix vom Reithof. Mama Border Collie hat schwere HD und ist nicht kastriert. Läuft auch wenn sie läufig ist, einfach so herum... die Welpen haben sie immer noch irgendwie untergebracht... Grisu, ihr Sohn, hinkt bereits...
Und die Statistiken wären hier sicher nicht aussagekräftig, da eben - wie schon gesagt - Rassehunde öfters prophylaktisch geröngt. Passiert bei Mischlingen (ausser für den Hundesport) kaum. Auch käme kein Mischlingshundbesitzer auf die Idee, einfach ohne Anlass einen Augencheck zu machen.
Natürlich spreche ich bei Rassehunden von Hunden von seriösen Züchtern - bei Hunden von Vermehrern ist das Risiko sicher noch höher, einen kranken zu bekommen.
Daher halte ich es eher für ein Märchen - zumindest wird die Gesundheit des Mischlings überbewertet. Nichts desto trotz finde ich es toll, wenn man einen Mischling - vielleicht sogar noch aus dem Tierschutz - bei sich aufnimmt.

Liebe Grüße
Karin M.