Willkommen! Anmelden Ein neues Profil erzeugen

Erweiterte Suche

Erfahrung mit Frühkastration?

geschrieben von Simone W+N(YCH) 
Erfahrung mit Frühkastration?
19. April 2003 20:23

Hallo,
ich bin am verzweifeln.
Wenn soll ich kastrieren?
Ich habe eine junge Hündin 4 Monate und einen Rüden 7-9 Jahre. Ich möchte einen von Beiden kastrieren lassen und bin im Moment so weit das ich mich für die Hündin entschieden habe.

Nun habe ich mich mit meiner TÄ unterhalten und die meint das Beste sei eine Frühkastration. Sie meint sie hat schon viele Frühkastration durchgeführt und nur positive Erfahrung damit gemacht.
Nur etwas verspielter seinen die Hunde dann, sagte sie.

Außerdem so erzählte sie mir, sei dann alles im Bauch noch nicht so weit entwicklet und die OP ist einfacher und wird besser vertragen.

Hat von euch jemand Erfahrung mit Frühkastration und ihren Vor- und Nachteilen?

Ich finde es ist so als würde man einer 11 jährigen ihre Gebärmutter rausnehmen. Brauchen die Hunde nicht die Hormone um sich normal zu entwickeln?

Liebe Grüße
Simone W+N


19. April 2003 20:57

Hallo!

Ich kann zwar nur meine Erfahrung mit meiner Katze wieder geben, aber vielleicht hilft es ja auch schon weiter.
Meine Katze wurde mit 6 Monaten, noch vor der ersten Rolligkeit kastriert und es hat ihr überhaupt nicht geschadet! Sie hat sich genauso entwickelt wie jede andere Katze auch! Also geschadet hat es ihr bestimmt nicht.

Ein Argument warum ich mich für eine Frühkastration entschieden habe, war, dass das Krebsrisiko noch einmal gesenkt wird. Ich musste bereits erleben wie meine Hündin an Gesäugetumor starb und ich wollte dem schon frühzeitig vorbeugen und entschied mich dafür meine Katze so früh wie möglich zu kastrieren.
Auch von anderen Hundehaltern habe ich schon gehört, dass eine frühe Kastration ihrem Hund keinesfalls geschadet hat und sich das Tier genauso entwickelte wie nicht kastrierte Tiere!

Risiken gibt es immer, aber ich denke die liegen auch nicht höher als wenn du dein Tier mit fortgeschrittenem alter kastrieren lässt.

Viele Grüße
Nora

19. April 2003 21:49

Hy Simone

Ich habe einen belgischen Schäferhund. Ich kaufte sie mit 8 Monaten, und wollte sie auch kastrieren, entschied mich aber danach dagegen, auf grund von meiner Unentschlossenheit.
Ich kann Dir nur sagen, dass meine Maggy einen enormen entwicklungsschub nin und nach der Läufigkeit machte, ich bin froh si enicht kastriert zu haben, und ausserdem wenn Du willst, kannst Du immer auch noch später kastrieren.
Tanja

20. April 2003 07:58

Hallo Simone,

Was die OP Risiken und die körperliche Belastung angeht bei einer frühen Kastration stimme ich Deiner Tierärztin zu, junge Hündinnen kommen damit in der Regel deutlich besser klar als ältere. Oft ist auch nur ein kleinerer Schnitt nötig, da bei einer jungen Hündin meist nur die Eierstöcke und nicht die Gebärmutter entfernt werden, außerdem ist alles noch viel kleiner und weniger stark durchblutet als bei einer die schon läufig war. Was die Vorsorge gegen Tumoren angeht hat man auch den mit Abstnd größten Schutz wenn man vor der ersten Läufigkeit kastriert. Es heißt auch, das Risiko, daß eine kastrierte Hündin später inkontinent werden kann sei weitaus geringer bei einer Kastration vor der ersten Läufigkeit, dafür habe ich allerdings im Moment keine gesicherten Quellen.
Ich kenne einige Hündinnen, die vor der ersten Läufigkeit kastriert wurden, von denen hat keine einzige irgendwelche feststellbaren Probleme.

Soweit also nur Vorteile. Trotzdem muß ich sagen, ich persönlich würde mich schwertun mit dieser Entscheidung. Irgendwie gehört eine Läufigkeit ja dann doch zur sozialen Reifung dazu und es ist ja anscheinend auch tatsächlich so, daß Hündinnen, die schon ein oder zwei Läufigkeiten hatten ein "erwachseneres" Verhalten haben. Viele sagen ja auch, wenn man mit einer Hündinnen richtig arbeiten möchte sollte man sie vor einer Kastration zumindest einmal läufig werden lassen.
Ich gehöre absolut nicht zu den strikten Kastrationsgegenern, im Gegenteil ich finde unter gewissen Umständen gibt es viele vernünftige Gründe für eine Kastration.
Ich muß aber sagen, daß ich auch ganz allgemein einer Kastration der Hündin etwas kritischer gegenüberstehe als einer Rüdenkastration. Zum einen, weil die Operation bei der Hündin ein deutlich größerer Eingriff ist, da dabei die Bauchhöle eröffnet wird, zum anderen, weil die Möglichleit einer späteren Inkontinenz eben nie ganz auszuschließen ist.

Wenn es Dir also nur darum geht, eine Fortpflanzung unter Deinen beiden Hunden zu vermeiden, würde ich persönlich, glaube ich, eher den Rüden klastrieren lassen.
Das ist allerdings jetzt nur meine persönliche Einstellung, objektiv betrachtet spricht sicher nicht allzuviel dagegen die Hündin kastrieren zu lassen, auch evtl. vor der ersten Läufigkeit. Bedenken solltest Du allerdings, daß die Hündin schon zumindest sechs Monate alt sein sollte, da es vorher nicht wirklich erlaubt ist.

Viele Grüße, Lars.

20. April 2003 07:52

Hallo Simone,
gerade komme ich vom Hundespaziergang zurück: Eine frühsterilisierte Border Terrier Hündin ist bei der OP gestorben! 10 Monate alt!
Nun haben sie einen Rüden genommen!
Das auch als ein Aspekt!
Ich kann nicht beurteilen, ob Terrier schwierig in Ops sind oder ob die TÄ unfähig war. Jedenfalls ein Schock für die Leute!
Gruß Sybille

20. April 2003 09:19

Hi Simone,

wenn es nur um die Verhütung unerwünschten Nachwuchses geht, würde ich eine Vasektomie (= Durchtrennung des Samenleiters) bei Deinem Rüden in Betracht ziehen. Der Rüde wird dann zeugungsunfähig, verändert sich in seinem Gesamtverhalten aber nicht. Es handelt sich nur um einen kleinen Eingriff, man kann den Hund nach ein paar Stunden wieder mitnehmen. Ich habe das bei meinem Alten machen lassen, als ich die Hündin dazubekam, und alles ist unproblematisch verlaufen. Ich konnte danach das Geschlechtsleben meiner Hunde beobachten, ohne daß ich unerwünschten Nachwuchs befürchten mußte.

Von Kastrationen ohne medizinische Not halte ich nichts, weil der Hormonhaushalt durcheinanderkommt und die Hündin, insbesondere wenn vor der ersten Hitze kastriert, niemals erwachsen wird. Hormonschübe, Hitze, Bedeckung usw. gehörern nun einmal zum Wesen und zum Leben einer Hündin dazu. Leider mußte meine Hündin nach einer Gebärmuttervereiterung schließlich doch kastriert werden, aber begeistert bin ich von den Veränderungen seitdem nicht.