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Herzkrank, Wasser im Bauch, frisst nicht

geschrieben von Sylvia Wien(YCH) 
Herzkrank, Wasser im Bauch, frisst nicht
26. April 2003 19:43

Hallo,
Wir haben einen 8,5 Jahre alten Berner Sennenhund, der seit eineinhalb Wochen kaum frisst, weil er (wie wir nun wissen) schwer herzkrank ist. Vorher nur normale Alterserscheinungen (nicht mehr so agil wie in jungen Jahren; hin und wieder Bronchialkatarrh, weil Schnee gefressen und verbotenerweise eiskaltes Bachwasser getrunken). Echte Therapie gegen das jetzige Krankheitsbild mit Herz- und Entwässerungsmedikamenten erst seit drei Tagen, weil vorher Ersatz-TA und keine umfassende Diagnose möglich aufgrund nicht Transportierbarkeit des Hundes. In Untersuchungen im Frühl. 03 wurde festgestellt, dass sich Eiweiss ablagert hat an den Gefäßwänden. Ergebnis der kürzlichen Untersuchung: Bauchraum mit Wasser gefüllt, welches Lunge und Eingeweide so sehr zusammendrückt, dass Atmen schwer fällt (Husten, Atemnot) und er wohl deswegen nichts fressen mag/kann. Trotz Medikamentierung frisst er aber nach wie vor so gut wie nichts (bekommt Honigwasser mit Traubenzucker und milde Hühnersuppe eingeflößt), trinkt regelmäßig und soll sich absolut schonen (darf nur zum Wasserlassen raus). Mittlerweile ist er so geschwächt, dass er kaum mehr rausgehen mag und immer weniger wird. Wir wissen, dass er in kritischem Zustand ist, hoffen aber, dass er demnächst wieder frisst und dann zu Kräften kommt.
Hat jemand Erfahrung mit so einem Fall? Wie lang kann ein Hund überleben, ohne zu fressen? (Er war bis zuletzt immer gut im Futter, hat bzw. hatte also Reserven.)
Da der Hund bei meinen Eltern lebt, weiß ich nicht, welche Medikamente er genau bekommt (fürs Herz zumindest Betablocker, weil sein Puls viel zu schnell ist - 180 vor drei Tagen!), aber das kann ich nachfragen.
Danke, Sylvia


27. April 2003 06:02

Hallo Sylvia,

"Echte Therapie gegen das jetzige Krankheitsbild mit Herz- und Entwässerungsmedikamenten erst seit drei Tagen..."

Bei allem Respekt vor Tierärtzen, ich habe super gute Erfahrung mit unserer Tierklinik gemacht. Mein 11jähriger Yorki ist auch herzkrank (mittlerweile beide Herzklappen defekt) und hat Wasser in der Lunge, zusätzlich ist er seit 8 Jahren Epileptiker; zum Entwässern bekommt er Furosemit und für's Herz zwei verschiedene Medikamente.
Vor 3 Wochen hat er trotzdem eine OP - Kreuzbandriß und Patella an beiden Hinterbeinen - gut überstanden.

Mit seiner Herzkrankheit kommt er so gut zurecht, daß mich die Leute auf der Straße oft fragen, ob das noch ein ganz junger Hund ist.

Nachdem er vor 3 Jahren mal für 5 Tage in der Tierklinik war, weil er mir auf der Straße zusammengebrochen ist, ist er dort von der Spezialistin medikamentös so gut eingestellt worden, daß er wirlich eine gute Lebensqualität hat.

Ich würde in einem so schweren Krankheitsfall, wie Du ihn schilderts, unbedingt in einer guten Tierklink vorstellen. Dort kann man oft mehr machen, als die normalen TA in ihren Praxen; schon die Untersuchungen sind dort sehr umfangreich und es gibt dort halt die verschiedensten TÄ, die ihr jeweiliges Spezialgebiet haben und sich dann auch austauschen.

Viel Erfolg

Gruß
Anne

27. April 2003 06:51

Hallo Sylvia!

Ich schließe mich Anne an: Den Hund einem Herzspezialisten vorstellen, größere Tierklinik ansteuern. Das ist kein Fall für den Feld-Wald-und-Wiesen-Tierarzt (der deswegen nicht schlecht zu sein braucht, aber man kann halt nicht der Crack auf jedem Gebiet sein). Den Aszites (das Wasser im Bauch) könnte man in Teilen zumindest abpunktieren und dem Hund so Erleichterung verschaffen. Nicht alles auf einmal ablassen - aber das werden die schon wissen.
Über den Betablocker könnte man sich sicher streiten, aber ich kenne den Hund und seinen Befund nicht.
Viele Grüße,
Katja

28. April 2003 18:02

Vielen Dank für eure Meinungen und Anregungen! Habe alles meiner Mutter mitgeteilt, die inzwischen erfuhr, dass unser TA sich auf Herzangelegenheiten spezialisiert hat.
Heute war sie mitm Hund wieder dort, und es sieht nicht sooo bedrohlich aus, wie zuerst befürchtet. Er frisst zwar immer noch nichts, aber der TA ist zuversichtlich - and so are we! (Er hat auch noch Reserven auf den Rippen, hat manchmal auch sein Gutes, das Vielfressen...) Er bekommt nun nicht mehr Vetmedin sondern Fortecor, und das schient ja lt. Forum ein gutes Medikament zu sein.
Liebe Grüße, Sylvia


29. April 2003 20:35

Hallo Silvia,

ich finde es sehr bedenklich, dass euer Berner immer noch nichts frisst!! Einer meiner Hunde hat bei seiner schweren Erkrankung vom Tierarzt eine Art "Astronautenkost" aus der Tube erhalten. In ihr sind hochkonzentriert alle lebenswichtigen Nährstoffe, Mineralien, Vitamine enthalten.

Diese Paste kann man vom Finger abschleckken lassen oder einfach in die Lefze drücken und der Hund nimmt es reflexartig auf. Leider weiß ich nicht mehr, wie diese Paste genau heißt, fragt doch mal den Tierarzt danach!

Liebe Grüße und festes Daumendrücken für euer Hundchen!

Martina & Tierfamily