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Kastration beim Rüden - Eure Erfahrungen

geschrieben von Sandra(YCH) 
Kastration beim Rüden - Eure Erfahrungen
29. April 2003 11:11


Hallo zusammen
Mein Goldi (1 3/4 Jahre alt) ist ein lieber, eher zurückhaltender ruhiger Kerl. Wenn aber ein Weibchen in der Nähe ist, wird er unausstehlich:
- er reisst ununterbrochen an der Leine
- rennt extrem weit weg ohne sich auch nur einmal umzuschauen
- kommt nicht mehr zurück (was sonst wunderbar klappt)
- frisst nicht mehr
- Befolgt die Kommandos immer erst nach wiederholtem Sagen
- ist aggressiv zu anderen Rüden
- knurrt immer in der Wohnung wenn er irgendetwas hört oder jemand
vorbeiläuft

Kurz und gut, er ist wie ausgewechselt. Nun haben wir zweimal die HOrmonspritze ausprobiert, mit dem Resultat, dass wir wieder unseren "alten" Hund hatten. Es hat wirklich viel ausgemacht.

Nun sind wir uns im klaren, dass wir ihn kastrieren lassen wollen. Nur eine Frage habe ich noch: KOmmt dies oft vor, dass er nachher von anderen Rüden bestiegen wird und von Hündinnen als Konkurrenz gesehen wird? Ich persönlich kenne niemanden, der dies bei seinem Rüden so erlebt aber man liest immer wieder davon. Hat jemand von Euch Erfahrungen damit?

Ich danke Euch auch für alle weiteren Erfahrungen (positive und negative). Die Entscheidung fällt mir einfach nicht so leicht, denn es ist dann so endgültig...

Danke im voraus für Eure Ratschläge und Infos
Gruss Sandra

29. April 2003 12:59

Hallo,
Ich glaube,bei den meisten der Punkte, die du aufzählst, ihr habt ein anderes Problem, nämlich eines mit der Rangordnung. Dies wirst du mit der Kastration nicht lösen.
Dass er nicht frisst, wenn Hündinnen in der nähe sind, also ich kenne keinen Retriver, der neben dem gefüllten Futternapf verhungert ist. Er wird das schon wieder aufholen. Lass ihn hungern, der meldet sich schon wieder bei dir, wenn ihm der Magen knurrt. Ausserdem: entziehen der Resourcen kann für solche Hunde, wie du ihn hast (hoher Geltungstrieb, Macho- gehabe und den Besitzer gut im Griff) sehr heilsam sein.
Denk auch an die Nachteile einer Kastration, zum Beispiel das Fell, neigung zum fett werden etc. beim Golden.
Liebe Grüsse Barbara F.

29. April 2003 14:15

hallo barbara,

daß es sich um ein rangordnungsproblem handelt...wage ich zu bezweifeln, denn....ansonsten würde der hund ja mit hormonspritze nicht reagieren wie sonst. wäre dieses nicht der fall...könntest du wirklich recht haben.

das fell könnte tatsächlich ein problem werden. das zu dick werden nicht...AUCH nicht beim goldie. etwas weniger füttern, gleiche bewegung....dann nimmt der hund nicht zu.

liebe grüsse
andrea



29. April 2003 15:21

Hallo Andrea,
durch die Spritze wurde der Sexualtrieb ausgeschaltet, welcher über der Unterordnungsbereitschaft gegen die HF und über der Bindung zur HF und dem Rudeltrieb (zur HF) gestanden hat. Sollte wieder ein Trieb stärker werden, z.B. der Jagdtrieb, den kann sie auch nicht "wegkastrieren".
Das mit dem weniger füttern kann ich nur unterstützen. ABER kann der Hundehalter dem flehenen Futter- bettel-Blick wiederstehen, wenn sich die Interessen des Rüden stark aufs Futter verlagern, was halt leider nach einer Kastration oft der FAll ist.

Liebe Grüsse Barbara F.

29. April 2003 15:36

Hi,

wir haben 6 Hunde, davon 2 Rüden wovon der ältere kastriert ist.
Wir haben ihn mit 2 Jahren kastriert, da er unseren Welpen (Hündin) ständing bestiegen hat , überall markiert etc. Nach der Kastration waren die Hündinen dann 1,5 Jahre kaum noch interessant auch das extreme Markieren fiel weg. Sein Fell veränderte sich absolut zum Nachteil, was nur mit regelmässigem Trimmen zu kontrollieren ist. Er hat nicht zugenommen, aber seine Figur geändert, er sieht jetzt aus wie ein Mann um die 60 :-) . Seit wir noch eine Hündin dazugenommen haben (alle unkastriert) ist er während der Läufigkeit wieder wie vorher. Er flennt, kratzt markiert und führt sich auf. Dazu kommt, dass unser unkastrierte Rüde (11 Monate) ihn wirklich als Hündin ansieht und ihn wie die anderen 4 Mädels behandelt. Der kastrierte leidet ziemlich darunter, da er , wenn eine läufig ist, total untergeht. Er ist insgesamt "dumm" geworden, schwer zu motivieren.
Unser kleiner ist natürlich am markieren wenn eine läufig ist, frisst auch mal 4-5 Tage fast nichts. Ist alles vorbei ist er ganz schnell wieder der alte, frisst und pennt eine Woche wie ein bekloppter und ist dann wieder normal.
Ich würde nie wieder einen Hund kastrieren ohne medizinischen Grund.

VG
Nathalie

p.s. meine Hunde sind Leonberger

30. April 2003 10:32

Hi Sandra,

: - er reisst ununterbrochen an der Leine
: - rennt extrem weit weg ohne sich auch nur einmal umzuschauen
: - kommt nicht mehr zurück (was sonst wunderbar klappt)
: - frisst nicht mehr
: - Befolgt die Kommandos immer erst nach wiederholtem Sagen
: - ist aggressiv zu anderen Rüden
: - knurrt immer in der Wohnung wenn er irgendetwas hört oder jemand
: vorbeiläuft

das sind ja nun alles Verhaltensweisen, die jeder Rüde mehr oder weniger deutlich zeigt, wenn die Damen läufig sind. Sie gehören zum Wesen des Rüden nun einmal dazu, sind Äußerungen seiner Sexualität. Wenn man die nicht haben möchte, sondern stattdessen ein geschlechtsloses Neutrum, das kein rüdentypisches Verhalten - vor allem keine Dominanz - mehr zeigt, wäre doch ein netter Stoffhund in Lebensgröße, vielleicht mit eingebauter Stimme, die probate Wahl gewesen.

Gruß, Attila