Hallo Julika,
eine Sterilisation, also das Durchtrennen der Eileiter, wirkt sich auf den Hormonhaushalt des Körpers nicht aus und somit auch nicht auf die Fellqualität und -beschaffenheit. Allerdings wird die Hündin dann auch weiterhin läufig, kann aber nach einer Bedeckung nicht trächtig werden. Aus diesem Grund wird i.d.R. kastriert, nicht sterilisiert, d.h. die Eierstöcke werden entnommen, in den meisten Fällen auch die Gebärmutter. Der Effekt ist, daß die Hündin dann nicht mehr läufig wird.
Das ist natürlich ein extrem großer Eingriff in den Hormonhaushalt der Hündin. Viele Auswirkungen bekommt der Halter gar nicht mit. Schwerwiegendere Auswirkungen schon, z.B. wenn sich aufgrund der Hormonumstellung die Fellstruktur verändert. Manche Hündinnen bekommen nach der Kastration ein flusiges, schwer zu pflegendes Welpenfell. Noch schwerwiegender ist es aber, wenn aufgrund der Hormomumstellung das Bindegewebe erschlafft und/oder sich durch die fehlende Gebärmutter im Bauchraum die inneren Organe einschl. Blase verlagern. Dann kann es bei der Hündin zu einer Harninkontinenz kommen, umgangssprachlich mit "Harnträufeln" betitelt, was die Sache aber oftmals untertreibt. Es gibt Hündinnen, die jede Nacht regelrecht auslaufen und im eigenen Urin liegen. Eine Hündin in unserem Verein bekommt nun seit ca. 5 Jahren pro Monat Medikamente für 200 bis 250 Euro, Folgeschäden an Herz und Leber durch die Medikamente sind inzwischen auch schon eingetreten.
Das sollte man sich alles vor der Kastration einer Hündin, vor allem bei größeren Rassen, gut überlegen. Wie der Körper einer Hündin auf eine Kastration antworten weiß man immer erst nach der Kastration. Ich würde deswegen eine Hündin immer nur aus medizinischen Gründen kastrieren lassen. Wer lediglich eine Trächtigkeit verhindern möchte kann auch die Sterilisation wählen (sofern Aufpassen nicht ausreicht).
Viele Grüße
Antje