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Sterilisation

geschrieben von Julika(YCH) 
Sterilisation
29. April 2003 15:14

Hallo
ich habe eine junge Langaar-Schäferhündin,ich würde sie gerne sterilisieren lassen,bin aber unsicher ob das nicht auswirkungen auf ihr Haar hat. Hat jemand Ehrfahrung?
Gruss Julika


29. April 2003 20:45

Hallo Julika,

eine Sterilisation, also das Durchtrennen der Eileiter, wirkt sich auf den Hormonhaushalt des Körpers nicht aus und somit auch nicht auf die Fellqualität und -beschaffenheit. Allerdings wird die Hündin dann auch weiterhin läufig, kann aber nach einer Bedeckung nicht trächtig werden. Aus diesem Grund wird i.d.R. kastriert, nicht sterilisiert, d.h. die Eierstöcke werden entnommen, in den meisten Fällen auch die Gebärmutter. Der Effekt ist, daß die Hündin dann nicht mehr läufig wird.

Das ist natürlich ein extrem großer Eingriff in den Hormonhaushalt der Hündin. Viele Auswirkungen bekommt der Halter gar nicht mit. Schwerwiegendere Auswirkungen schon, z.B. wenn sich aufgrund der Hormonumstellung die Fellstruktur verändert. Manche Hündinnen bekommen nach der Kastration ein flusiges, schwer zu pflegendes Welpenfell. Noch schwerwiegender ist es aber, wenn aufgrund der Hormomumstellung das Bindegewebe erschlafft und/oder sich durch die fehlende Gebärmutter im Bauchraum die inneren Organe einschl. Blase verlagern. Dann kann es bei der Hündin zu einer Harninkontinenz kommen, umgangssprachlich mit "Harnträufeln" betitelt, was die Sache aber oftmals untertreibt. Es gibt Hündinnen, die jede Nacht regelrecht auslaufen und im eigenen Urin liegen. Eine Hündin in unserem Verein bekommt nun seit ca. 5 Jahren pro Monat Medikamente für 200 bis 250 Euro, Folgeschäden an Herz und Leber durch die Medikamente sind inzwischen auch schon eingetreten.

Das sollte man sich alles vor der Kastration einer Hündin, vor allem bei größeren Rassen, gut überlegen. Wie der Körper einer Hündin auf eine Kastration antworten weiß man immer erst nach der Kastration. Ich würde deswegen eine Hündin immer nur aus medizinischen Gründen kastrieren lassen. Wer lediglich eine Trächtigkeit verhindern möchte kann auch die Sterilisation wählen (sofern Aufpassen nicht ausreicht).

Viele Grüße

Antje

30. April 2003 09:56

Wie der Körper einer Hündin auf eine Kastration antworten weiß man immer erst nach der Kastration.

Hallo Antje,

ganz richtig.
Immer wieder hört man diese Horrormeldungen, was alles passiert / passieren kann. Es KANN, muß aber nicht sein!
Vielleicht ist es auch eine Frage des Alters, WANN man sich für eine Kastration entscheidet. Ich hatte vor Jahren eine DSH-Hündin, die ich mit 6 Jahren kastrieren lies, nachdem sie nach jeder Läufigkeit immer aggressiver gegen Hunde wurde. Nach der Kastration war sie wie ausgewechselt. Sie spielte und tobte wieder mit anderen Hunden. Ausserdem wurde sie weder inkontinent noch hat sich ihr Fell verändert.
Und sie wurde immerhin 12 Jahre alt und hat bis ins hohe Alter ihr super tolles Wesen und beibehalten.

Viele Grüße, Karin mit Marouk

30. April 2003 10:04

Hi Karin,

: Ich hatte vor Jahren eine DSH-Hündin, die ich mit 6 Jahren kastrieren lies, nachdem sie nach jeder Läufigkeit immer aggressiver gegen Hunde wurde. Nach der Kastration war sie wie ausgewechselt. Sie spielte und tobte wieder mit anderen Hunden. Ausserdem wurde sie weder inkontinent noch hat sich ihr Fell verändert.

wurde sie total ausgeräumt oder ist die Gebärmutter oder ein Eierstock dringeblieben?

lg
Kathi

30. April 2003 10:22

Hallo Karin,

: Immer wieder hört man diese Horrormeldungen, was alles passiert /
: passieren kann. Es KANN, muß aber nicht sein!

Das ist richtig. "Kann"... Abhänging von der Größe und Rasse der Hündin ist die Möglichkeit für der "Kann" höher oder niedriger. Für Boxer- und Dobermannhündinnen wird inzwischen von einer "Träufelrate" nach Kastration von 70 bis 80% ausgegangen, d.h. nur zwei bis drei von zehn haben nach der Kastration keine Probleme damit. Selbst bei neun von zehn Hündinnen, die nach Kastration nicht träufeln, wäre mir das Risiko zu hoch, um meine Hündin aus Bequemlichkeit, wie es ja in dem allermeisten Fällen gemacht wird, einfach damit man den Ärger mit der Hitze nicht hat, kastrieren zu lassen.

Ich kenne inzwischen mehrere Hündinnen, die aufgrund ihrer Harninkontinenz eingeschläfert wurden. Ehemals gesunde und agile Hündinnen, die deswegen, weil ihre Halter mit der Biologie ihrer Hündin nicht belastet werden wollten, tot sind. Alle diese Leute sind anschließend der Meinung gewesen, daß sie die Hündin niemals hätten kastrieren lassen, wenn ihnen vorher jemand etwas über die Risiken erzählt hätte...

Viele Grüße

Antje

30. April 2003 11:53

wurde sie total ausgeräumt oder ist die Gebärmutter oder ein Eierstock dringeblieben?

Hallo Kathi,

damals - es war so ca. 1985 - bestand ja immer noch der Irrglaube, dass Hündinnen, die niemals geworfen haben, an Gebärmutter-Krebs erkranken. Und darum wurde sie damals "total ausgeräumt" ( was für ein Ausdruck...).

Liebe Grüße, Karin mit Marouk