Hallo Maren!
Ich kann Dir nur davon abraten, alles auf einmal machen zu lassen. Zumal ich wegen kleinerer Knötchen auch nicht gleich so eine riesen OP vornehmen lassen würde.
: Bin auch dankbar für jede Info wie andere Hündinnen so einen Eingriff überstanden haben.
Meiner Hündin wurden letztes Jahr beide Gesäugeleisten entfernt. Es war für uns alle eine extrem schwere Zeit.
Sie hatte viele Knoten in beiden Milchleisten, die teilweise recht schnell gewachsen sind. Deshalb haben wir beschlossen, die Milchleisten komplett zu entfernen.
Die Probleme gingen im Prinzip innerhalb kürzester Zeit los. Es muss sehr sehr viel Haut entfernt werden, von der Leiste bis hoch fast zur Achselhöhle. Dadurch sitzt die Naht sehr straff. Es ziept und zuppelt also hier und da. Dementsprechend schlecht hat sich meine Hündin gefühlt, sie hatte Schmerzen, wusste nicht, wie sie sich bewegen soll. Auch das erste Pinkeln war sehr mühsam für sie. Schmerzmittel haben auch nur bedingt geholfen, bei einer unguten Bewegung hat es trotzdem geschmerzt.
Dann kam ihre Schleckerei dazu. Wir haben tagelang verzweifelt nach Möglichkeitne gesucht, sie davon abzuhalten. Die erste Woche hatte ich sowieso Urlaub und sie unter Kontrolle, aber irgendwann ging der Alltag dann doch wieder los. Ab dem Zeitpunkt hat sie wirklich alles getoppt: Halskrause: mit dem Rand über die Wunde geschabt, Gewebe starb ab, klaffendes Loch, neue Naht und nochmal etwas enger weil wieder Haut fehlte
Halsmanschette (ist wie eine Halskrause bei Menschen): mehrfach ausgezogen, umgedreht und wieder dran rumgeleckt...
T-Shirt: das Shirt haben wir mit kabelbindern am Halsband festgemacht, zusätzlich die Halskrause...Effekt: siehe unter Halskrause.
Die letzte und am Ende wenigstens etwas hilfreiche Idee war ein Männeroverall mit Reissverschluss. Den haben wir mit Kabelbindern am Halsband befestigt, zusätzlich, weil sie die Overallbeine hochgeschoben hat und wieder drankam, was langärmeliges enges um die Hinterbeine, dann noch die Halskrause. Damit gings so eingiermassen, aber bis wir dieses Teil hatten hat sie sehr sehr viel kaputtgeleckt. Sie musste mehrmals in narkose, um wieder zuzunähen, abgestorbenes Gewebe zu entfernen etc.
Es hat Wochen gedauert, bis es verheilt war. Lange Wochen, in denen mein Mann und ich mehrmals mit den nerven völlig am Ende waren weil sich keine Besserung abgezeichnet hat. Ich dachte schon, wir würden sie einschläfern müssen weil es nicht heilt.
Dann stand uns die zweite Gesäugeleiste bevor. Shaddy hat schon vorher Arnika bekommen, die OP verlief dadurch weitaus weniger blutig. Zusätzlich wurde jeder Stich einzeln genäht (vorher hat sie einen Knoten gelöst und die Naht ging gleich ein ganzes Stück auf) und natürlich kam sofort der Overall drauf mit allen Sicherungen. Trotzdem hat sie es immer wieder geschafft dran rumzulecken (man glaubt nicht wie lang und geschickt eine Hundezunge sein kann), so dass es wieder einige Wochen gedauert hat bis alles ok war.
Insgesamt kann ich nur sagen, nie wieder, wenns nicht unumgönglich ist. Was hatte ich ein schlechtes Gewissen, was ich diesem Tier antue! Wie oft habe ich sie mit Tränen in den Augen im Arm gehabt und mich bei ihr entschuldigt...dabei waren die OPs wirklich nötig...
Wir haben ihre Lunge übrigens vorher geröngt (wäre da schon was an der Lunge gewesen wäre sie nicht unters Messer gekommen), da war aber alles ok. Der pathologische Befund hat ergeben, dass es nichts bösartiges war, aber halt wiederkommen kann. Sie hat auch schon wieder einen Knubbel, am Narbengewebe.
Übrigens, die Narben sind immens, dort ist das Fell auch nicht nachgewachsen, an den Rändern, wo Fell wächst, hat sie immer wieder Probleme mit den Talgdrüsen.
So eine OP macht man also nicht mal eben, weil jemand was gefühlt haben will was ein Tumor sein könnte. Und schon gar nicht mit einer Kastration zusammen!!! Beides für sich sind grosse Eingriffe, und wenn ich überlege, was gewesen wäre, hätten wir bei der ersten OP noch eine Öffnung der Bauchhöhle gehabt, ich bin mir fast sicher, dann wäre sie jetzt tot.
Übrigens, kastriert wurde sie schon vor vielen Jahren, allein diese OP hat sie nicht gut überstanden, erstmal musste ich sie weit früher vom Tierarzt holen als geplant, weil sie sich so aufgeregt hat, dann wollte sie tagelang nicht mehr unter der Eckbank vorkommen. Zum Pinkeln haben wir sie wirklich zwingen müssen, essen wollte sie gar nicht, trinken habe ich ihr mit einem Esslöffel einflössen müssen. Und an sich ist sie nicht wehleidig.
Übrigens, bei diesen Temperaturen würde ich mir jede OP sowieso zweimal überlegen, ist sowieso schon eine ziemliche Belastung für den Kreislauf.
Egal wie Du Dich entscheidest, ich wünsche euch beiden alles gute und dass alles gut verläuft! Wäre schön, wenn Du Dich meldest, wie Du Dich entschieden hast und wie es gelaufen ist!
Liebe Grüsse
Bine