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Ein Eierstock belassen?

geschrieben von Simone(YCH) 
Ein Eierstock belassen?
01. Juni 2003 12:39


Hallo zusammen!

In einem Monat steht die Kastration meiner Hündin an (3 Monate nach der ersten Läufigkeit).
Ich bin immer noch unschlüssig, wie das ganze von statten gehen soll. Normalerweise wird ja beim jungen Hund die Gebärmutter (oder einen Teil davon) belassen um Resthormone zu produzieren.

Was ist aber, wenn mit der Gebärmutter etwas nicht stimmt? Meine Hündin hatte einen Verdacht auf Gebärmutterentzündung. Der TA meinete, er schaut bei der OP nach und wenn sie nicht in Ordnung ist, dann nimmt er sie mit raus. Dann hat mein Hund aber gar keine Hormone mehr und viel Freiraum in der Bauchhöhle, sprich, das Risiko für Harninkontinenz steigt enorm.

Wäre es nicht sinnvoll, wenn die Gebärmutter raus muss, einen Eierstock im Körper zu belassen?
Im folgenden Link

[www.kritische-tiermedizin.de]

ist beschrieben, dass dann das Harnträufeln nicht auftritt. Gibt es Gründe, die gegen diese Variante sprechen? Bzw. gibt es hier jemanden, der seinen Hund auf diese Art hat "Halbkastrieren" lassen??

Danke und Grüße, Simone

01. Juni 2003 15:22

:
: Hallo Simone!

Es stellt sich mir die Frage, warum die Hündin überhaupt kastriert werden soll?
Du schreibst was von Verdacht auf Gebärmutterentzündung. Das wäre bei einem so jungen Hund mehr als ungewöhnlich. Sollte die Gebärmutter verändert sein, ist es auf jeden Fall ratsam, sie gleich mit zu entfernen.

Bei einer Kastration werden grundsätzlich beide Eierstöcke entfernt. Sie bilden die Hormone, die für die Läufigkeit, die Trächtigkeit und die Scheinträchtigkeit zuständig sind.
Wird nur ein Eierstock belassen, findet der gesamte Zyklus immer noch statt, auch wenn die Gebärmutter entfernt wird - d.h. die Hündin wird immer noch läufig und ggf. scheinträchtig. Nur Welpen kann sie keine mehr bekommen.

Es entsteht nach Entfernung der Gebärmutter kein "Hohlraum". Sie besteht aus 2 schlauchartigen (darmähnlichen) Gebilden, die je nach Größe der Hündin max. bleistiftdick sind und je nach Rasse 8-20 cm lang. Das bisschen mehr Platz im Bauch wird sofort von den Därmen eingenommen.

Über die Entstehung der Inkontinenz scheiden sich die fachlichen Geister. Auffällig ist, dass besonders Rassen mit schlaffem Bindegewebe, z.B. Boxer oder Bernhardiner, betroffen sind. Die bekommen aber auch ohne Kastration im Alter oft eine Harninkontinenz. Ein Zusammenhang mit der Kastration ist aber in vielen Fällen nicht zu bestreiten - dabei ist es egal, ob nur die Eierstöcke, oder auch die Gebärmutter entfernt wurde. Es gibt allerdings gut verträgliche und gut wirksame Medikamente dagegen.

Einzelne, absichtlich oder versehentlich belassene Eierstock(teile) neigen dazu, Zysten zu bilden und Hormonstörungen zu verursachen, die sich z.B. in Dauerläufigkeit, Blutungsneigung, Haarausfall, Hauterkrankungen usw. äußern können.

Wenn Deine Hündin unbedingt kastriert werden soll/muß, laß es besser gleich richtig machen. Ob die Gebärmutter raus muß oder nicht, wird der Tierarzt entscheiden. Wenn ja, kein Grund zur Panik!

VG
Dagmar



01. Juni 2003 17:45

Hallo Simone
zwei meiner Hündinnen sind kastriert, alles wurde entfernt, also wenn Kastration dann würde ich jedenfalls alles entfernen lassen.
Wenn die Gebärmutter verbleibt besteht wieder ein Risiko für eine Gebärmuttervereiterung, dann wieder OP, nein dann gleich alles.
Molly ist seit 4 Jahren kastriert, die Kleine seit heuer, keine Probleme.
Besonders Molly die schlimm Scheinschwanger war hat es gut getan.
Gruss Ma&Russell´s