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: Hallo Simone!
Es stellt sich mir die Frage, warum die Hündin überhaupt kastriert werden soll?
Du schreibst was von Verdacht auf Gebärmutterentzündung. Das wäre bei einem so jungen Hund mehr als ungewöhnlich. Sollte die Gebärmutter verändert sein, ist es auf jeden Fall ratsam, sie gleich mit zu entfernen.
Bei einer Kastration werden grundsätzlich beide Eierstöcke entfernt. Sie bilden die Hormone, die für die Läufigkeit, die Trächtigkeit und die Scheinträchtigkeit zuständig sind.
Wird nur ein Eierstock belassen, findet der gesamte Zyklus immer noch statt, auch wenn die Gebärmutter entfernt wird - d.h. die Hündin wird immer noch läufig und ggf. scheinträchtig. Nur Welpen kann sie keine mehr bekommen.
Es entsteht nach Entfernung der Gebärmutter kein "Hohlraum". Sie besteht aus 2 schlauchartigen (darmähnlichen) Gebilden, die je nach Größe der Hündin max. bleistiftdick sind und je nach Rasse 8-20 cm lang. Das bisschen mehr Platz im Bauch wird sofort von den Därmen eingenommen.
Über die Entstehung der Inkontinenz scheiden sich die fachlichen Geister. Auffällig ist, dass besonders Rassen mit schlaffem Bindegewebe, z.B. Boxer oder Bernhardiner, betroffen sind. Die bekommen aber auch ohne Kastration im Alter oft eine Harninkontinenz. Ein Zusammenhang mit der Kastration ist aber in vielen Fällen nicht zu bestreiten - dabei ist es egal, ob nur die Eierstöcke, oder auch die Gebärmutter entfernt wurde. Es gibt allerdings gut verträgliche und gut wirksame Medikamente dagegen.
Einzelne, absichtlich oder versehentlich belassene Eierstock(teile) neigen dazu, Zysten zu bilden und Hormonstörungen zu verursachen, die sich z.B. in Dauerläufigkeit, Blutungsneigung, Haarausfall, Hauterkrankungen usw. äußern können.
Wenn Deine Hündin unbedingt kastriert werden soll/muß, laß es besser gleich richtig machen. Ob die Gebärmutter raus muß oder nicht, wird der Tierarzt entscheiden. Wenn ja, kein Grund zur Panik!
VG
Dagmar