von blodwyn am 09. November 2009 10:09
Für unsere Hunde war Silvester immer eine schwieriger Zeit.
Meine erste Hündin, Kitty, die schon alt war, als ich sie bekam (daher dachte ich, sie kennt das und ist cool), habe ich ein mal an Silvester alleine zuhause gelassen, da wir zu einer Party eingeladen waren. Wir wohnten in einer ruhigen Nachbarschaft, ich dachte, das wird easy gehen. Von wegen! Als ich nach Hause kam, war Kitty völlig durch den Wind, zitterte, war panisch und wollte ab diesem Tag nicht mehr wie vorher allein im Wohnzimmer schlafen, sondern bei uns. Das Trauma ging nicht mehr weg.
Meine Podenca war auch zu Tode erschrocken, wenn es knallte. Wir waren mittlerweile umgezogen und wohnten ausgerechnet in der Nähe einer Feuewerksfabrik. Wenn die knallten (das kam immer mal vor, das ganze Jahr über aber ohne Vorwarnung, weil die eben versuchsweise die Böller abschießen mußten), war der Spaziergang beendet. Hola rannte, sobald es losging, blindlinks und schnurstraks nach Hause und war nicht mehr zu bewegen, vor die Tür zu gehen. Ein mal haute sie mir ab und ich mußte sie in der Tankstelle wieder abholen,wohin sie sich über mehrere Hauptstraßen geflüchtet hatte. Sie konnte genau riechen, wann etwas "in der Luft" lag und dann ging sie nicht raus.
Silvester war entsprechend schlimm (vor allem, wenn Kinder schon Stunden vor Mitternacht und Tage danach dumm mit Knallern rumspielen und diese teilweise noch hinter den Hunden herwerfen!). Ich mache es jetzt immer so, dass wir an Silvester grundsätzlich zuhause sind. Wenn Party, dann bei uns. Kein Hund bleibt mehr alleine. Und um Mitternacht drehe ich dann Musik ganz laut auf und sehe zu, dass möglichst auch kein Lichterschein von draußen rein kommt. Das hilft eigentlich ganz gut.
Man kann auch vorher (sollte man aber sehr frühzeitig beginnen) homöopathische Anti-Stress-Mittel geben oder mit einer Geräusch-CD zur Gewöhnung arbeiten.
Ich finde toll, wenn Hunde cool bleiben - meine sind es leider nicht bzw. nur, wenn sie schon komplett blind und taub sind.
Den Hund beruhigen und trösten, wenn er panisch ist und zittert, ist übrigens nicht zielführend. Auch wenn es schwer fällt. Ignorieren und dem Hund vormachen, dass das "normal" ist, ist die bessere Methode. Aber das sagt sich so leicht.
Wir selbst knallen nicht - ich gebe mein Geld lieber für die Tiere oder sinnvolle soziale Projekte aus.
LG,
Sabine