Hallo an alle!
Bevor ich Euch mein Problem schildere, möchte ich Euch die Randbedingungen erklären:
Wir wohnen in einer ländlichen Gegend im nördlichen Niedersachsen. Meine zwei Hunde sind Meggy (acht Jahre alt, Jack-Russell-Spitz-Mix, ca. 15 kg schwer) und Henry (fast drei Jahre alt, Aidi-Sloughi-Mix, ca. 23 kg schwer). Meggy ist kastriert und Henry ist seit ca. fünf Wochen „chemisch / hormonell“ kastriert. Meggy ist "draussen" wirklich neutral gesinnt und Henry ist anderen Hunden gegenüber sozial - bis auf die üblichen "Rüden-Rüpeleien" (große Klappe - nix dahinter).
Unser Grundstück ist ein ausbruchsicher eingezäuntes Eckgrundstück.
Die Umgegend besteht aus Landstrassen, Waldwegen und kleinen Anwohner-Strassen an großen abgezäunten Wohngrundstücken.
Meine „Gassi-Touren“ mache ich überwiegend mit dem Fahrrad – aber ganz gemütlich wegen der kleinen Meggy.
Die weiteren Beteiligten sind zwei Herren. Der eine ist aktives (Listen-)Mitglied der hiesigen Freien Wählergemeinschaft, ca. sechzig Jahre alt, mir namentlich bekannt und hat ein kastrierte Berner-Sennen-Hündin im Alter von ca. acht Jahren – ich nennen ihn hier „Herr A“.
Der andere Herr ist mir namentlich nicht bekannt, im gleichen Alter wie der o.g. Herr und hat einen Airdale-Terrier-Rüden. Weiteres ist mir über ihn nicht bekannt. Ich nenne ihn hier „Herr B“. Hündin A wird ohne Leine“ geführt, Hund B an einer „üblichen“ Lederleine.
Als mein Hund Henry (lebte bis zum sechsten Lebensmonat in einem Hunderudel) ein dreiviertel Jahr bis ein Jahr alt war begegneten wir Herrn A´s Hündin, welche einen größeren Stock bei sich trug. Wie immer setzte sich sich vor Herrchen und auf Stock, als sie uns kommen sah. Henry war noch in der Tobe-/Ausprobier-Phase und wollte nun den Stock dieser Hündin „klauen“. Daraufhin „quietschte“ sie – so kenne ich es auch von anderen Hündinnen. Gebissen oder ähnliches hat Henry sie nicht – dafür verbürge ich mich; es wäre das letzte, das ich zugelassen hätte!
Wir begegneten Herrn A seither nicht mehr, bis zum Winter letzten Jahres. Erstmals sah ich ihn in Begleitung von Herrn B. Beide stellten sich jeweils rechts und links des Weges auf, regungslos und dunkel gekleidet. Seinerzeit lies ich Henry noch ohne Leine auf sie zulaufen, da er hüpfend und in Bögen auf sie zulief. Ich interpretierte es als „ich will spielen, ich tue nix“. Da aber weder von den Herren noch deren Hunden eine Reaktion erfolgte, wurde Henry skeptisch und bellte alle aus. Ich nahm ihn bei Seite und wurde gleich von beiden Herren „angemacht“. Ich solle meinen bissigen Hund gefälligst an die Leine nehmen. Ich sprach beide an, was wir Ihnen getan hätten, aber die Antworten vielen einigermaßen unsachlich aus (Klappe halten, Hund bissig etc.).
Von da an traf ich beide Herren fast ausschließlich beim gemeinsamen Gassi-Gehen. Jedesmal wurde ich von Ihnen „angemacht“, wobei die Kommunikation ausschließlich zwischen ihnen erfolgte. Sie fanden immer irgendetwas auszusetzen.
Wann immer sie an unserem Grundstück vorbei gehen, gehen sie extra dicht am Zaun vorbei, damit sich unsere Hunde noch etwas mehr aufpuschen / aufregen. Einer ihrer Kommentare war dabei an einem Freitagmorgen, gegen zehn Uhr „Das ist ja unerträglich dieses Gebelle; schließlich gibt es ja Leute, die noch Schlafen wollen“.
Da ich mir ausrechne, dass ich mit ihnen weder vernünftig sprechen kann und eine „Widerrede“ zwecklos ist bzw. zu meinem Nachteil ausgelegt wird, spare ich mir inzwischen jeglichen Kommentar. Nur einmal wagte ich es beiden zu sagen, dass ihr Verhalten langsam langweilig wird. Das war, als sie – nur wegen uns – die hiesige Bundesstrasse bei roter Ampel kreuzten, nur um mich wieder mal in die Mangel zu nehmen. An diesem Tag war es das erste Mal, dass Herr A seine Hündin zurück rufen musste, weil diese auf Meggy losgehen wollte; dabei ist Meggy die einzige, die nun wirklich nichts mit dieser ganzen Sache zu tun hat.
Bei einem anderen Mal begegnete ich Herrn A allein im Wald. Er ging zur Seite. Henry hatte ich – wie inzwischen immer, wenn ich die beiden anderen ausmache – an der Leine. Wir passierten Herrn A und Hündin. Wieder musste er sie energisch zurückrufen (sie ist ja ohne Leine), weil sie auf Meggy los wollte. Darauf hin machte ich den Mund auf. Ich sagte: „Wenn ihr Hund so gefährlich ist, dann sollten Sie ihn an die Leine nehmen“! Damit zitierte ich ihn. Seine Reaktion: „Halt die Klappe und fahr weiter!“. Meine Reaktion „Ich wusste noch gar nicht, dass wir uns duzen, Herr…!“. Seine Reaktion „Mach´s Maul zu und zieh Leine!“ Meine Reaktion: „Ganz niedriges Niveau, Herr…!“.
Seither spare ich mir wirklich jegliche "Kommunikation" mit diesem Herrn bzw. diesen Herren.
Zwischenzeitlich hatte ich den Eindruck, dass Herr A etwas zur Besinnung gekommen wäre. Er kommentierte mein Auftauchen nicht mehr. Lediglich der mir immer noch unbekannte Herr B lässt seinen Hund körperlich drohen und kommentiert das Bellen von Henry mit den Worten „Das kommt davon, wenn man seinen Hund immer am Zaun bellen lässt!“.
So weit, so schlecht.
Heute nun kam eine Situation, bei der ich zu Hause vor Wut und Hilflosigkeit fast geheult hätte.
Ich traf wieder auf die beiden, nahm Henry an die Leine. Hündin A und Hund B sahen uns schon kommen und machten „Schulterschluss“. Herr A und Herr B machten den Eindruck, dass sie an den Straßenrand gehen wollten, um mich passieren zu lassen. Wieder wurde Henry von Hund B drohend fixiert. In Höhe der vier begann Henry dann (leider) zu bellen. Ich versuchte, möglichst schnell zu passieren und blickte noch etwas nach hinten. Herr B war direkt hinter uns auf die Straßenmitte gegangen und lies seinem Hund Leine. Ich dachte nur, gleich beisst er zu. Wegen Meggy konnten wir natürlich nicht sooo schnell vorbei. Auf einem Grundstück rief ein Kind. Daraufhin hörte ich Herrn A laut rufen „Was?!“ Ich drehte mich um und hörte, wie er zu Herrn B sagte „Die hat doch was gesagt!“. Ich schüttelte nur ungläubich den Kopf, weil ich wirklich nicht ein Mucks von mir gegeben hatte, Herr A aber der festen Meinung war, die "Geräusche" wären von mir gekommen.
So, nun zur Quint-Essenz: beide Herren sind auf Streit aus. Das hat sich inzwischen auch auf ihre Hunde übertragen. Henry fühlt sich bedroht und bellt. Meggy sieht nur zu, dass sie mit uns Schritt hält.
Was wäre nun, wenn irgendwann Herr A seine Hündin nicht mehr zurück gerufen bekommt und diese sich auf Meggy stürzt? Und was wäre wenn Herr B seinen Hund mal nicht mehr halten kann und dieser Henry beißt?
Fakt ist, dass ich im Falle des Falles immer den Kürzeren ziehen würde, da ich immer allein unterwegs bin.
Allen mir bekannten Hundehaltern sind die beiden eher als harmlos bekannt. Bis auf drei. Einer hat einen Rüden, der von Hund B gebissen wurde. Einer sah, wie der Hund B ein Reh zur Strecke bracht. Einem wurden von Herrn A auf den Kopf zugesagt, dass er (der andere Hundehalter) keine Ahnung hätte und sein Hund „bekloppt“ sei.
Ich drehe durch und weiß mir nicht zu helfen, denn jedes dieser Ereignisse für sich ist eigentlich „nicht der Rede wert“, aber alles zusammen ist schon fast wie die „chinesische Wassertropfen-Folter“.
Was würdet Ihr an meiner Stelle tun? Habt Ihr Tipps oder wenigstens ein paar beruhigende Worte für mich?
Oder bin ich einfach nur zu feige???
Liebe Grüße
Claudia
P.S.: bitte entschuldigt den vielen Text, aber ich hielt es für sinnvoll, Euch ein Bild von der „Gesamtsituation“ zu machen!