von Peter(YCH) am 04. April 2001 08:57
Hallo Miriam!
Ich kann Sintjes Ärger und auch deinen gut verstehen. Das geht wahrscheinlich allen Hundebesitzern so, die trotz aller Bemühungen, Rücksicht auf Nichthundebesitzer zu nehmen, immer mal wieder beschimpft werden. Aber wie das so ist, gibt die derzeitige, meiner Meinung nach durchaus zu recht geführte Hundediskussion manchen Menschen die Möglichkeit, persönlichen Frust oder weiß der Himmel was auszuleben, indem sie Hundebesitzer angreifen. Zum Glück scheinen mir diese Leute aber in der Minderheit zu sein.
Was ich allerdings durchaus verstehe, sind die Eltern, die ihre Kinder vom Kontakt mit Hunden fernhalten, manchmal auch panisch. Wer einen Hund hat, weiß natürlich, daß übermäßige Angst vorm Hund letztlich viel gefährlicher ist, daß Vorsicht und Zurückhaltung ohne Panikreaktionen der beste Weg sind, sich vor Angriffen zu schützen. Aber woher sollen Menschen, die keinerlei Hundeerfahrung haben, die nicht wissen, dass Hunde zwar einen Beuteinstinkt besitzen, aber in aller Regel keine alles zerfleischenden Bestien sind, das wissen? Wenn ich selber keinen Hund hätte, würden mich die Berichte über Kinder anfallende Hunde auch in Angst versetzen. Da hilft für die Hundebesitzer nur eines: immer weiter alle Mühe geben, Eltern mit Kindern nicht zu belästigen, und ansonsten soviel Verständnis wie möglich zeigen.
Außerdem weiß ich nicht recht, ob Eltern dazu verpflichtet sind, ihren Kindern einen vernünftigen Umgang mit Tieren beizubringen. Von einem bestimmten Standpunkt aus gesehen gilt das nur insoweit, als daß sie ihren Kindern beibringen sollten, Tiere nicht zu quälen und nicht als Gegenstände zu betrachten. Doch müssen Kinder darüber hinaus lernen, mit Tieren umgehen zu können? Warum eigentlich, kann sich der nicht tierbegeisterte Mensch doch zu recht fragen. Vielleicht muß man sich als Hundebesitzer auch darüber im klaren werden, daß die Haltung von Hunden nicht für jedermann eine Selbstverständlichkeit ist. Gerade viele ausländische Familien mit Kindern, glaube ich, können sich mit der deutschen Hundehaltung nicht anfreunden und empfinden sie als Belästigung. Da aber dieser Standpunkt ebenso vertretbar ist wie der von Hundefreunden, hilft auch da nur soviel Toleranz wie möglich.
Deswegen finde ich, sollte die Frage eher lauten: Wie lernen Hundehalter und Nichthundehalter es, vernünftig nebeneinander her zu leben. Mehr als: wie lernen Kinder einen vernünftigen Umgang mit Tieren.
Viele Grüße, Peter