Fremde Hunde kommen angerannt - was tun?
08. Juni 2001 10:30

Hallo Rolf,

das hast Du aber wunderbar auf den Punkt gebracht. Genauso sehe ich das auch, genauso handhabe ich es, genauso hat es sich (im großen und ganzen) bewährt. Patentrezepte gibt es leider nicht, häufig muß man ad hoc und situationsangemessen entscheiden. Witzig fand ich, daß einige Kritiker hier meinten, wenn ich den Rüden von der Leine ließe, sei das so etwas wie das In-Marsch-Setzen eines Mordkommandos - ist es nicht, sondern die allerbeste Möglichkeit, die Angelegenheit ohne schwere Beißerei zu überstehen. Denn meine beiden würden angeleint zu Bestien werden.

Gruß, Attila

08. Juni 2001 10:50

Hallo Anja,

um Mißverständnisse auszuräumen:

: Natürlich, da hast Du Recht, und wie gesagt ist es doch wunderbar, wenn dein Barney (jetzt hab ichs kapiert) das so regeln kann. Ich finde es nur nicht in Ordnung wenn man seinen unverträglichen Hund bewußt auf einen anderen hetzt (so wie es Attila handhabt).

Mein Schäferhund Donar ist kein unverträgliches Tier. Er ist mit Hündinnen sehr freundlich und geradezu charmant, gegenüber Rüden neutral bis dominant - je nachdem, wie sie sich verhalten. In aller Regel strahlt er aber durch seine Größe und seine Haltung eine solche Überlegenheit aus, daß es in neun von zehn Fällen nicht einmal zu einem Kommentkampf kommt, sondern der andere Rüde nach kurzem Beschnuppern und entsprechenden Körpersignalen seines Weges gehen kann. Ich kann Donar daher bedenkenlos von der Leine lassen, wenn ich einen fremden Hund vertreiben möchte. Lasse ich den fremden Hund aber näher heran, und er überschreitet unvermittelt die Sicherheitsdistanz, die sich auch Hunde ausbitten, um ihr Ritual der Annäherung mit Gemach zu vollziehen, könnte es seinen Tod bedeuten; das würden meine beiden nicht dulden. Und wie soll ich, mit zwei Hunden an der Leine, den fremden Vierbeiner wirkungsvoll vertreiben? Also lasse ich dies den Rüden übernehmen.

Gruß, Attila



08. Juni 2001 12:13

Hallo Attila,

meinen Tip hatte ich Dir ja schon gemailt, nun will auch ich eine Geschichte, die ca. 7 Tg. her ist, hierzu beitragen.

Wir wohnen in Hamburg und unsere eigentlich sonst eher ruhigere Straße ist aufgrund des immer noch in Arbeit befindlichen Elbtunnels und auch der Baustelle wegen, die bei uns auf der anderen Seite ist, zu einer Abkürzungs und Umgehungstraße für LKWs und PKWs geworden, d. h. hier ist tagsüber die Hölle los.

Wir gehen also gerade vor die Haustür mit Bully Bullterrier, schön an der Leine. Auf der anderen Straßenseite ist ein etwa ca. 30 J. Frau mit einer zum Glück Pudeldame. Diese Pudeldame sieht Bully und rennt über die Straße, Puh, Glück gehabt, war ausnahmsweise mal keine Auto da...
und keine Reaktion von der Frau im Sinne von Panik, nein, diese lächelt und ruft: wie niedlich!!!

Nun, da Pudeldame wohl weitergehen soll, rennt sie wieder über die Straße, nur dass diesmal ungefähr 10 Lkws im vollen Tempo unterwegs waren, die alle eine Vollbremsung machten, teilweise querstanden und natürlich laut fluchten und die Frau beschimpften, zur Recht meines Erachtens. Und wir dann auch noch hin, ob sie nicht mal die Leine ranmachen wollte, zumindest dann, wenn andere Hunde auf der anderen Straßenseite wären. Nö, war die Antwort, ihr Hund sei nie an der Leine, außerdem hätte sie gar keine!! Es wäre doch alles in Ordnung, ist ja nichts passiert also das übliche bla, bla.

Wir waren dann doch etwas sprachlos. Das ihr Hund vielleicht gerade mal mit dem Leben davon gekommen ist und das sie anderen Leben riskiert hat, ist ihr dabei wohl gar nicht in den Sinn gekommen.
Wenn ich mir überlege, daß vielleicht bald alle größeren Hunde und ihre Halter einen Sachkundenachweis erbringen müssen, frage ich mich, wozu? Dann doch bitte alle...(es geht hier nicht gegen kleine Hunde, sondern es hätte ebensogut ein großer sein können)

Nun, ich kann und werde das nie verstehen. Das Leben meines Hundes ist mir auf jeden Fall eine Leine wert.

Gruß Susanna

08. Juni 2001 21:46

:
: Aber da sind sie nun einmal im rechtlichen Vorteil. Denn deren Hund verletzt die anderen angeleinten frei laufenden (wie auch immer) nicht.
:


Ähmm, Anja,

meine Hündin wurde bereits zweimal von freilaufenden "der-tut-nix"-Hunden gepackt. Richtig gepackt, hübsch nett, mit Verletzung etc. Von Sozialisation dieser der-tut-nix'en keine Spur. Im Gegenteil. Der eine war ein Hovawart-Golden-Verschnitt, der bereits anderen als aggressiv
bekannt war. Beim zweiten Mal, als er auf unsere Hunde los ging, warf meine Bekannte eine Wurfkette nach ihm. Das wirkte bedingt. Rüde verzog sich etwas grummelnd, wurde dann von Frauchen endlich an die Leine genommen, denn " wenn man so böse Menschen trifft, die mit Ketten nach dem armen Hundi werfen, und dabei auch noch armes Hundi anschreien"...
da muss man doch armes Hundi schützen. Dass meine bis dato gut verträgliche Hündin seit dem ersten Vorfall beim Anblick eines Golden oder blonden Hovawarts im wahrsten Sinne des Wortes in die Luft ging, interessierte die Dame nicht, genausowenig, wie die Tatsache, dass sie mit ihrem der-tut-nix die Resozialisierungsversuche des Hundes meiner Bekannten verpfuschte, nachdem dieser von einem anderen der-tut-nix gebissen wurde, und seitdem Angriff als die beste Verteidigung ansieht.

Gruss Cindy

08. Juni 2001 21:52

Hallo Cindy,

stimme Dir 100% zu - siehe meine Meldung weiter oben!!! Wer schützt uns und unsere Hunde vor "Der-tut-nix"-Besitzern?!?

Gruß
Nicola mit Sally