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Hund + Umwelt

Für unsere Hunde ist es gar nicht so einfach, sich in unserer Umwelt zurecht zu finden. Nicht nur Nachbars Katze soll in Ruhe gelassen werden sondern auch das Reh im Wald. Strassenverkehr und Jogger, die nicht gerne angesprungen werden, sind weitere Stolpersteine für viele Hunde. Hier ist Raum für solche Themen. 
Ungebetene Erziehungseinmischung?
01. Oktober 2001 18:58


Moin Heike,

na zum Glück sind mir miterziehende Verwandte dann doch mehr oder weniger erspart geblieben.
Lenas Herrchen hat Null Hundeerfahrung (und wollte auch nie einen Hund, er hat sich dann von mir breit schlagen lassen und sich dann aber noch vor mir in die "Ziege" verliebt) und fragt immer schön brav ob er alles richtig macht *g*.
Na ja und die paar Besuche im Jahr wo Lena als "Enkelhund" von meinen Eltern nach Strich und Faden verwöhnt wird (Leckerlies ohne Ende, "ach laß sie doch bellen ist doch alles so neu hier", .. na bei ihrem eigenen Hund waren Sie konsequenter aber bei Lena kommt wohl das Großeltern Syndrom durch)werden wir auch überstehen. Zumindest erziehn sie nicht an der Kleinen rum *g* und wer wird nicht gerne mal Verwöhnt wenn er wo zu Besuch ist :-))

Liebe Grüße

Sandra & Lena

01. Oktober 2001 19:18


Moin Kerstin,

mit den guten Ratschlägen an sich kann ich ja noch leben, ich pick mir raus was mir richtig oder neu erscheint und beim Rest schalte ich auf Durchzug. Auch wenn mir irgendetwas als einzig wahre Erziehungsmethode angepriesen wird.
ich hab danna uch nicht die Lust da drüber groß zu diskutieren, was bei einem Hund funktioniert ist bei einem anderen völlig falsch.

Auch fällt einem meist so auf die Schnelle kein Kritikpunkt zur
Hundeerziehung des anderen ein. Ein schnippisches "meinen Hund erziehe immer noch ich" fördert die zwischenmenschlichen Kontakte ungemein.
Wenn ich so lese, was du schreibst, hast du schon eine Menge erreicht.

Das ist ja das Problem die hauptsächlich (indirekt) beteiligten Hunde sind recht gut erzogen und hören besser als Lena, nur ist es aber auch was anderes ob man einen Hund als Welpen bekommen hat .. oder eben einen 5 jährigen second Hund Hund (von dem als Vorgeschichte nur bekannt ist das die Vorbesitzerin wegen psychischer Probleme ins Krankenhaus mußte).
Da läuft die Erziehung eben etwas anders ab. Und gerade deshalb möchte ich nicht das fremde Leute mit meinem eh schon ständig unsicheren Hund schimpfen etc .... Tipps können mir alle geben soviel sie wollen *g*, das nervt dann evtl nur mich aber verwirrt nicht den Hund.

Leider ist es bei Menschen nicht einfach genau den Ton zutreffen der einerseits bestimmt und verständlich und andererseits nicht beleidigend oder zu "böse" ist.


An was hattest Du bei den Treats gedacht?

Vielleicht sollte ich eine Pralinen Mischung kaufen .. oder besser Gummibärchen die schmilzen nicht in der Tasche. Nur erstmal müssen die menschen ja auch noch drauf konditioniert werden ... wäre interessant ob sie das genauso schnell begreifen wie Lena *kicher*

Liebe Grüße

Sandra & Lena

01. Oktober 2001 22:01

Ich kenne das Problem zur genüge...schliesslich bin ich als 22jährige,
völlig unselbständige Frau mit einem Hund völlig überfordert und
total darauf angewiesen, dass man mir erklärt, wie ich mit meinem Hund
umzugehen habe, bzw. meinen Hund mit Leckerchen vollstopft, ihn dauernd
ruft und zurechtweist...

...neulich schimpfte ein anderer HF meinen Hund, weil er sich genüsslich
im Sumpf suhlte. Und nachdem ich erklärt hatte, dass Yorick sich
gern im Sumpf wälzen darf wenn ihm das gefällt, weil er sowieso noch
in den See springt bevor wir nach Hause gehen, war das natürlich bloss
ein weiterer Beweis dafür, dass ich meinen Hund nicht erziehen kann,
schliesslich kann ich ihm ja nicht mal verbieten sich im Sumpf zu wälzen
und sowieso ist es ja eigentlich der Hund meiner Eltern und auch wenn
ich hauptsächlich mit ihm spazieren gehe, habe ich doch keine Ahnung
von Hunden und bin nur ein Kind...

Ich kann dich also verstehen und auch gleich trösten:
Es wird besser mit der Zeit. Yorick ist jetzt bald 3 Jahre alt und
manch einer hat inzwischen begriffen, dass ich gut mit Yorick zurecht-
komme.

Ausserdem kann man sich zum Ausgleich bei Welpenbesitzern, die
man so trifft, aufspielen und deren Hunde erziehen helfen...*grin*

Im Ernst, was wirklich hilft ist, wenn man sagt:
"Bitte nicht, mein Trainer hat gesagt, dass..."
Oder:
"Auf dem Seminar am letzten Wochenende fand der Trainer heraus, dass
mein Hund..."
"In der Hundeschule haben sie diese Methode vorgeschlagen...der Hund
hat ein Bindungsproblem, er muss sich auf mich konzentrieren,
deshalb darf nur ich Befehle geben...ich werde das jetzt mal
ausprobieren..."

Und erklär dann möglichst kompliziert den Sachverhalt und lass unbedingt
mit einfliessen, dass du gestern erst jemanden getroffen hast, der
dir fast deinen Hund kaputt gemacht hätte, weil er sich so und so
verhielt.
Die Ratschlag-Leute sind immer beeindruckt, wenn man unsichtbare Experten erwähnt. Erzähl einfach von der Hundeschule, hauptsache du
berufst dich auf irgendeinen imaginären Hundetrainer...und schon
ist Ruhe. Ausserdem glauben dir die Leute dann plötzlich auch, dass
du schon wissen wirst, was du tust.

Ach ja, manchmal reicht es auch schon, wenn man ihren Hund rühmt und
beachtet, dann zeigen sie dir, was ihr Hund alles kann und lassen
deinen für eine Weile in Ruhe.


Gruss,
Sarah

04. Oktober 2001 06:27

Hallo Sandra

Ich hatte bei meinem ersten Hund, Booots, Rottweiler-Schäfer Mix, anfangs dasselbe Problem. Ich war damals 15 und mit Abstand die Jüngste in unserer Gassi-Runde und auch da hat sich jeder berufen gefühlt, an dem Kleinen herumzuerziehen. Freundliche Bitten, daß ich das nicht will, oder schüchterne Hinweise, daß ich schon mit 13 mit einem selbst ausgebildeten Hund mit V die BH abgelegt hatte, hatten denselben Erfolg, als ob man einen Baum im Herbst freundlich bittet, doch seine Blätter anzubehalten. Ich habe also das Problem von hinten aufgerollt und angefangen, Boots für das Nichtbefolgen von Befehlen, die nicht von mir kamen, bewußt zu belohnen (irgendeiner sagt "sitz", Boots guckte ihn blöde an und machte gar nix - von mir sofort braaver Hund und Leckerli; hat ihn jemand anders herangerufen, habe ich just zu dem Zeitpunkt, als er kommen wollte, angefangen mit ihm Bällchen zu spielen usw.). Boots hat in kürzester Zeit begriffen, daß ihn Kommandos, die nicht von mir kommen, nichts angehen (er konnte das innerhalb kürzester Zeit unterscheiden und weder ich selbst noch andere Familienmitglieder hatten deswegen Probleme mit dem Gehorsam) und meine Möchtegernmiterzieher hatten so erstens keinen Erfolg und zweitens auch keine Lust mehr sich ständig boykottieren zu lassen. Wenn mich einer darauf angesprochen hat, habe ich erklärt, ich will nicht, daß mein Hund auf Fremde hört, weil man ja dauernd hört, daß Hunde gestohlen werden und dann in Versuchslabors enden.
Als Boots erwachsen wurde (50 kg, kohlschwarz und ein Gesichtsausdruck, als würde er mindestens 3 Kleinkinder zum Frühstück verspeisen), hat sich das Problem von alleine erledigt. Kein neu in die Runde gekommener wäre auf die Idee gekommen, meinem Kuschelkiller Kommandos zu erteilen. Außerdem wurde jedem Neuen ehrfurchtsvoll mitgeteilt "Das ist ein reiner Einmannhund, der hört nur auf sein Frauchen" *gg*.

Grüße

Elke