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Erlebnis Mutter contra" Hundehalter"

geschrieben von ClaudiaB(YCH) 
Erlebnis Mutter contra" Hundehalter"
04. Oktober 2001 18:29


Hallo,
ich muß mir mal hier den Frust von der Seele schreiben. Ich bin Mutter und Hundebesitzer (Kuvasz + Leonberger-Mix). Meine Tochter ist ein Jahr und wenn ich mit Buggy mit ihr geh, nehm ich keinen Hund mit, weil ich dafür doch mindestens eine freie Hand brauche *grins*. Meist geht mein Mann mit den Hunden und ich zusätzlich abends mit dem Kuvasz, wenn die Kleine im Bett ist.
Heut war ich also mit Kind (ohne Hund) und einer Bekannten mit gleichaltrigem Kind zur "Pampersralley" im Dorf (Minidorf, viel Weiden und ländlich) unterwegs. Auf einer Pferdeweide ein Stück vor uns war ein Mann bei seinen Pferden, einen unangeleinten Labby (?) dabei. Ich sah schon von weitem, daß eine Nachbarin mit angeleintem Westi Schwierigkeiten hatte, den Labby loszuwerden. Schließlich nahm der Mann seinen Hund am Halsband mit auf die Weide. Wir beschlossen, mit unseren Zwergen "weiterzuschieben". Der Mann ließ seinen Labby wieder los. Der begrüßte das inzwischen dazugekommene Frauchen ... und lief dann auf der Straße munter weiter auf uns zu, jedes Rufen seiner Besitzer ignorierend. Als er dann doch recht nah kam, hab ich mich vor den Buggy gestellt, vergebens. Er um mich rumgewuselt, bis er es dann doch schaffte, mit der Schnauze an das Kind zu kommen, daß auch noch ein Brötchen in der Hand hatte. Schließlich hab ich ihn mit dem Bein weggeschoben. Nein, nicht getreten, geschoben. Nach langem Hin und Her und vergeblichem Rufen seiner Besitzer zog er dann endlich ab.

Eigentlich schon schlimm genug, meiner Meinung nach. Aber auf meine Empfehlung, den Hund doch anzuleinen, mußte ich mich dann auch noch angiften lassen !!! Erst hieß es er wäre noch ein Welpe (ha, ausgewachsen war er jedenfalls). Auf meine Antwort, solange er nicht höre, solle er besser an die Leine, hieß es dann, wir wären doch auf dem Dorf und nicht in der Stadt und ich solle mich nicht so anstellen usw. Also... da blieb mir echt die Spucke weg.

Da gibt es glatt Hundebesitzer, die es normal finden, daß auf dem Dorf freilaufende Hunde die Nasen in fremde Buggys stecken ??? Haben die Hunde hier etwa mehr Rechte als Mütter mit Kindern? Oder als andere Menschen, die Angst bekommen, wenn ein so großer, offensichtlich nicht im mindesten hörender Hund sie bedrängt ? Und das ist auch nicht das erste mal. Das ist schon das zweite Mal in dieser Woche, daß ich einen freilaufenden, nicht hörenden Hund mit der Nase in unserem Buggy hatte. Der erste war mit einen ca. 7 - 8 Jahre alten Kind unterwegs, daß seinen Hund bei uns abholen mußte, weil er lieber mit uns mit wollte.

Also sorry, ich würde niemals zulassen, daß unsere Hunde sich so betragen. Und solange es Hundebesitzer gibt, die so reagieren, kann ich fast schon die Hundegegner verstehen. Die tun ja wirklich so, als dürften sich Hunde alles rausnehmen und Mütter mit Kleinkindern sollten halt einen anderen Weg gehen oder wie stellen die sich das vor? Ich hab ehrlich gesagt keine Lust, bei fast jedem Spaziergang eine fremde Hundenase aus unserem Buggy zu schubsen. Ich hätte vor Wut platzen können. Vor allem die Reaktion der Leute fand ich unglaublich. Von einer freundlichen Entschuldigung, daß der Hund ihnen rausgekommen ist und uns bedrängt hat keine Spur. Mit anderen Worten, daß nächste mal tobt der da wieder unkontrolliert rum. Soll ich jetzt etwa den Weg meiden, um eine Konfrontation mit Hund und Besitzer zu verhindern? Schließlich ist mein Kind erst ein Jahr alt. Die könnte ja auch mal plötzlich nach den Hund greifen und ihm in die Leftzen kneifen oder so. Kann bei Kindern in dem Alter ja mal vorkommen. Und der Hund erschrickt dann berechtigter weise etc. usw....

Aber selbst wenn nichts passiert. Ich glaube kaum, daß ein Hundebesitzer verlangen kann, daß jeder Spaziergänger, insbesondere mit Kleinkindern, Liebesbekundungen eines anderen Hundes gutheißen, oder ??

Sorry, für den langen Text, aber ich mußte meinen Frust einfach mal loswerden. Ich bin immer noch völlig fassungslos. Da könnt ich ja genauso gut meinen Kuvazs mit Kind mitnehmen, dann halt ohne Leine, weil: Wir sind hier ja auf dem Dorf und nicht in der Stadt .... Zumindest scheinen solche Leute das so zu sehen ... Mir fehlen da einfach die Nerven zu. Wenn ich einen Hund nicht sicher unter Kontrolle hab, laß ich ihn zu Hause. Und wenn ich nicht sicher bin, ob er in verschiedenen Situationen abrufbar ist, bleibt er an der Leine, bis er es gelernt hat.
Nundenn, Euch allen einen schöneren und vor allem ärgernisfreien Abend.
Claudia + Sarah
mit Dusty (Kuvasz) und Bobo (Leonb.-Mix)

04. Oktober 2001 18:49

:
: Hallo,
: ich muß mir mal hier den Frust von der Seele schreiben. Ich bin Mutter und Hundebesitzer (Kuvasz + Leonberger-Mix). Meine Tochter ist ein Jahr und wenn ich mit Buggy mit ihr geh, nehm ich keinen Hund mit, weil ich dafür doch mindestens eine freie Hand brauche *grins*.

Sehr vernünftig!!
Heut war ich also mit Kind (ohne Hund) und einer Bekannten mit gleichaltrigem Kind zur "Pampersralley" im Dorf (Minidorf, viel Weiden und ländlich) unterwegs. Auf einer Pferdeweide ein Stück vor uns war ein Mann bei seinen Pferden, einen unangeleinten Labby (?) dabei. Ich sah schon von weitem, daß eine Nachbarin mit angeleintem Westi Schwierigkeiten hatte, den Labby loszuwerden. Schließlich nahm der Mann seinen Hund am Halsband mit auf die Weide. Wir beschlossen, mit unseren Zwergen "weiterzuschieben". Der Mann ließ seinen Labby wieder los. Der begrüßte das inzwischen dazugekommene Frauchen ... und lief dann auf der Straße munter weiter auf uns zu, jedes Rufen seiner Besitzer ignorierend. Als er dann doch recht nah kam, hab ich mich vor den Buggy gestellt, vergebens. Er um mich rumgewuselt, bis er es dann doch schaffte, mit der Schnauze an das Kind zu kommen, daß auch noch ein Brötchen in der Hand hatte. Schließlich hab ich ihn mit dem Bein weggeschoben.

Richtig so!!

Eigentlich schon schlimm genug, meiner Meinung nach.

Ja.

Aber auf meine Empfehlung, den Hund doch anzuleinen, mußte ich mich dann auch noch angiften lassen !!! Erst hieß es er wäre noch ein Welpe (ha, ausgewachsen war er jedenfalls). Auf meine Antwort, solange er nicht höre, solle er besser an die Leine, hieß es dann, wir wären doch auf dem Dorf und nicht in der Stadt und ich solle mich nicht so anstellen usw. Also... da blieb mir echt die Spucke weg.

Ich sags ja immer wieder: Hunde, die nicht hören, sollten ausnahmslos an die Leine!! Alter, Rasse und Grösse egal!

: Da gibt es glatt Hundebesitzer, die es normal finden, daß auf dem Dorf freilaufende Hunde die Nasen in fremde Buggys stecken ???
Das ist mit Sicherheit nicht nur aufs Dorf beschraenkt! Obwohl ich zugebe, als ich mit meiner Tochter so ein Erlebnis hatte, haben die Besitzer den Hund sofort weggezogen (er war auch angeleint) und mit ihm geschimpft.

Haben die Hunde hier etwa mehr Rechte als Mütter mit Kindern? Oder als andere Menschen, die Angst bekommen, wenn ein so großer, offensichtlich nicht im mindesten hörender Hund sie bedrängt ?

Den Eindruck könnte man dabei gewinnen. Trotzdem: Meine Erfahrung ist, dass die Hundebesitzer meist Verständnis dafür haben, wenn ich ängstlich auf die Hunde reagiere. Die Hunde werden dann auch herangerufen (die meisten hören auch). Von daher ist das alles nicht so schlimm. Ausserdem hat meine Angst vor Hunden schon merklich nachgelassen, seitdem ich (theoretisch) weiss, wie ich reagieren muss (praktisch steht manchmal noch die Angst im Weg, dann dreh ich um und geh woanders lang).

Der erste war mit einen ca. 7 - 8 Jahre alten Kind unterwegs.

Das kann ich sowieso nicht verstehen! Darüber gab es hier auch mal eine Meldung. Kinder unter 10 (wenn ich mir das richtig gemerkt habe) dürfen rein rechtlich nicht allein mit einem Hund (ab einer bestimmten Grösse)spazierengehen.

: Also sorry, ich würde niemals zulassen, daß unsere Hunde sich so betragen.

Das ist gut.

: Aber selbst wenn nichts passiert. Ich glaube kaum, daß ein Hundebesitzer verlangen kann, daß jeder Spaziergänger, insbesondere mit Kleinkindern, Liebesbekundungen eines anderen Hundes gutheißen, oder ??

Das ist völlig richtig!

Wenn ich einen Hund nicht sicher unter Kontrolle hab, laß ich ihn zu Hause. Und wenn ich nicht sicher bin, ob er in verschiedenen Situationen abrufbar ist, bleibt er an der Leine, bis er es gelernt hat.

Das ist eine super Einstellung.


Liebe Claudia,

im Ernst: reg' dich nicht zu sehr auf. Natürlich gibt es auch blöde Hundebesitzer. Als ich mich das erste Mal hier um Rat suchend hinwand, hatte ich grade eine Begegnung mit so einem Exemplar hinter mir. Die Frau hat mich noch beschimpft, weil ich meine Angst vor ihrem Hund gezeigt hatte. (Meine Meldung hiess - glaube ich - "Angst vor Hunden" kannst ja mal nachlesen, wenn sie noch zu finden ist.

Den Eindruck, den ich dabei gewonnen hatte war, dass Hundebesitzer sich offensichtlich nur schwer Leute vorstellen können, die zwar prinzipiell nichts gegen Hunde haben; die aber trotzdem Angst haben.

Die meisten Hundebesitzer, die ich seitdem getroffen habe, sind aber sehr viel netter. Auch die Hunde haben weder mir noch meiner Tochter jemals was getan.

Du siehst, ganz so schlimm ist das alles nicht.

Gruss Anke

04. Oktober 2001 19:30

Hallo Claudia,

ich versteh deine Verärgerung.

Jedoch du schreibst:
"Und solange es Hundebesitzer gibt, die so reagieren, kann ich fast schon die Hundegegner verstehen."

Und da kann ich deine Meinung nicht teilen. Das Problem ist, wieso werden von Hundegegnern, aber auch oft von hundeneutral eingestellten Menschen, Hunde und Hundehalter ständig als Gruppe wahrgenommen.

Ich meine, wenn wir in jedem Autofahrer den Unfallverursacher, in jedem Mann den Sexualverbrecher, etc.... etc...... sehen würden, dann bestünde unsere Welt nur mehr aus verängstigten, misstrauischen Individuen, die sich nicht mehr auf die Straße trauen.

Schwarze Schafe gibt es überall, aber NIEMALS sollten andere pauschal haftbar dafür gemacht werden, weil sich jemand der aus irgendeinem Grund scheinbar der gleichen "Schublade entsprungen ist" unverantwortlich zeigt.

Ich finde das Verhalten dieser Person auch unerträglich, aber ich weigere mich ihn zu irgendeiner Gruppe zugehörig zu betrachten, Ausser vielleicht zu der Gruppe der "Idioten" und die ist in unserer Gesellschaft insgesamt zu gross.

Liebe Grüsse

Alex & Aris

PS.: Das mindeste wäre wohl eine reumütige Entschuldigung gewesen, das hätte dich vielleicht auch schon viel versönlicher gestimmt, oder ???

04. Oktober 2001 21:16

Hi Alex

: "Und solange es Hundebesitzer gibt, die so reagieren, kann ich fast schon die Hundegegner verstehen."
: Und da kann ich deine Meinung nicht teilen. Das Problem ist, wieso werden von Hundegegnern, aber auch oft von hundeneutral eingestellten Menschen, Hunde und Hundehalter ständig als Gruppe wahrgenommen.
: Schwarze Schafe gibt es überall, aber NIEMALS sollten andere pauschal haftbar dafür gemacht werden, weil sich jemand der aus irgendeinem Grund scheinbar der gleichen "Schublade entsprungen ist" unverantwortlich zeigt.

Ja, bitte, ich wollte da keine Grundsatzdiskussion anzetteln. Darum hab ich ja auch direkt zu Anfang erzählt, daß wir auch Hunde haben. Ich ärgere mich nur maßlos über diese Leute, die meinen sie und ihre Hunde hätten alle Rechte der Welt und nehmen keinerlei Rücksicht auf andere. Besonders wenn dann die Mitmenschen oder Umwelt oder wie auch immer von diesen doch unangenehm bedrängt bzw. belästigt werden. Da viele leider (!!!) Hundehalter als Gruppe sehen, werfen solche Leute traurigerweise ein schlechtes Licht auf uns alle. Das heißt nicht, daß ich damit so einverstanden bin. Ganz im Gegenteil. Ich bin ja schließlich auch Hundehalter und bemühe mich, meine Umwelt mit den Hunden rücksichtsvoll zu behandeln.
anderes Beispiel: Ich gehöre auch zu den Rauchern. Aber bei manchen rücksichtslosen Verhaltensweisen meiner "Kollegen" zähl ich mich auch lieber zu den Nichtrauchern. Zumindest was die Rücksichtnahme in Gesellschaft angeht. Irgendwie ist der Mensch wohl ein "Gruppentier" und neigt zur Pauschalisierung. Auch wenn das sicher oft der Sache nicht dienlich ist.

: Ich meine, wenn wir in jedem Autofahrer den Unfallverursacher, in jedem Mann den Sexualverbrecher, etc.... etc...... sehen würden, dann bestünde unsere Welt nur mehr aus verängstigten, misstrauischen Individuen, die sich nicht mehr auf die Straße trauen.

Ja. Leider ist es aber tatsächlich mittlerweile so, daß ich mich schon recht unwohl fühle, wenn ich mit dem Kinderwagen durchs Dorf oder die Felder ziehe und von weitem einen unangeleinten Hund sehe. Leider hören hier die wenigsten Hunde auf ihre Besitzer, schließlich sind wir ja auf dem Lande. Auch völlig unbeaufsichtigte Hunde sind nicht selten.

: PS.: Das mindeste wäre wohl eine reumütige Entschuldigung gewesen, das hätte dich vielleicht auch schon viel versönlicher gestimmt, oder ???

Reumütig wäre noch nicht mal nötig gewesen. Einfach nur eine höfliche Entschuldigung oder sachliche Reaktion hätten mir schon völlig gereicht. An unerzogene Hunde hab ich mich hier - leider - schon gewöhnen müssen. Trotzdem ist es mir immer wieder unangenehm, fremde Hundenasen vom Buggy entfernen zu müssen.

In diesem Sinne
Liebe Grüße
Claudia und die Rasselbande

16. Oktober 2001 14:04

Hi Claudia

ich kann deinen ärger voll und ganz verstehen. Selber habe ich zwar kein kind und komme von der seite her nicht in die selbe lage. Aber ich habe einen knapp 8 mon. alten neugierigen hundeteenager. Nanuque musste so lange an der leine kinderwagen-kreuzen, bis ich sicher war, dass die für sie nicht mehr interessant sind oder sie abrufbar ist.
Grad gestern haben wir einen vater mit drei relativ kleinen kindern gekreuzt. Alle drei mit süssigkeiten in der hand. Tja da haben wir halt eine kleine abrufübung daraus gemacht, kinder an der leine passiert und danach sitz; warten; ableinen und auf kommando losdüsen.
Mir wärs oberpeinlich, wenn mein hund eines der kinder der süssigkeiten wegen angerempelt hätte.
Ich denk halt einfach: vorsicht ist besser als nachsicht. Zudem hoffe ich immer, dass man so auch sieht, es gibt hundehalter UND hundehalter.

"Miau"-Grüsse an dich und die deinen
Monika, das Kleeblatt & Nanuque