Hallo Selina,
wir wohnen 150 Meter vom angrenzenden Wald und Park entfernt. Allerdings ist das Wohnviertel sehr belebt, mit Haltestellen, Geschäften, Kindergarten, Arztpraxen usw. In die andere Richtung ist es auch nicht viel weiter in die Stadt rein.
Wir haben zwei Ridgebacks und einen (vermutlich) Ridgeback-Windhund-Mix mit insges. ca 130 Kilo. Da sind Deine also noch klein und nett ausschauend dagegen.
Den Gehweg hat man häufig für sich alleine. Entgegenkommende Passanten wechseln schon mal 50 Meter entfernt die Seite. Kinder werden von den Eltern auch gerne hoch genommen. Insgesamt sind die Leute hier aber entspannt, es wohnen ca weitere 20 Hunde im Viertel und das Hundeauslaufgeboet grenzt direkt an. Es gibt eine einzige 2 Meter breite und 20 Meter lange Brücke über einen kleinen Fluß, den man zum Auslauf überqueren muß. Lustig wird es dann, wenn man mit drei Hunden drübermarschiert, von vorne kommen welche entgegen und von hintern nähern sich auch schon Vierbeiner. Am besten dann noch Kinder und Kinderwagen auf der Brücke, beim Entenfüttern.
Ich würde es mir mit den drei Hunden gut überlegen, d.h. es eher sein lassen. Zwei Menschen mit drei Hunden werden schon mal komisch angesehen. Einer alleine mit dreien, vor allem wenn es eine Frau ist, ruft schon mal die Frage hervor: aber können sie die denn auch halten?
Besuche in Lokalen werden mit dreien auch nicht unbedingt angenehmer. Da wo einer noch freundlich empfangen, der zweite toleriert wird, da ist beim dritten dann die Stimmung durchaus nicht mehr so angetan.
Bei uns sind nunmal alle drei da udn es wird auch keiner "abgeschafft". Ansonsten würde ich als Faustregel "nicht mehr Hunde als Menschen" als passend empfinden.
Bei drei Hunden steigt die Wahrscheinlichkeit, dass es mal kracht, wenn ein anderer Bösewicht grölend Stunk machen will. Als beim letzten Mal einer unserer drei bei einem Angriff fast umgebracht wurde, mußten gleichzeitig noch die beiden anderen "irgendwie" aus dem Schußfeld gebracht werden, während der Angreifer unschädlich zu machen und das Opfer zu retten war. Schwierige Situationen hat man u.U. auch, wenn einer der Hunde verletzt ist und getragen werden muß
Wer halbwegs freundlich bzw. neutral behandelt werden möchte, der wird für die Umwelt mehr an Gehorsam abverlangen als vielleicht bei einem. Auch wenn es blöde ist, verfällt man schnell in die Rolle, den Mitmenschen (die ich durchaus verstehe) zuliebe mehr zu machen, als nötig ist. Ich lasse die Hunde daher auf dem Gehweg immer bei Fuß gehen, wenn sich Passanten nähern. Der Hund hat dann jeweils auf der Seite von mir zu gehen, der dem Mitbürger abgewandt ist.
Für Auflockerung sorgt, wenn Hund die Zeitung trägt oder vielleicht die Leine von einem der beiden anderen Hunde und diesen damit führt.
Zusammengefasst: da wo man mit einem Hund ohne viel nachzudenken unterwegs ist, kommt man bei drei grossen fast von selbst in die Situation, dass man sich vielmehr um die Vierbeiner und dieLeute rundherum kümmert. Es sei denn, die Mitmenschen sind einem völlig egal, das soll es ja auch geben.
Viele Grüße,
andreas