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Kleiner Hund attackiert großen Hund!

geschrieben von Adam+Dani(YCH) 
Kleiner Hund attackiert großen Hund!
09. August 2003 21:14

Ich habe vor kurzem einen vielleicht nicht ganz so gewöhnlichen Fall erleben dürfen.

Ich befand mich an einem Sonntagmorgen an einem Brachgelände und ließ meine ca. 50 cm große Hündin mit dem Ball spielen.

Nach einiger Zeit kam ein Hundebesitzer mit einem kleinerem Hund vorbei (ca. 25 cm).

Ich pfiff meine Hündin zu mir und liess sie "Sitz" machen.

Anzumerken bleibt, dass sie andere Hunde soweit völlig ignoriert.

Auch in diesem Fall hatte sie ihre Augen auf mich und den Ball gerichtet und blieb brav sitzen.

Da ich dachte, daß der andere Hundebesitzer vorbeigeht wartete ich mit dem anleinen. War wahrscheinlich ein Fehler.

Auf einmal riß sich der kleine Hund von seinem Besitzer los und rannte bellend auf meinen zu.

Selbst hier blieb mein Hund ruhig und ignorierte zunächst den anderen Hund.

Nur als dieser hinter meiner angekommen ist und immernoch knurrend anschnüffelte drehte sich meine Hündin um und wurde, wahrscheinlich aus Angst, durch den Anderen in eine Brustwarze gebissen.

Das war zuviel und jetzt biß meine ebenfalls zu, in den Hinterlauf des Hundes. Ich ging zu den Hunden und versuchte sie zu trennen. Dies gelang mir jedoch nicht, da der Besitzer des anderen Hundes zu der Rauferei kam und mit seinem Gehstock auf meinen Hund einschlug.

Erst als ich diesen zur Seite drängen konnte gelang es mir die Hunde zu trennen.

Meine Lebensgefährtin nahm unseren Hund an die Leine. Der kleiner Hund lief humpelnd weg. Da sein Besitzer nicht in der Lage war den humpelnden Hund hinterherzukommen fing ich diesen ein und betastete ihn nach evtl. Verletzungen.

Zu diesem Zeitpunkt konnte ich jedoch keinerlei blutende Verletzungen feststellen.

Zwei Tage später kam der Herr auf mich zu und verlangte 500 Euro Tierarztkosten von mir, da ja mein aggressiver Hund seinen gebissen habe und ich gefälligst diesen an der Leine zu führen hab. Auf die Frage wieso er seinen Hund nicht an der Leine hielt entgegnete er mir, dass ja dieser viel kleiner ist und "nur" spielen wollte.

Den Vorfall konnten noch mindestens zwei Zeugen beobachten.

Mir ist zwar die Tiergefährdung bekannt, jedoch kann es wohl nicht sein, dass jemand sienen Hund auf andere zulaufen lässt ohne zu reagieren und somit einen evtl. Angriff billigt.

Dann müssten ja wohl alle großen Hunde nur an der Leine geführt werden! Und kleine, leider auch oft schlecht sozialisierte Hunde dürften beißen wie sie lustig sind ohne eine Gegenwehr zu erwarten.

Hat jemand Erfahrungen in einem solchen Fall, bzw. kennt jemand einen guten Rechtsanwalt der solche oder ähnliche Fälle bereits erfolgreich Verhandelt hat.

Für eure Tipps wäre ich sehr dankbar!

Danke

Adam+Dani



09. August 2003 22:16

Hallo Adam,

ich würde die Sache der Versicherung melden, dafür hat man sie... Wenn es nur um die TA-Rechung geht sei froh, schlimmer wäre eine Anzeige mit Wesenstest usw. in Folge (was zusätzlich 'ne Menge Geld und vor allem Nerven etc. kosten würde).

Generell zahlen die Haftpflichtversicherungen gegenseitig den Schaden des anderen. D.h. Deine Versicherung zahlt den Schaden des Kleinhundbesitzers, und dessen Versicherung würde Deinen Schaden zahlen, wenn es einen geben würde. Deine Versicherung prüft auch die Ansprüche des Herren. Viellleicht war der ja ger nicht beim TA oder aber die Rechung beträgt nur 100 Euro und nicht 500... ;-))) Informiere Deine Versicherung über den Fall, ruf dann bei dem Herren an und sag ihm freundlich, daß Du alles in die Wege geleitet hast und die Versicherung sich bei ihm meldet.

Ich würde mich nicht auf eine Diskussion einlassen, wer "schuld" war, beide Hunde liefen frei. Und in bezug auf die jeweilige VO kann man sich als Besitzer eines großen Hundes ziemlich schlecht stehen, auch wenn man eigentlich "im Recht" ist. In unserem Bundesland ist es so, daß ich meinen Hund immer und jederzeit unter Kontrolle haben muß, auch wenn mein Großer angeleit ist und ein freilaufender Kleiner ihn angreift. Attackiert so ein Kamikaze-Kleinhud meinen angeleinten Großen, und der beißt nicht zurück, sondern tritt aus versehen nur drauf und bricht ihm dabei den Hals, wird mein Großer eingeschläfert...

Bei so einer Rechtssprechung müßte es eigentlich irgendwann auch mal ein Gesetz geben, daß züchterisch die Kräfteverhältnisse ausgeglichen werden müssen, sprich die Hunde nur noch in einer Gewichtsklasse boxen. Das würde bedeuten, ein Verbot der Zucht von sehr kleinen und sehr großen Hunden, so daß nur noch Mittelgröße übrigbleibt, die bringen sich aus Versehen auch nicht so schnell gegenseitig um die Ecke duch völlig arttypisches Verhalten. grinning smiley

Viele Grüße

Antje

09. August 2003 22:34

Danke für das schnelle Feedback,

so gesehen hast Du recht und ich wollte das auch so machen!

Nur gab es da ein Problem.....die Versicherung weigert sich zu zahlen, da beide Hunde nicht angeleint waren und somit von einer groben Fahrlässigkeit auszugehen ist, welche selbstverständlich die Haftung der Versicherung aufhebt! sad smiley Laut denen hätte ich meinen Hund bei bemerken des anderen sofort an die Leine nehmen müssen!!! Hmmm

So und nun stehe ich da....entweder brauche ich einen RA welcher gegen meine Versicherung vorgeht oder evtl. gegen den anderen Hundehalter..sad smiley

Irgendwie ist das ganze doch paradox....ich meine wenn ich der besitzer eines großen Autos bin und jemand fährt mir hinten drauf und verlezt sich dabei nur deswegen weil seine Knautschzone kleiner ist zahle auch nicht ich!!!

Wirklich verzwickt das ganze!!!

Trotzdem danke für Deinen Rat!!

Adam



09. August 2003 23:10

Hallo Adam,

wo hast Du Deinen Hund denn versichert? Man sollte hier im Forum mal 'ne Liste anlegen, welche Versicherer sich solche Schnitzer erlauben...

Ich würde darauf mal meinen Rechtsanwalt ansetzen. Kann ja wohl nicht sein, für so etwas hat man schließlich die Versicherung. Bei grobem Unfug, grober Fahrlässtigkeit, da kann eine Versicherung sich weigern, zu zahlen, mit Recht. Aber wenn sich die Sache so verhält wie Du geschrieben hast, dann hast weder Du grob fahrlässig gehandelt (hast ja Deinen Hund zu Dir gerufen und ins Sitz oder Platz genommen) und der andere Hundebesitzer hat seinen Hund nicht mutwillig auf Deinen gehetzt, sondern der Hund hatte sich, wenn ich mich recht erinnere, losgerissen.

Viele Grüße

Antje

19. August 2003 11:07

Hi!

: wo hast Du Deinen Hund denn versichert? Man sollte hier im Forum mal 'ne Liste anlegen, welche Versicherer sich solche Schnitzer erlauben...

Ja, das würde mich auch interessieren! Meine alte Tierhalterhaftpflicht (Deutscher Herold) hat mal einen von mir gemeldeten Schaden (mit dem Wortlaut "Mein Hund hat einen Freund angesprungen, dem ist dadurch das Motorrad umgefallen" - nicht mehr und nicht weniger!) damit abgetan, daß der Hund nicht angeleint war und die Versicherung deshalb nicht dafür aufkommt (s.o., ich hatte von angeleint oder nicht gar nichts geschrieben!). Auf so´ne Versicherung kann ich echt verzichten!

Hab meinen Hund jetzt bei der HUK versichert. Als es letzt zu einem Unfall kam (meine Hündin hat sich auf einem Privatgrundstück mit einem ihr bekannten Hund plötzlich wegen eines Spielzeuges in die Haare bekommen und ihm EIN Loch verpaßt - er muß irgendwie in einen Eckzahn geraten sein, hat sich leider entzündet), hat die HUK sofort zugesagt, daß der Schaden übernommen wird - ich brauchte nicht mal ne schriftliche Schadensmeldung reinreichen! Telefonisch reichte. So soll das sein!

: Ich würde darauf mal meinen Rechtsanwalt ansetzen. Kann ja wohl nicht sein, für so etwas hat man schließlich die Versicherung.

Würde ich auch empfehlen. Meist reicht ein Schreiben vom Rechtsanwalt aus.

Grüßle, Silke