eine halbe Stunde für unseren Hund!
von Elga(YCH) am 06. Mai 2000 13:49
An alle Hundehalter/-innen,
Ich habe heute einen Aufruf erhalten, in dem gebeten wird, einen Brief zu verfassen gegen das in Berlin geplante Verbot von 15 Hunderassen (SPD-Vorschlag).
Es trifft nicht mehr nur "Kampfhunde", auch Dobermann und Rottweiler sollen auf der Liste stehen; die Haltung dieser Hunde und aller Mischlinge daraus soll in Mehrfamilienhäusern verboten werden. Als nächstes sollen die Schäferhunde dran sein; das mit Dobermann und Rottweiler ist erst mal ein Test!
Wer wohnt in Berlin schon nicht in einem Mehrfamilienhaus? Das ganze wäre eine echte Katstrophe für die Berliner Hunde. Und: Berlin ist überall, es besteht die Gefahr, dass eine bundesweite Verordnung gibt, die so was ähnliches beinhaltet.
Dann müssen Frieda (Schäferhund-Dobermann-Mix) und ich wohl auswandern, nur langsam frage ich mich: wohin denn bloß?
Ob ein Hund ein Mischling dieser Rassen ist, legt irgendein Gutachter, Amtstierarzt oder so, dann fest. Es nützt also nichts, wenn im Impfausweis nur Schäferhund-Mix steht.
Auch wenn der Vermieter bisher hundefreundlich war: Wenn die Verordnung durchkommt, muss er die Abschaffung der in der Verordnung genannten Hunde verlangen! (Oder Auszug).
Hier jedenfalls der Text an die Mitglieder des Allgemeinen Deutschen Rottweiler Klubs (Ich fände es gut, wenn möglichst viele Leute sich dem anschließen und viele Briefe schreiben würden!):
Carsten Nickel
Dickensweg 6a
14055 Berlin
030/3046620
Mitglied des ADRK,
LG 04 Berlin-Brandenburg
Liebe Mitglieder des Allgemeinen Deutschen Rottweiler Klub:
Eine halbe Stunde für unseren Hund!
Solange dauert es ungefähr, einen Brief zu verfassen, der den Protest, die Empörung, die Wut, die Trauer, das Unverständnis über das Vorhaben einiger Politiker in Berlin, 15 Hunderassen aussterben zu lassen.
15 Hunderassen, darunter alte gewachsene Gebrauchshunderassen, wie Rottweiler und Dobermann, dürfen dann nicht mehr gezüchtet und gehalten werden.
Die vorhandenen Hunde sollen nach einer Wesensprüfung, bei der entschieden wird, ob der Hund weiterleben darf oder nicht, dann immer mit Beißkorb ( selbst im Hundeauslaufgebiet) und mit einer 2 Meter Leine ausgeführt werden.
Des weiteren ist vorgesehen, die Haltung in Mehrfamilienhäusern, auch bei vorhandenen Hunden, so zu erschweren, dass diese faktisch unmöglich ist.
Müßig zu erwähnen ist, dass die Erlaubnisprozedur alle zwei Jahre zu wiederholen ist.
Das sind nur einige Auszüge, die aus sogenannten" gut informierten Kreisen" an die Öffentlichkeit gedrungen sind.
Wenn Sie das Vorstehende nicht wollen, opfern sie eine halbe Stunde und schreiben Sie einen Brief an die im Berliner Abgeordnetenhaus vertretenden Parteien.
Wehren Sie sich dagegen:
- als Hundehalter diskriminiert zu werden, gegen Rasselisten
- gegen Zucht und Haltungsverbot
- gegen das Aussterben 90 Jahre alter Hunderassen, die unter anderem als Rettungs- bzw. Diensthunde erfolgreich geführt werden.
usw.
fordern Sie:
- die Einhaltung und Überprüfung der bestehenden Hundeverordnung und des geltenden Tierschutzgesetzes,
- die Überprüfung der Steuerehrlichkeit,
- z.B. einen Sachkundenachweis, den jeder verantwortungsvolle Hundebesitzer mit Freude ablegen wird
usw.
Verzichten Sie bitte in diesem Brief auf Beschimpfungen und Polemik, denn Politiker müssen auch immer die andere Seite, in diesem Fall Nichthundehalter und Bürger, die berechtigte Ängste haben, berücksichtigen. Fordern Sie einen Kompromiss, mit dem beide Seiten gut leben können. Weisen Sie darauf hin, dass ein Zucht und Haltungsverbot die vorhandenen Probleme nicht lösen kann und wird.
Diesen Brief senden Sie bitte in vierfacher ( WICHTIG für CDU, SPD, Die GRÜNEN, PDS) Ausfertigung in einem Umschlag an das
Abgeordnetenhaus von Berlin
Preußischer Landtag
10111 Berlin.
Zusätzlich zu diesem Brief nehmen Sie bitte telefonisch bzw. persönlich Kontakt mit den hundepolitischen Sprechern der Fraktionen auf:
CDU: Herr Schmidt 2325-2115
SPD; Frau Fischer 2325-2222
4692-148 (Parteizentrale)
Bündnis 90/
Die Grünen Frau Hämmerling 2325-2428
PDS Herr Klemm 2325-2510
Machen Sie in diesem Gespräch noch zusätzlich Ihren Standpunkt klar.
Tragen Sie diese Aktion mit und fordern Sie andere auf, den Kopf nicht in Sand zu stecken.
Wir haben eine Chance, etwas zu tun und je mehr wir werden, desto größer steigt die Chance. Sprechen Sie auch andere Hundehalter an, die noch nicht davon betroffen sind. Zitat Frau Fischer: "Die Liste muß jederzeit erweiterbar sein."
Diese halbe Stunde sollte für unsere Hunde nicht zu viel sein, bedenken Sie, wie viel Ihnen ihr Hund bedeutet und wie viel Leid und Nachteile eine solche Verordnung für die von ihr betroffenen Menschen und Tiere bedeuten kann.
Carsten Nickel
Diese Aktion wird von dem Bundesvorstand ausdrücklich begrüßt und unterstützt.
Der Bundesvorstand wird weitergehend dazu flankierende Maßnahmen, wie in Kontakt treten mit den zuständigen Politikern, Zusagung von Unterstützungen, Erweiterung der Aktion auf ganz Deutschland, Motto: Berlin ist überall, usw. durchführen.
Abermals wird sich der Schirmherr der Rottweiler Hunde, Herr Dr. Arnhold ( OB Stadt Rottweil) in seinen Möglichkeiten für unsere Sache verwenden.