Willkommen! Anmelden Ein neues Profil erzeugen

Erweiterte Suche

Junghund mit kupierten Ohren

geschrieben von Simone(YCH) 
Junghund mit kupierten Ohren
23. Mai 2000 12:59

Hallo Forumsteilnehmer,

laut Gesetz ist das Kupieren der Ohren in Deutschland und vielen anderen Ländern verboten. Dennoch kommt es vor, dass man Junghunde mit ebensolchen Ohren begegnet. Mein Tierarzt und nicht zuletzt meine Vernunft empfehlen die Anzeige des Tierhalters.

Mich beschäftigt nun folgende Frage:

Was passiert mit der Anzeige, wenn der Tierhalter schon mehrfach von anderen verantwortungsbewußten Mitmenschen angezeigt wurde. Muß die einmal bezahlte Strafe nochmals bezahlt werden. Oder handelt es sich um eine, für die entsprechenden Tierhalter, einmalige (einkalkulierbare)Strafe?

Viele Grüße

Simone

P. S.: Das Kupieren der Ohren eines Hundes fügt dem Tier langanhaltende Schmerzen zu, die nicht auf einem vernünftigen Grund beruhen. Die Maßnahme ist deshalb tierschutzwidrig und strafbar. Dies gilt auch dann, wenn der Eingriff an den Ohren nicht in Deutschland, sondern im Ausland vorgenommen wurde, wo dies erlaubt ist. Denn wer seinen Hund nur deshalb kurzfristig ins Ausland bringt, um dort die Ohren kupieren zu lassen, macht sich strafbar, weil der Hund die Schmerzen nicht nur unmittelbar beim Eingriff hat. Diese Schmerzen dauern vielmehr noch mehrere Wochen während der Nachbehandlung (2-4 Wochen ) an. Ein vernünftiger Grund für das Kupieren der Ohren liegt im Sinne des Tierschutzgesetzes nicht vor.


Amtsgericht Neunkirchen, Az.: 19.536/93





23. Mai 2000 13:59

Hallo Simone,

obwohl ich vom Ohrenkupieren nicht viel halte, finde ich es aber auch nicht gut, wenn auf die Halter von kupierten Hunden regelrechte Hetzjagden veranstaltet werden. Schließlich kann man nie wissen, ob der Halter das Tier hat kupieren lassen oder ein Vorbesitzer. Z.B. wurde gerade erst aus unserem Tierheim ein rundumkupierter Dobermann vermittelt, der aus dem Ausland stammt. Ich stelle es mir gar nicht lustig für seine neuen Besitzer vor, wenn diese andauernd von jedem deswegen angepampt werden. Ist ja nicht gesagt, daß sie den gleichen Hund nicht auch unkupiert adoptiert hätten.

Nachdenkliche Grüße

Antje

24. Mai 2000 15:28

Hallo Antje,
leider sieht man das den Leuten nicht an, wie sie zu dem Hund gekommen sind. Es gehört irgendwie bestimmt auch einiges Selbstbewußtsein dazu, sich eine kupierten Hund zu adoptieren. Ich gebe ehrlich zu (auch wenn ich darauf nicht gerade stolz bin, weil der Hund ja nichts dafür kann, dass ich damit auch Probleme hätte... Manchmal denke ich mir, wie schön es wäre, wenn mein Rotti eine Wedelrute hätte (ist aber schon 4 Jahre alt). Ich habe neulich auch einen Sportfreund mit einer kupierten Riesenschnautzerhündin diskriminiert, bis man mir erklärten, wie alt sie denn sei (es gibt auch Leute, die sie vor 10 Jahren schon mal auf einem Pokalkampf gesehen haben). Das war mir wirklich peinlich, wo ich sonst nicht über andere Hundefreunde hetze. Aber es ist eine Zwickmühle, ich finde es schlimm, wenn Leute freiwillig ihren Hund verstümmeln lassen. Gerade bei Dobermännern (und dann noch sportlich sehr aktive) habe ich viele mit "polnisch" geschnittenen Ohren gesehen. Leider zeigten sich hierbei auch die Vereine in der Durchsetzung der Regelung sehr lasch, aber das Thema geht ja weiter mit Teletakt u. s.w....
Seit der Begebenheit mit der RS Hündin u. seitdem meine Freundin eine kupierte Boxerhündin vor der Spritze gerettet hat, bin ich auch lieber vorsichtig, bevor ich mir über Jemanden eine Meinung bilde. Aber es wird schwer sein, dass bei allen Leuten zu bewirken.