Haltungsverbot kupierter Hunde
28. Februar 2001 09:32

HI Stephan

: Wenn Du eine lange Rute wunderschön findest, bitte sehr, ich werde Dich da nicht missionieren.
:

Weisst Du, was die Züchterin meiner Hündin sagte, als sie sie mit etwa 6 Monaten wiedersah? "Mensch sieht das toll aus, das war der letzte Wurf, den ich kupieren lassen habe".

: Ich habe halt andere Erfahrungen, als was soll's.
:

Ich auch, und nicht bloss mit einem Hund.

: Und wenn du Deine Meinung über "die Kupierbefürworter" hast, auch gut. Ist zwar falsch, aber ich denke, ich werde da nichts dran ändern können.
:

Leider ist diese Meinung nicht ganz so falsch. Als hier in D das Kupierverbot durchkam, hörte ich oft die Kommentare, "nein, also ein Dobermann mit Schwanz, wie sieht das denn aus?", "also wenn die Pudel nicht mehr kupiert werden dürfen, wollen wir keinen mehr, wie sieht das denn aus?", "also ein Riesenschnauzer mit Schwanz? Lächerlich!".
Und? Ging es diesen Leuten in erster Linie um die Gesundheit der Hunde, oder um doch eher um das Aussehen?

Ausserdem geht es hier um das Prinzip. Was masst sich der Mensch an, Köperteile eines Tieres einfach abzuschneiden, nur weil es ihm so besser gefällt.
Der Gesundheitsaspekt zählt nicht. Warum musste den Hunden erst in mühseliger Zuchtauswahl Schlappohren angezüchtet werden, wenn diese dann doch wieder abgeschnitten werden, damit sie stehen. Ich halte das für Schwachsinn hoch 10. Wenn Dobermann und Co weiterhin Stehohren haben sollen, dann kann man das auch züchterisch regeln. Aber nee, das dauert ja, und ist mit Arbeit verbunden. Da muss man sich ja Gedanken machen, wie das gehen soll. Ob man evtl eine ähnliche Rasse einkreutz, die Stehohren haben etc. Das alles ist mit Aufwand, Rückschlägen etc. verbunden, und davor scheuen sich die Züchter.
Lieber schnippeln sie an ihren Hunden rum.

Und erzähl mir nicht, das tut nicht weh. Spätestens postoperativ treten zumindest bei den Ohren sehr starke Schmerzen auf.
Ausserdem ist das gegen das Tierschutzgesetz. Kein Eingriff ohne medizinische Indikation. Ausnahme, und das gerechtfertigt, ist die Verhinderung der Fortpflanzung. Aber auch nur da.
Du kannst also nicht hergehen, und sagen, mich stört die Läufigkeit meiner Hündin, oder ich will sie prophylaktisch operieren lassen, damit sie keine Gebärmutterentzündung bekommt. Unter diesen Umständen ist eine Kastration nicht gestattet.

Anderes Beispiel: Bei Rindern in grossen Laufställen kann es durch Aufschlagen der Schwänze und Infektion der Wunde zur sog. Schwanzspitzennekrose kommen. Die kann zum völligen Verlust des Schwanzes, bis hin zur Schädigung der Lendenwirbelsäule durch eine aufsteigende Infektion führen. Und damit den Tod des Tieres herbeiführen. Trotzdem wird nicht prophylaktisch der Schwanz abgeschnitten. Ich hoffe doch, dass Du deine Hunde nicht in einer derart infektiösen Umgebung hälst, wie ein Laufstall es nun mal ist. Ausserdem wirst Du wohl eher ein Auge auf Verletzungen deines Hundes haben. Oder etwa nicht?

Gruss Cindy

05. März 2001 11:03

:Na, Cindy, da hast Du ja eine Frage gestellt, die die Masse spaltet.
:
Ich weiß zwar nicht warum sich die Gemüter so erhitzen, ein Kupierverbot besteht seit 1987 ( f.Ohren) und 01.06.1998 ( Rute) und das Ausstellen eines solchen Hundes ist seit März 2000 ordnungswidrig.
Ein haltungsverbot wird es so nicht geben, Bestandsschutz nennt sich das, aber Du darfst auch dann keinen kupierten Hund mehr einführen.
Für alle die es immernoch nicht wissen: eine prüfung zu absolvieren,bezeichnet der gesetzgeber, als zur Schau stellen !
und insoweit stimmt es das diese nicht mehr an prüfungen teilnehmen dürfen.
Und jetzt noch was, ich habe unkupierte Dobermänner, die seit 9 jahren ihre Ohren haben.......keine probleme.
Ich gebe zu, ein kupierter sieht besser aus, daß ist aber auch das einzige ehrliche Argument.Auch kupierte Hunde haben sich die " Stumpen" mal verletzt.
Aber ihr redet über Dinge, die letztendlich schon längst geregelt sind......wozu noch ??? Es wird sich nicht mehr ändern.Sorgt lieber dafür, daß sich die zucht so anpaßt, daß eine verletzung der Rute minimiert wird.
Und für all die Kupierfreunde: ihr habt eine ordnungswidrigkeit / Straftat begangen......ihr könnt wohl schlecht im Nachhinein die absolution verlangen. Klar wollt ihr einen kupierten Hund......okay, eure Entscheidung, ihr müßt und seid Euch der Risiken bewußt, also jammert nicht.
Jeder wußte was kommen wird und ihr seid wieder mal auf eurem Hintern sitzen geblieben, als man vielleicht noch etwas gegen das Kupierverbot hätte tun können........ihr habt nichts getan. Also bitte, jetzt löffeln wir es aus. Und im Übrigen liebe ich meine Dobis auch so,mit schwanz und Ohren........ich reduziere sie halt nicht nur auf ihr Äußeres.Denn der schönste kupierte Hund nützt gar nichts, wenn der charakter des hundes nicht 5 Pf wert ist.
und wenn ich so die Argumente lese, bin ich vielleicht froh, daß einige leute bald keinen Hund dieser rasse an der leine haben. Zum Wohl unserer Hunde, denn ich bezweifle, daß hier wahre liebe zur rasse spricht, wohl eher fehlendes Selbstbewußtsein, was durch das Äußere des hundes aufpoliert werden muß?

Insoweit freue ich mich in gewisser Weise über den Stand der Dinge,obwohl auch ich kupierte schöner finde,ist es noch lange kein Grund die rasse zu wechseln.........

und vielleicht züchten jetzt wirklich nur noch liebhaber, wenn das große geldverdienen vorbei ist???????

Mit herzl.
grüßen
Euer Dobi mit Schwanz und Ohren
:
: Gruss Cindy
:


05. März 2001 18:43

Hi Dobi,

ich habe mich ehrlich gesagt auch gewundert, dass dieses Thema so viel Aufruhr verursacht.
Mir ging es eigentlich nur darum, ob es erlaubt ist, kupierte Hunde aus dem Ausland in Deutschland auszustellen, da eine Bekannte aus Australien einen ihrer Rüden gerne mal in Europa ausstellen würde. Da dort noch kupiert wird, und ich irgendwann mal gehört habe, dass auch das Ausstellen legal im Ausland kupierter Hunde in naher Zukunft verboten sein wird, dachte ich mir, es sei vielleicht sinnvoller, sich erst mal zu erkundigen, ob das überhaupt noch geht. Da der Rüde jedoch vorher und hinterher wieder in Australien ausgestellt werden soll, möchte sie ihn nicht unkupiert lassen.
Generell bin ich für ein Kupierverbot, wie Du vielleicht beim Durchlesen mitbekommen hast. Meine eigene Hündin hat, obwohl 1997 geboren, eine wunderschöne lange Rute. "Sonderanfertigung", die einzige Unkupierte im Wurf. Ich wollte es nicht. Es gab damals zwar einige Diskussionen mit der Züchterin, aber letztendlich blieb der Schwanz in voller Länge dran.
Interessant finde ich das, was Du über deine Hunde schreibst. Dass das Verletzungsrisiko längst nicht so stark gestiegen ist, wie viele Kupierbefürworter immer anführen, konnte ich in diversen Tierarztpraxen miterleben.


Gruss Cindy

06. März 2001 09:54

Hi!

: Ein haltungsverbot wird es so nicht geben, Bestandsschutz nennt sich
: das, aber Du darfst auch dann keinen kupierten Hund mehr einführen.

Steht in der Drucksache 580 (Tierschutz-Hundeverordnung) nicht so explizit drin:
"Es ist verboten, Hunde bei denen Körperteile, insb. Ohren oder Rute,
zum Erreichen bestimmter Rassemerkmale vollständig oder teilweise
amputiert wurden, zu halten oder auszustellen oder Ausstellungen solcher
Hunde zu veranstalten. Das Haltungsverbot nach Satz 1 gilt nicht, sofern
der Eingriff vor dem (einsetzen: Datum des Inkrafttretens dieser
Verordnunge) vorgenommen wurde oder wenn der Hund eine Betreuungsperson
bei einem vorübergehenden Aufenthalt im Inland begleitet oder wegen des
Zuzugs der Betreuungsperson in das Inland verbracht wurde. Das
Ausstellungsvorbot nach Satz 1 gilt nicht, sofern der Eingriff vor dem
(einsetzen: Datum des Inkrafttretens dieser Verordnung) und in
Übereinstimmung mit den Vorschriften des Tierschutzgesetzes in der zum
Zeitpunkt des Eingriffs geltenden Fassung vorgenommen wurde."

Aber der liebe Bundesrat hat ja noch Hand angelegt und die Haltung aus
dem Spektrum der Ordnungswidrigkeiten rausgenommen. Im ursprünglichen
Text war auch das Halten eine Ordnungswidrigkeit. Du siehst, so weit
hergeholt ist das nicht. Es wird immer bekoppter.

So nebenbei bemerkt: Der Bundesrat hat auch die vorgesehe Möglichkeit,
durch Verhaltenstest bei AmStaff, StaffBull, BT und Pittie nachzuweisen,
dass keine Aggresionssteigerung vorliegt, weggestrichen. Bei jenen
Rassen sei von der Aggressionssteigerung auszugehen. Wahre Tierschützer also.
(S. §11, wo unter dem Deckmantel des Teirschutzes Rassenausrottung
betrieben wird.)

Tharin

12. März 2001 18:05

Hallo Mina ,
Wir sind auch im Besitz eines kupierten Riesenschnauzers Du magst das ganze als Tierquälerei Ansehen , aber hast Du dir schon einmal Gedanken über den Ursprung des Hundes gemacht ??? Wie Du ja bestimmt weißt stammt der Hund ( egal welcher Rasse ) vom Wolf ab und hast Du schon einmal einen Wolf mit Hängeohren gesehen ? Ich noch nicht . Desweiteren kann ich mir nicht vorstellen das bei unserem heutigen Stand der Technik die Ohren noch mit dem Skalpell kupiert werden es sei den irgendwo in der Hinterwelt wo man noch nichts von Laser gehört hat .
Meine Hündin hatte mit 11 Wochen keine verklebte Ohren , keine Verkrustungen die Ihr schmerzen bereitet hätten wenn man das mit dem Skalpell oder einer Schere gemacht hätte so wie es früher einmal war.
Desweiteren möchte ich noch hinzufügen , es sollte jedem selbst überlassen sein ob Kupiert oder Unkupiert . Als kleines Schlußappell
möchte ich noch gesagt haben das bisher jeder darunter auch Namhafte Züchter sich bei uns positiv äußerten und meinten so habe ein Ries auszusehen das wäre noch ein Hund !!!!
Ich denke Iris und Alex ist es ähnlich ergangen und beglückwünsche Sie zu Ihrem RS Pedro der Ihnen hoffentlich noch viele viele Jahre Treu ergeben bleibt .

Nehmt mir es nicht für Übel ,
aber dass ist meine Meinung !!!

Mike ,Danni & RS Joy


12. März 2001 18:53

: Ich habe schon einige, ach so tolle Beiträge von Euch gelesen und kringle mich immer noch vor lachen! :O)
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: Wie kann man nur so borniert und über alle anderen erhaben sein????
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: Ok, einer Eurer Hunde hatte vielleicht ein Problem mit seinen Ohren, dass rechtfertigt aber noch lange nicht das kupieren von Gliedmassen oder anderen Dingen! Ich denke mal, wenn es medizinisch absolut notwenidg sein sollte, hat keiner etwas dagegen, doch ihr lehnt Euch da verdammt weit aus dem Fenster.
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: Ihr seit also der Meinung jeder sollte mit seinem Hund machen können was er für richtig hält, na bravo....dann richten wir die Hunde doch einfach ab, machen ein paar Hundekämpfe, misshandeln sie...ganz wie manchen kranken Leuten beliebt.
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: Sagen wir mal es gibt bestimmte Rassen, die auf Grund von Überzüchtungen
: irgendwelche Fehler (Problemen) mit den Ohren oder der Rute haben, wie wäre es denn solche Hunde nicht weiter zu züchten? Wie wäre es die Leiden dieser Rasse zu beenden? Hat der Mensch und insbesondere solche Leute wie "Ihr" nicht schon genug herumgepfuscht? Rassenvielfalt ok, aber nicht zu kosten der Hunde!
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: Vielleicht sollte man sich eher Gedanken darüber machen, wie man solche Defekte aus einer Rasse herauszüchten kann, die Rasse einfach wieder gesünder zu machen, und nicht einfach nur sagen, "Ok, das ist bei der Rasse halt so, kupieren wir doch einfach die Ohren und die Rute! Wir können dann ja ein reines Gewissen haben, denn wir haben dem Hund ja geholfen!"
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: Solchen Leuten sollte man gar kein Tier in die Hand geben!
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: Bin ja mal gespannt was ihr dazu schreiben werdet, ihr könnt ja ganz g
ut austeieln, nur mit dem einstecken wirds schwierig!Hallo Jessica !
Das einstecken ist echt kein Problem ( qualifizierte Meinungen ) aber dein Kommentar ist einfach nur zum Lachen ( kringeln vor Lachen ).....
Viele Grüsse
Der stolze Pedro ( mit kupierten Ohren und Rute )


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