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Kater von Hunden getötet

geschrieben von Bea(YCH) 
Kater von Hunden getötet
22. Januar 2001 19:54


Mein Kater (Maine Coon) wurde auf dem eingezäunten Nachbargrundstück
von zwei freilaufenden, dort eingedrungenen Jagdterriern angegriffen.
Ich bin schnell hin und hab ihn da rausgeholt und habe die Hunde weg-
gejagt. Der Kater war so schwer verletzt, daß er eingeschläfert werden
mußte. Die Versicherung des Hundehalters will nicht zahlen.
Kennt jemand die Rechtslage?
Mein Kater war sehr hundefreundlich, da ich selbst zwei Hunde habe und
ist bestimmt nicht früh genug weggelaufen.Hätte ich ihn deshalb nicht
laufen lassen dürfen? Wie hoch ist meine Mitschuld anzusetzen? Ich
sehe einfach nicht ein, daß Katzen Freiwild sein sollen.
Wie könnte mein Anspruch auf Entschädigung aussehen?

22. Januar 2001 20:46

Hallo Bea,

tut mir sehr leid um Deinen Kater.
Also ich denke normal müßte die Versicherung schon zahlen, schließlich haben die Hunde einen "Schaden" angerichtet. Vielleicht ist das schon öfter passiert und darum weigert sich diese Versicherung?
Eine Mitschuld würde ich persönlich nur sehen, wenn die Hunde auf diesem Grundstück gelebt hätten und Du gewußt hättest, daß sich Dein Kater dort in Lebensgefahr begibt.
Ich würde jedenfalls alles dran setzen, daß der Hundebesitzer zur Verantwortung gezogen wird und fände es umgekehrt auch ganz selbstverständlich dafür grade zu stehen, wenn mein Hund sowas anstellt. Wenn die Versicherung nicht zahlt, müßte ich halt aus eigener Tasche löhnen wenn ich meine Hunde nicht genügend unter Kontrolle habe.
Mitfühlende Grüße
Wilma

22. Januar 2001 22:15

Hallo Bea,

das mit Deinem Maine Coon tut mir sehr leid...

Haften muß der Besitzer auf jeden Fall. Ob die Versicherung dies auch muß, glaube ich nicht unbedingt, kann nämlich sein, das diese sich aufgrund der verletzten Aufsichtspflicht durch den Hundehalter davon zurückzieht.

In Sachen Kostenersatz (ich finde es klingt so schrecklich, wenn man doch von seinem Liebling spricht), sieht es nach meinem letzten Stand so aus, das der Besitzer der Hunde für den Wert des Tieres aufkommen muß auch wenn die Behandlungskosten diesen überschreiten, da es ja leider um einen "Sachschaden" (ekelhafter Ausdruck) geht.

Allerdings würde ich an Deiner Stelle dem Hundehalter die Hölle auf Erden bereiten. Als erstes würde ich ihn anzeigen, seine Hunde haben ganz klar gewildert! Außerdem hat er seine Aufsichtspflicht verletzt "Hunde dürfen nicht unbeaufsichtigt draußen herum laufen" - steht eigentlich in jeder Gemeindesatzung.

Nimm Dir einen guten Anwalt, der sich in Tierstreitigkeiten auskennt, mir konnte in einem ähnlichen Fall mein Tierarzt eine gute Adresse nennen...

Liebe, tröstende Grüße

Gesa & Borderbande

22. Januar 2001 23:20

Hallo,

nur so zum Nachdenken:

Laut den meisten VO's wären die beiden Jagdterrier jetzt "Kampfhunde" bzw. "gefährliche Hunde" mit allen Konsequenzen...

Viele Grüße

K. Keck

23. Januar 2001 03:09

Hallo Bea,
natürlich tut es mir leid um den Tod deiner Katze, den du leider nicht verhindern konntest, doch du hast es versucht.
Dass die Versicherung nicht bezahlt, ist logisch. Doch das heißt noch lange nicht, dass der Halter nicht haftbar ist. Wenn mein dreijähriges Kind unbeaufsichtigt eine Scheune anzündet (keine Ahnung, wie das passieren könnte), zahlt die Versicherung auch nicht, da ich fahrlässig meine Aufsichtspflicht verletzt habe, trotzdem bin ich für den Schaden haftbar.
Schreib dem Halter der Hunde einen freundlichen Brief, fordere ihn auf, dir deine Kosten zu erstatten. Setze ihm ein Ultimatum, wenn er das nicht einhält, suchst du dir einen Anwalt. Das schreibst du natürlich ebenfalls in den Brief.
Unabhängig davon würde ich den Halter anzeigen, schon allein um andere Katzen zu schützen. Mit deiner Katze hatten sie einen Erfolg, sie warten nur auf den nächsten Erfolg.
Mina

23. Januar 2001 07:27

Hallo Bea,

wenn es sich bei den Jagdterriern um jagdlich geführte Hunde handelt, wirst Du schlechte Karten haben, denn die fallen sowieso unter keine VO. Katzen gelten nach gültigem Jagdrecht als "Raubzeug", und wenn die Sache nicht auf Deinem Grund und Boden passiert ist, naja...

Ich kenne das "Katzen-Töten-Dilemma" aus beiden Blickwinkeln. Ich selbst habe meinen Kater 16 Jahre lang Freigang gewährt, obwohl ich wußte, daß er tot ist, wenn er zwei der drei Nachbargrundstücke betritt und dabei unvorsichtig ist (ausgebildete Jagdhunde bzw. katzenscharfer DSH). Ich mußte also täglich damit rechnen, daß der Kater unter die Räder bzw. zwischen die Hundezähne kommt. Einen Vorwurf hätte ich den Hundehaltern nicht gemacht, auch wenn es auf der Straße passiet wäre, da keine der Beiden absichtlich die Hunde auf eine Katze gehetzt hätte. Es wäre im Fall der Falle keine Absicht, sondern ein wirklicher Unfall gewesen, weil vielleicht ein Tor nicht richtig geschlossen gewesen wäre, und so etwas kann mir persönlich auch einmal passieren.

Dann habe ich eine Hündin bekommen, der das Katzentöten nicht abzugewöhnen war (hatte vorher keinerlei Probleme in dieser Hinsicht, selbst mit ausgebildeten "Raubzeugwürgern" und meinem anfangs extrem katzenscharfen Bulli). Hier habe ich es so gehalten, daß ich für den Schaden, der z.B. auf der Straße passiert ist, aufgekommen bin, auf Privatgrundstücken aber nicht (wenn z.B. eine Katze auf unser eingezäuntes Grundstück gekommen ist). Gott sein Dank (im Hinblick auf meine Finanzen) handelte es sich dabei nur um ganz normale Katzen und nix Exotisches und Teures, so daß der Nachbar in dem Fall, als es wirklich mal passiert ist, mit einem frischgeimpften und -entwurmten Kätzchen zufrieden war, dessen Kastration ich einige Monate später auch noch bezahlt habe (ohne meine Versicherung zu bemühen).

Generell sehe ich es aber so, daß Katzen Mäuse und Vögel jagen und Hunde manchmal Katzen, das Leben ist ein Dschungel und nicht gerade ungefährlich. Lasse ich meine Katze nach draußen muß ich immer damit rechnen, daß sie überfahren wird, von einem Hund geschnappt oder, wie ich es bisher einmal bei einem noch recht jungen Kätzchen gesehen habe, von einem Greifvogel geschlagen wird. Der reine Katzenliebhaber wird es vielleicht anders sehen, aber der hat dann dafür vielleicht Probleme mit einem Nachbarn völlig ohne Tierverstand, der immer dann Ärger macht, wenn sich die Katze zwischen seinen Rosen sonnt oder ihm die Goldfische aus dem Teich fischt (für mich auch ein völlig normales Verhalten, einem Koi-Liebhaber wird hier aber die Galle hochkommen). Ich würde mir im Falle eines Falles weder die Katze (egal ob Haus- oder Edelkatze) bezahlen lassen noch die Goldfische (oder, als teurere Variante, die Kois).

Viele Grüße

Antje