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Hunde Gesetze + Hundeverordnungen

Hundeverordnungen sind ein leidiges Thema und bieten immer wieder Grund zu Streit und Verunsicherung. Längst haben Politiker und Behörden den Hundehalter im Visier und wer sich nicht gut informiert und über die aktuelle Rechtslage informiert, kann sich im Zweifelsfall auch nicht wehren. Hier ist die Rubrik für alle Diskussionen rund um die Hundegesetze.  
Hunde auf Wiesen in Feldmark verboten?
15. November 2001 13:46

Hallo Nathaly,

zufällig habe ich mir am Samstag einen Vortrag zu dem Thema "Gültige Rechtsvorschriften bei der Hundehaltung" angehört.

Ein Teil behandelte dabei das Jagdrecht.

GRUNDSÄTZLICH gilt: Du kannst mit deinem Hund überall in der Prärie (gilt für Wald und Wiese) laufen. Er muss dabei nicht einmal an die Leine.
AUSNAHMEN:
-Wildschutzgebiet.........muss mit Schildern ausgewiesen sein

-Tollwutschutzgebiet......muss mit Schildern ausgewiesen sein UND bei der Naturschutzbehörde, beim Landratsamt, bei der "Unteren Jagdbehörde" angemeldet sein (im Zweifelsfall nachfragen)

-anderslautende geltende kommunale Regelungen, z.B. "Leinenzwang" im gesamten Gemeindegebiet (gibts ja leider mancherorts, wobei angeblich tlw. mit Erfolg dagegen geklagt werden kann)

-Wenn sog. Gesellschafts- oder Treibjagden stattfinden kann dich der Jagdpächter darauf aufmerksam machen und du musst das Gelände verlassen. ACHTUNG unbedingt nachfragen, Namen, Registriernummer und "ob die Jagd bei der Unteren Jagdbehörde angemeldet ist".

Zum leidigen Thema "Schussrecht" habe ich folgendes erfahren:

Wildernde Hunde (oder Katzen) darf GRUNDSÄTZLICH nur der "JAGDSCHUTZBERECHTIGTE" (NUR einer im Revier!!!) schiessen -- also in deinem Fall gleich nachfragen "sind sie der Jagdschutzberechtigte, welche Registriernummer ???" (immer was zum Schreiben einstecken).

Aber die "Grauzone" wann ein Hund wildert und geschossen werden darf ist leider sehr gross. Im Jagdrecht heisst es so in etwa "........er Wild gefährden kann........" tja, das kann man so oder so sehen. Mit dem Argument "er hätte einen Hasen, evtl. sogar ein Jungtier sich im Graben ducken sehen..." kann der Jäger diese Gefährdung schon vermuten, wenn dein Hund die Nase zu Boden steckt (sprich "Fährte aufnimmt"winking smiley. Ausserdem muss ersichtlich sein, dass der Hund "ausserhalb des Kontrollbereichs" des Halters ist. Hmmmm??? Wie kann man das interpretieren. Es gibt Vereinbarungen des Bayerischen Jagdverbands, wonach eine Distanz zw. 100-150m als Grenze gilt. Andererseits wird ein Jäger im Normalfall NICHT schiessen, wenn er überhaupt erkennt, dass der Hundebesitzer in der Nähe ist (ich weiss, dass es leider Fälle gibt, wo das nicht stimmt, aber das ist sicher nicht die Regel).
Daher gilt immer, wenn der Hund ausser Sichtweite gerät LAUT RUFEN, sich bemerkbar machen.......

Insgesamt alles unbefriedigend, aber letztendlich hatte der Jäger KEINE rechtliche Handhabe dich am Durchqueren der Wiese zu hindern. Daher auch die nebulöse Drohung. Aber auch da hilft manchmal energische Gegenwehr (siehe oben).

Meine persönliche Meinung zu diesem Thema:

Für mich ist ein Jäger, der einen Hund abknallt, selbst wenn dieser erkennbar eine Spur verfolgt, oder sogar einen Hasen hetzt (den er wahrscheinlich nicht einmal erwischt) eine Art "Lustmörder". Ein mir bekannter Jäger hat die Frage "warum Jäger Hunde erschiessen" so beantwortet: "Weil sie es dürfen!" --TOLL WAS

Ich frage mich, warum das Wild durch einen Hetzjäger und Beutegreifer (der genauso zur Natur gehört wie die Fluchttiere) mehr aufgeschreckt und verstört werden soll wie durch eine "Treibjagd".

Grüsse Alex & Aris


15. November 2001 14:23

Hi Alex,

da haben wir wohl gleichzeitig getippt...

: -Tollwutschutzgebiet......

Gibt es in Deutschland so gut wie nicht mehr, diese ollen Schilder die man noch recht oft hängen sieht, müßten eigentlich längst abgenommen sein...

: -Wenn sog. Gesellschafts- oder Treibjagden stattfinden kann dich der Jagdpächter darauf aufmerksam machen und du musst das Gelände verlassen. ACHTUNG unbedingt nachfragen, Namen, Registriernummer und "ob die Jagd bei der Unteren Jagdbehörde angemeldet ist".

Wird ziemlich wahrscheinlich gemeldet sein, denn da hat man es mit einem Großaufgebot an Leuten und Organisation im Vorfeld zu tun (das würde die Behörde also so oder so mitbekommen - bei uns sind z.B. jetzt mehr als 100 Leute dabei)...und ohne Anmeldung dürfte es z.B. sehr schwierig sein, eine Genehmigung zur Tempobegrenzung auf anliegenden Budesstraßen zu erhalten.
:
: Zum leidigen Thema "Schussrecht" habe ich folgendes erfahren:
:

:Andererseits wird ein Jäger im Normalfall NICHT schiessen, wenn er überhaupt erkennt, dass der Hundebesitzer in der Nähe ist (ich weiss, dass es leider Fälle gibt, wo das nicht stimmt, aber das ist sicher nicht die Regel).

Ich hoffe, dass es mal Normalfall wird, dass Jäger KEINE Hunde schießen, wenigstens die Mehrzahl in meiner Umgebung sieht das auch so.


: Meine persönliche Meinung zu diesem Thema:
:
: Für mich ist ein Jäger, der einen Hund abknallt, selbst wenn dieser erkennbar eine Spur verfolgt, oder sogar einen Hasen hetzt (den er wahrscheinlich nicht einmal erwischt) eine Art "Lustmörder". Ein mir bekannter Jäger hat die Frage "warum Jäger Hunde erschiessen" so beantwortet: "Weil sie es dürfen!" --TOLL WAS

Allerdings, aber wenn Erholungssuchende mitten durch den Wald tappen wird er auch schreien, dabei dürfen die das auch...mit Rücksichtnahme auf beiden Seiten wäre allen gedient.
:
: Ich frage mich, warum das Wild durch einen Hetzjäger und Beutegreifer (der genauso zur Natur gehört wie die Fluchttiere) mehr aufgeschreckt und verstört werden soll wie durch eine "Treibjagd".

Drück- oder Treibjagden finden ja nicht ständig statt, zudem soll Wild dabei ja nicht nur beunruhigt, sondern erlegt werden. Einzelne Hetzen durch Beutegreifer sind sogesehen nicht unbedingt schädlich, kommt aber drauf an wieviele dieser Hetzen das Wild so mitmachen muss - in Ballungsräumen kann die Zahl der Hetzen pro Wild überhand nehmen. Außerdem gibt es natürliche Beutegreifer, die sich das Spiel angucken und wenn der Hund abläßt, die weitere Verfolgung durchaus erfolgreich aufnehmen.

Ich gebe aber zu, dass einige Jäger nur Angst um ihre eigene Strecke und nicht wirklich das Wohl vom Wild im Auge haben...siehe diese Pappnase, die Nathaly da getroffen hat. Wäre das Wildwohl der wirkliche Grund, dann hätte er nicht so blöde gedroht, sondern erklärt, dass dieses oder jenes Wild da und dort sein Rückzugsgebiet hat und ob sie mit ihrem Hund nicht besser die Wiese da drüben nutzen könne...

schönen Tag noch
Anke + Rico

15. November 2001 15:49

hi Nathaly & Nico,
so´n spaßverderber :-(
ich würde es nicht drauf ankommen lassen. wenn der typ wirklich schießt, ist´s für Nico nicht egal, ob er durfte oder nicht! also augen auf!

: ...dann kann man vor den Jägern ja nur noch im Stadtpark sicher sein.

da vielleicht, aber nicht im bürgerpark und am spielmannsteich/kennel, da werden kaninchen geschossen! (gesehen, allerdings vor 2 jahren)

gruß aus BS
Birgit & Scotty





15. November 2001 16:44

Hallo Anke,

: da haben wir wohl gleichzeitig getippt...

*ggg* kann sein.
Aber deine Antwort ist viel detailierter und informativer ausgefallen (ich hab hier am Arbeitsplatz aus dem Gedächtnis zitiert).

Danke auch für die Info

Schönen Abend noch

Alex & Aris




15. November 2001 17:07

Hallo Ihr Lieben!!

Vielen Dank für Eure interessanten Antworten und Informationen. Ob ich mich noch traue, ihn auf die Wiese zu lassen, weiß ich aber noch nicht. Wie Birgit schon meinte, wenn Nico erschossen ist, ist es egal, wer im Recht ist...:-(
Traurig, daß alles so weit gekommen ist, und Hunde nicht mal außerhalb der stadt Hund sein dürfen...

Liebe Grüße!

Nathaly

15. November 2001 17:09

Hi Ihr Zwei!

Recht hast Du!Schade, wo man dort sooo schön gehen (und spielen und buddeln...;-) )konnte!
Und wo wir dort doch UO üben wollten...
Was macht Scotty? Rüpel beendet?

Liebe Grüsse!

Nathaly & Nico