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Hunde Gesetze + Hundeverordnungen

Hundeverordnungen sind ein leidiges Thema und bieten immer wieder Grund zu Streit und Verunsicherung. Längst haben Politiker und Behörden den Hundehalter im Visier und wer sich nicht gut informiert und über die aktuelle Rechtslage informiert, kann sich im Zweifelsfall auch nicht wehren. Hier ist die Rubrik für alle Diskussionen rund um die Hundegesetze.  
vom jäger erwischt!
05. Januar 2002 10:30

Hallo Oliver,

: Beschäftige Dich lieber mit der Natur und ihren Gesetzen als in irgendwelchen Büchern die Rechtfertigung für Dein Handeln zu finden.

Rechtfertigung für was für ein Handeln??
Hat Alex irgendwo geschrieben, daß er seinen Hund hetzen lässt?

Ich will Dir mal meine ganz persönliche Jägergeschichte erzählen:

Letztes Jahr löste ich bei einem Spaziergang im Wald aus Versehen ein nicht waidgerecht aufgestelltes und vollig ungesichertes Fangeisen aus.
Durch pures Glück schnappte das unsichtbare unter dem Wqldboden qangebrachte Teil neben mir aus dem Boden und ich bin nicht hineingeraten, ansonsten könnte ich mein Bein nämlich heute nicht mehr gebrauchen, wenn ich nicht ohnehin verblutet wäre.

Ich meldete meinen "Fund" der Polizei, die die Sache an die zuständige Jagdbehörde weiterleitete.
Der verantwortliche Jäger (übrigens polizeibekannt), der die Falle aufgestellt hatte wurde von der Jagdaufsichtsbehörde mit einem Bußgeld belegt.

Daraufhin erreichte mich ein Anruf, in dem er mir mitteilte, daß er wisse, daß ich einen Hund habe, und er alle Gelegneheiten nutzen werde, um mir eins auszuwischen, sprich meinen Hund abzuschießen.
Als Jäger weiß man schließlich, wo man einen Hundehalter empfindlich treffen kann.:-(
Auf meinen Einwand, daß mein Hund nicht jage und auch ohne Leine ständig in meinem Einflußbereich stehe, meinte er nur: "Das müssen Sie dann erstmal beweisen!"

Eine Zeitlang traute ich meinen Hund nicht mal mehr alleine in den Garten lassen, aus Angst, der Typ wirft mir vergiftetes Fleisch über den Zaun.

Soviel zum Thema verantwortungsbewußte Jäger.
Mag sein, daß es auch andere gibt, ich habe nur leider noch keine kennengelernt und kann mich somit dem Posting von Suse nur anschließen.

Wie sich die rechtliche Situation hier bei uns darstellt, ist man als Hundehalter der Willkür der psychotisch veranlagten Exemplare der Spezies "Jäger" willkürlich ausgeliefert.
Und selbst, wenn man ihm nachweisen kann, daß er den Hund widerrechtlich abgeknallt hat, dann war es nur eine Sachbeschädigung.
Klasse, was?

Gruß
Sabine S.



05. Januar 2002 13:02

Hallo Sabine,
es tut mir sehr leid dass Du solch schlecht Erfahrungen mit Jägern gemacht hast.
Ich habe durchweg nur gute gemacht.
Ich kenne fast alle Jagdausübungsberechtigten in den Gebieten in denen ich mit meinen 2 Dobermännern spazieren gehe.
Der Gebrauch von Fangeisen (Du meinst bestimmt ein Abzugseisen, ist in Deutschland unter strengste Auflagen gestellt worden wenn nicht sogar verboten.)
Ich finde es Traurig dass es solche Jäger gibt, aber es gibt sie.
Ein Bussgeld reicht meiner meinung nach nicht aus um soche Auswüchse zu unterbinden.
Du hast aber genau richtig reagiert.
Es gibt mit Sicherheit einige "schwarze Schafe" unter den Jägern, aber ich glaube sie sind die Ausnahme, nicht die Regel.
Genauso gibt es auch Hundebesitzer die ihre Hunde während der Brut und Setzzeit ihre Hunde über Wiesen und Felder tollen lassen.
Spricht man dann diese Leute als "nichtjäger" darauf an, wird man meistens angepöbelt "Geht dich gar nix an!", oder sie pflichten mir bei, nehmen ihren Hund an die Leine und 2 Tage später laufen sie wieder über die Weiden.
Kanst Du dir vorstellen wie sich ein Jäger fühlt wenn Ihm das ständig passiert?

Ein kleiner Tipp.
Ich habe vor ca 2 Jahren mit meinem jungen Hund an einem Lehrgang des Hegeringes Teilgenommen. Thema "Benimmschule für junge Hunde".
Zuanfang war ich sehr Skeptisch, aber nach einigen Übungstagen habe ich festgestellt "Jäger sind auch nur Menschen".
Mittlerweile hat sich eine feste Freundschaft zwischen dem JGHV und dem Dobermannverein gebildet wovon beide Vereine profitieren.
Die Jäger üben auf unserem Hundeplatz, wir haben immer Flächen für die Fährtenarbeit, und bei Veranstaltungen haben beide immer mindestens eine Vorführung ihrer Hunde bei dem Veranstalter.
"Miteinander" nicht gegeneinander!

Sprich einen Jäger an und meistens (so hoffe ich) wirst Du eine freundliche Antwort bekommen.
In diesem Sinne,
Ho Rüd ho,
Oliver


05. Januar 2002 13:04

Hallo Alex & Aris,
lest weiter Gesetzestexte.
Ihr habt mich nicht verstanden.
Gruß Oliver.

05. Januar 2002 13:07

Hallo Suse,
schau doch bitte in meine Antwort auf Sabines Posting.
Gruß Oliver

05. Januar 2002 14:09

Meiner meinung nach hat jeder hund einen gewissen jagdtrieb-manche mehr, manche weniger.
das betretungsrecht des waldes gilt nur dem zwecke der erholung!!
es ist nicht nur, dass der hund dass reh töten könnte, wenn er es meistens nicht bekommt, so hat er eine große unruhe in den wald gebracht.
jetzt im winter, wenn die äsung für die wildtiere geringer ist und die tiere sowiso entkräftet sind kann es einem reh das leben kosten, mehrmals in der woche von verschiedenen hunden gehetzt zu werden.

im herbst, wenn durch z.B. viele pilzsammler tagsüber sich in bereichen aufhalten, wo sonst niemand ist, kann es zu überhöhten fallwildverlusten kommen.
fallwild= z.B. vom auto angefahrene tiere
das wild fühlt sich durch die beunruhigung im wald nicht mehr sicher und verläßt ihn nachts, es muß straßen kreuzen und dann passiert es!
die jäger sind um ihr wild besorgt und darauf führe ich auch die reaktion des jägers zurück.

du hast recht, man hätte es netter sagen können ;-)

Grüße
Nils


05. Januar 2002 15:29

Da spricht ein Jäger - und wie alle Jäger natürlich nicht im Interesse "der Natur" sondern nur im Interesse seiner perversen Jagdlust.

"das betretungsrecht des waldes gilt nur dem zwecke der erholung!!" sagt er, der Jäger, der dort hingeht und Tiere tötet. Nicht etwa, weil das einen "ökologischen Sinn" hätte oder dem Zustand des Waldes nutzen würde, sondern nur deshalb, um zu töten. (Anmerkung: Aus ökologischer Sicht gibt es kaum noch standorttypische "Wälder", sondern überwiegend auf Holzproduktion ausgelegte "Forsten", Äckern vergleichbar. Auf diesen Flächen wird gleichzeitig Wild(fleisch) gezüchtet - mit winterlichem Futter- und Medikamenteneinsatz. Der dadurch hervorgerufene Nutzungskonflikt - Bambi hat Hunger und ißt Baumrinde - wird zum "Wildschaden" deklariert und dient als Rechtfertigung der Jagd auf "zu hohe Wildbestände". So einfach, so schlecht und doch tägliche Praxis.)

Der Jäger definiert sein Tun als durch das (menschliche) Erholungsinteresse legitimiert (er "erholt" sich also beim Töten) und den natürlichen Drang des Hundes, zu töten um zu leben, als nicht legitim. Da ist doch was nicht ganz normal, oder??

Jäger empfinden das natürliche Verhalten von Haushunden + natürlich auch Hauskatzen als "Jagdkonkurrenz" - und töten sie deshalb überall, wo sie sie nur kriegen können. (Jährlich bundesweit etwa 400 000 Katzen und bis zu 50 000 "wildernde" Hunde.) Mit Gewehr, mit Schlagfalle oder durch ihren Jagdhund. Der Widerstand in der Bevölkerung wächst dagegen allerdings stetig an, wie die zunehmenden Pressemitteilungen belegen.

Natürlich hat der Hund im Wald Rechte. Egal, was der "nette" Jäger erzählt, den wir unterwegs treffen. Und wenn er unfreundlich wird (was sehr häufig passiert), ihr euch bedroht fühlt oder er gar gegen den Hund vorgeht (oder das Reitpferd): Anzeigen wegen Nötigung (Bedrohung ist ein Straftatbestandteil!) und gegebenenfalls Verstoßes gegen das Jagdgesetz. Hilfe und Auskünft geben viele Stellen, die sich mit Tierrechtsarbeit beschäftigen - sie sind im Internet leicht zu finden.

Noch einmal, für alle die´s immer noch nicht glauben wollen (weil es leider so banal und so grausam ist): Jäger haben niemals "Sorge um den Wald", "Sorge um das Wild" etc. Es geht ihnen schlicht ums Jagen, ums Töten. Werden sie dabei gestört, reagieren sie in der Regel völlig überzogen. Ihr könnt euch wehren, ihr könnt euch schützen. Der beste Schutz in abendlicher Dunkelheit ist auffällige Kleidung und lärmendes Verhalten (Singen, Pfeifen, lautes Reden) - ihr seid schließlich im Wald, in dem geschossen wird. (Die Ruhestörung des armen Bambi betrifft nämlich NUR euch + euren Hund...) Wenn ihr euch so verhaltet, um euch zu schützen, ist das notwendig und legitim, keine "Jagdstörung".

Wenn´s Probleme gibt: laßt euch helfen. Jäger lassen sich auf recht freundliche Weise vertreiben - es kommmt nur auf das Wie an. Das Recht ist meistens auf eurer Seite (auch wenn die Jäger das gerne anders erzählen) und die "Moral" auch.

In diesem Sinne grüßt:
Georg Hemprich (Kampagne zur Abschaffung der Jagd)