Vom Jäger erwischt": Katze und Auto" :: Hunde Gesetze + Hundeverordnungen

Vom Jäger erwischt": Katze und Auto"

von Anne(YCH) am 13. Januar 2002 21:45

Hallo Andreas,
Es gibt glücklicherweise viele Jäger, die ihre Jagdpacht auch als Verantwortung sehen und aktiven Naturschutz betreiben.
Mein Vater hat z.B im letzten Jahr vom Landkreis einen Preis verliehen bekommen, für seine vorbildliche Hege. Er hat in den letzten Jahren über 15.000 DM (Bezuschussung bereits abgezogen) und vor allem unzählige Wochen investiert, um das wieder gutzumachen, was im Zuge der Flurbereinigung verbrochen wurde. So pflanzen wir regelmäßig wieder Hecken an zwischen den Feldern, um dem Niederwild und Vögeln mehr Schutz- und Brutmöglichkeiten zu geben. Auch ganze Wildäcker legen wir an, damit das Wild auch zu der Zeit, wenn die großen Monokulturflächen kahl sind, genug Nahrung findet. Mein Vater hat privat mehrer Äcker gekauft, die einfach nur Brach liegen bzw. als Wiesen nur spät gemäht werden, damit Rehe und Hasen ihren Nachwuchs nicht an Mähmaschinen oder Drescher verlieren. Ein Teich wurde angelegt und als Biotopfläche ausgewiesen (wird auch nicht bejagt). "Ackerrandstreifen" werden angelegt, was von den Landwirten leider wenig unterstützt wird, und sog. Hegebüsche werden gepflanzt. Eine von meinem Vater gekaufte Fläche von 2.500 qm inmitten der kahlen Feldmark haben wir letztes Jahr mit Laubbäumen und Büschen bepflanzt, um eine sog. Feldholzinsel zu schaffen. Die Bepflanzungen müssen anfänglich zum Schutz vor Verbiss eingezäunt und regelmäßig gepflegt werden. Einmal im Jahr machen wir eine große "Bachreinigungsaktion", wobei der Bach, der sich über mehrere Kilometer durch das Revier schlängelt, abgegangen und sämtlicher Müll eingesammelt wird (kaum zu glauben, was manche Menschen alles im Wald entsorgen). Das, was mein Vater und seine Freunde an Zeit investieren, ist in Geld nicht aufzuwiegen. Teilweise arbeitet er in den Ferien ganze Wochen an seinen "Projekten", und das mit 61 Jahren.
Mein Vater ist übrigens kein Einzelfall.
So lange ich selbst Fleisch esse, kann ich persönlich mit einer sinnvollen Naturnutzung durch verantwortungsvolle Jagd gut leben. Wenn einer Vegetarier ist und er sagt, er verurteilt die Jagd, das verstehe ich. Aber alle anderen, die sich teilweise ihr Fleisch im Supermarkt kaufen und dann Mitleid mit dem armen "Bambi" haben, das der böse Jäger tötet, die sollen sich doch erstmal einen großen Schlachthof besichtigen, um zu wissen, was wirklich den Tieren gegenüber verachtend ist. Ich persönlich möchte wissen, wo mein Essen herkommt. Schweinefleisch beziehe ich von einem Bio-Bauern bei uns im Revier, und Wildfleisch ist eben auch eine leckere Alternative. Ich weiß, daß meine Reh im Tiefkühlfach artgerecht gelebt und schnell und schmerzlos gestorben ist. Bei McDonalds und Co bleibt mir hingegen beim Gedanken an die Tiere im Hamburger das Essen im Halse stecken ...
Die Jagd ist beim Menschen genauso wie beim Tier etwas, das es immer gegeben hat. Durch die Jagd hat der Mensch leider auch viel kaputt gemacht, manche Tierarten sogar komplett ausgerottet bzw. das biologische Gleichgewicht so durcheinander gebracht, so daß es heute manche Tierarten wie z.B. Rehwild, Füchse und Wildschweine zu viel gibt. Die Jagd heute in Deutschland mit dem behördliche vorgegebenen Abschuss ( es darf nicht mehr, aber auch nicht weniger geschossen werden !) ist vielleicht der richtige Weg, um unsere Tierwelt zu erhaltne und zu stabilisieren.
Ich fände es schön, wenn es mehr Menschen gäbe, die nicht nur an der Jagd und den Jägern herummeckern, sondern selbst AKTIV was für die Natur tun würden. Ich habe außer den Jägern bei uns hier in der Gegend noch keinen gesehen, der was anpflanzt, Nistkästen aufhängt und Brutkästen in den Teichen installiert....

Gruß,
Anne

von Katja + Indy(YCH) am 13. Januar 2002 21:25

Hallo Anne!

: Der erschossene Jäger ist ein guter Bekannter meiner Eltern gewesen, und ich selbst kannte ihn auch von Jagden.
Das tut mir (wie der gesamte Vorfall) sehr leid.

: Der beschriebene Vorfall ist mehr als tragisch. Egal, wie die ganze Sache von statten ging, eines ist so gut wie sicher : Es wird eine Anklage und eine Verurteilung wegen fahrlässiger Tötung geben.
Gut! Ich kenne nämlich den anderen Jäger (flüchtig) und habe schon vorher keinen sonderlich guten Eindruck von ihm gehabt.

: Egal, auf was ich jage -- ich darf nur auf das schießen, was ich einwandfrei identifizieren kann. Es wäre ja noch schöner, wenn jemand, der so verantwortungslos gehandelt hat, je wieder eine Waffe in die Hand nehme dürfte.
Das war es, was ich im Groben ausdrücken wollte - man kann nicht auf einen raschelnden Busch schießen. Das können auch spielende Kinder sein... oder eben ein Bekannter. Einen stehenden Menschen mit Wild zu verwechseln, ist schon ein ziemlicher Hammer :-(

: Die anderen bei der Jagd anwesenden Jäger sind übrigens auch nervlich völlig am Ende. Sie haben teilweise noch erste Hilfe geleistet, und ich glaube kaum, daß man solche Bilder je wieder los wird. Dieser Vorfall hat gerade unter den Jägern für viel Erschütterung und Aufregung gesorgt.
Dabei sind die, wenn ich mich recht erinnere, anfangs noch von einem Herzanfall ausgegangen?

: Andererseits -- Ihr als Spaziergänger könnt Euch ruhig sicher fühlen, ein Unbeteiligter ist meines Wissens noch nie verletzt worden. Wenn eine Treibjagd bei Euch stattfindet, dann bekommt ihr das früh genug mit (Warnschilder, am Wald postierte Jäger), nicht erst dann, wenn es um Euch herum knallt.
Hier habe ich da auch keine Bedenken, wie gesagt. Nur in mir unbekannten Wäldern (in denen ich sowieso immer vorsichtig bin, weil ich da nicht weiß, wo die Wildschweine so kreuzen usw.) habe ich manchmal Bedenken, wenn ich es irgendwo in nicht alzu großer Ferne plötzlich knallen höre. Ich komme ja nicht immer an den großen Eingängen in den Wald. Aber jetzt ist das Thema Treibjagd für diesen Winter ja erstmal durch (war doch jetzt das letzte Wochenende zur Jagd, oder?).


Viele Grüße,
Katja

PS: Bist Du hier in Gö irgendwo unterwegs?

von Yvonne(YCH) am 13. Januar 2002 21:31

Hallo Anne

: Andererseits -- Ihr als Spaziergänger könnt Euch ruhig sicher fühlen, ein Unbeteiligter ist meines Wissens noch nie verletzt worden.

Da bin ich mir aber nicht so sicher, jedenfalls hier in der "wilden" Schweiz nicht. Zwischenfälle gibt es immer wieder, wie diese, wo von einem wohl betrunkenen Jäger ein Weekendhaus getroffen wurde, während die Frau im Garten arbeitete.

: Wenn eine Treibjagd bei Euch stattfindet, dann bekommt ihr das früh genug mit (Warnschilder, am Wald postierte Jäger), nicht erst dann, wenn es um Euch herum knallt.

Auch das nicht! Ich habe noch solche Warnschilder gesehen. Ich werde höchstens von den vielen parkierten Autos am Waldrand gewarnt, wenn ich Glück habe. Wenn nicht, dann habe ich mich nicht nur einmal plötzlich inmitten einer Treibjagd befunden wo ich wohl oder übel durch musste. Aber wohl war mir dabei sicher nicht.

Gruss
Yvonne


von Anne(YCH) am 13. Januar 2002 21:48

Hallo Yvonne,

hier ist es üblich, am Waldrand und den Straßen Warnschilder "Achtung Treibjagd" aufzustellen. Nicht nur wegen eventueller Spaziergänger, sondern auch, um Autofahrer zu warnen, daß Wild über die Straße rennen könnte und sie somit besonders vorsichtig fahren.
Schlag doch sowas einfach mal vor bei Euch !!

Gruß,
Anne

von Anne(YCH) am 13. Januar 2002 21:53

Hallo Katja,

genau, die anwesenden Jäger dachten zuerst, der Betroffene hätte einen Infarkt, als er plötzlch zusammensackte.
Dieses Wochenende ist für die größeren Treibjagden das letzte. Dann ist Ruhe bis zum nächsten Herbst.
Ich wohne in Weende, dort gehe ich meistens spazieren. Mein Vater und ich bejagen ein Revier in der Gemeinde Gleichen, dort bin ich auch öfters. Ansonsten bin ich jetzt zur weiteren Ausbildung meines Hundes in den JGV Eichsfeld (rund um Heiligenstadt) eingetreten, da mir die Leute dort und ihr Konzept ( mit Prägungsspieltagen etc. ) sehr gut gefällt.
Wo bist Du denn ??

Gruß,
Anne

von Alex & Aris(YCH) am 13. Januar 2002 22:14

Hallo Anne,

: Mein Vater hat z.B im letzten Jahr vom Landkreis einen Preis verliehen bekommen, für seine vorbildliche Hege.

Was du über die Tätigkeit deines Vaters schreibst ist beeindruckend und klingt erfreulich. Inwieweit dies alles aber unbedingt mit seiner Funktion als Jäger zu tun haben muss, ist die andere Frage. Vieles von dem, was du hier als "vorbildliche Hege" beschreibst, wird von ehrenamtlichen Mitgliedern von Naturschutzorganisationen auch geleistet. Nichts desto trotz ist es natürlich zu begrüssen, wenn Jäger auch ihren Teil dazu beitragen.

: So lange ich selbst Fleisch esse, kann ich persönlich mit einer sinnvollen Naturnutzung durch verantwortungsvolle Jagd gut leben. Wenn einer Vegetarier ist und er sagt, er verurteilt die Jagd, das verstehe ich.

Da gebe ich dir vollkommend recht!!! Das wild hat "den schönsten Stall gehabt", wie meine Freundin immer sagt! Wir sind im Übrigen beide Vegetarier!

Grüsse Alex

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