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Hunde Gesetze + Hundeverordnungen

Hundeverordnungen sind ein leidiges Thema und bieten immer wieder Grund zu Streit und Verunsicherung. Längst haben Politiker und Behörden den Hundehalter im Visier und wer sich nicht gut informiert und über die aktuelle Rechtslage informiert, kann sich im Zweifelsfall auch nicht wehren. Hier ist die Rubrik für alle Diskussionen rund um die Hundegesetze.  
Maulkorbzwang in DB
09. Juni 2002 20:19

: Vielleicht sind das alles Vorfälle, die man als Hundehalter nicht zur Kenntnis nimmt? Ohne Grund nimmt die Hundefeindlichkeit sicher nicht zu.

Hallo Nicola

Hier stimme ich mit Dir überhaupt nich überein. Der Mechanismus ist altbekannt und tausendfach erprobt. Wo kein Problem ist, wird eins geschaffen. Es gibt heute nicht mehr "böse" Hunde als vor 20 Jahren aber heute wird ein Beissunfall so hochgepuscht, dass Politiker sich angesprochen fühlen und sich der Sache annehmen. Weil das meist etwas länger braucht, ergreift ein "verantwortungsbewusster" Betrieb, Verband oder wer auch immer in voreiligem Kadavergehorsam die Initiative und lässt irgend eine gute Idee vom Stapel, die dann wieder von den Politiker dankbar aufgegriffen wird und als "prazisbezogene" Lösung angepriesen wird.
Und was denkt sich der Nichthundebesitzer dabei?
1. Meldung von beissenden Hunden - Da muss man aber was machen.
2. Berichte von Beissunfällen (Merke: Unfälle passieren nicht, sie werden verursacht!)- ja macht den niemand etwas dagegen!?
3. Reaktion der Politiker - Liste, Prüfung usw - Endlich, aber viel zu lasch!
4. Maulkorb bei der Bahn - "Endlich tut mal wer was gegen diese Bestien!"
5. Ich mag keine Hunde in meiner Umgebung, da die ja eh alle beissen, sonst müssten die ja keine Maulkörbe tragen.

Unsere Gesellschaft hat einfach verlernt, mit Hunden zu leben. Auf der "Erziehungsseite" ist so eine tolle Geschichte von einem Yorkiewelpen, der bei jedem Gassi gehen von den Nachbarskinder bestürmt wird. Muss sich den heute jeder Hund alles gefallen lassen?

Freundliche Grüsse

Ewald

09. Juni 2002 20:47

Hallo Ewald,

Es gibt heute nicht mehr "böse" Hunde als vor 20 Jahren aber heute wird ein Beissunfall so hochgepuscht, dass Politiker sich angesprochen fühlen und sich der Sache annehmen.

Das ist richtig.

Was ich anders sehe ist: "Hunde-Feinschaft" fällt nicht vom Himmel, oder entsteht aufgrund irgendwelcher Verordnungen. Jemand, der Hunden gegenüber positiv (oder zumindest neutral) eingestellt ist, wird es auch bleiben - solange er keine negativen Erfahrungen macht. Daran ändern keine Verordnungen etwas, noch negative Berichterstattung noch sonst etwas.

Weil das meist etwas länger braucht, ergreift ein "verantwortungsbewusster" Betrieb, Verband oder wer auch immer in voreiligem Kadavergehorsam die Initiative und lässt irgend eine gute Idee vom Stapel, die dann wieder von den Politiker dankbar aufgegriffen wird und als "prazisbezogene" Lösung angepriesen wird.

joo - Maulkorbzwang bei DB. Finde ich auch nicht glücklich, aber offengestanden: Besser gleichberechtigt für alle als nur für bestimmte Rassen.

: Und was denkt sich der Nichthundebesitzer dabei?
: 1. Meldung von beissenden Hunden - Da muss man aber was machen.
: 2. Berichte von Beissunfällen (Merke: Unfälle passieren nicht, sie werden verursacht!)- ja macht den niemand etwas dagegen!?
: 3. Reaktion der Politiker - Liste, Prüfung usw - Endlich, aber viel zu lasch!
: 4. Maulkorb bei der Bahn - "Endlich tut mal wer was gegen diese Bestien!"
: 5. Ich mag keine Hunde in meiner Umgebung, da die ja eh alle beissen, sonst müssten die ja keine Maulkörbe tragen.


Glaubst Du wriklich, dass die meisten Nicht-Hundehalter so denken? Sehe ich anders. So denkt nur der, der negative Erfahrungen hatte.
:
: Unsere Gesellschaft hat einfach verlernt, mit Hunden zu leben.

Du und ich und viele andere leben mit Hunden. Deswegen dürfen wir aber noch lange nicht vom Rest der Gesellschaft verlangen, dass sie es lernen (oder lernen möchten) mit Hunden zu leben. Sie müssen es nicht - und wir, die es wollen, müssen das respektieren - so wie die anderen uns. Leben und leben lassen.

Auch freundliche Grüsse
Nicola mit Sally


09. Juni 2002 21:48

Hallo Nicola

Ein Vergleich: Wieviele Leute haben Deiner Meinung nach negative Erfahrungen mit Sportschützen gemacht? Ich bin mir durchaus bewusst, dass vor kurzem ein geistesgestörter legaler Waffenbesitzer in Deutschland ein Massaker verübte, aber trotzdem, wieviele normale Menschen haben konkret schlechte Erfahrungen gemacht?

Trotzdem hackt man nun auf den legalen Sportschützen und Jägern rum.

Die Gesellschaft braucht heute keine Erfahrungen mehr selber zu machen, die bekommt sie frei Haus geliefert.

Noch etwas zu unserer Gesellschaft und ihrem Umgang mit Hunden: Neulich kam ein Kind zu mir und fragte, ob es meinen Hund streicheln darf. Ich verneint, woraufhin das Kind fragte warum es nicht streicheln darf. Ich erklärte ihm, dass der Hund beim Besitzer schlechte Erfahrungen mit Kindern gemacht habe und er daher noch nicht so weit sei. Soweit hatte der Kleine kein Problem. Ich fragte seine Mutter, ob sie ihrem Kind beigebracht hätte zuerst zu Fragen ob man den Hund berühren darf, sie antworte nur: "Selbstverständlich!"
Leider ist dieses Verhalten nicht mehr selbstverständlich. Werde ich vom Pferd getretten heisst es: Selber schuld, man steht auch nicht hinter einem Pferd, dass weiss man aber!
Stehe ich aber einem fremden Hund auf den Schwanz und er beisst mich, dann ist der Hund schuld.
Vor gut 50 Jahren hat ein Hund meines Vaters eine Frau gebissen, die im Garten meiner Eltern zur Wiege meiner Schwester hinging. Damals kein Problem für die Gesellschaft. - Macht man ja nun wirklich nicht. Stell Dir dieselbe Situation heute vor und sage mir wie lange der Hund noch zu leben hätte!?

Gruss Ewald

09. Juni 2002 21:49

Servus Nicola,

: .....aber mit dieser Aussage gehe ich nicht ganz konform. Es ist wichtig, dass man IMMER Rücksicht auf Menschen nimmt, die Ängste vor Hunden haben!!! Ob das irrational ist, oder nicht, kann doch keiner beurteilen - es ist auch völligst irrelevant!

Ich glaube, dass du mich da mißverstehst!
Natürlich bin ich für "Rücksichtsnahme" - aber mir graut vor einer Gesellschaft, die sich an den irrationalen Ängsten Einzelner orientiert und diese eventuell zur Grundlage ihrer Gesetze macht! Verstehst du den Unterschied???

Letztendlich ist es dieselbe Argumentation, die uns vom "Maulkorb in der Bahn" zum "Maulkorb in der Öffentlichkeit", oder zum Hundeverbot überhaupt bringen kann, wenn man anführt, dass man das alles braucht, WEIL es menschen gibt, die (zumeist) unberechtigte Ängste vor Hunden haben!

: Ich habe z.B. einen Mords-Respekt vor Pferden, weil ich als Kind einen schweren Reitunfall hatte. Sicher, auch diese Ängste sind irrational - ich reite nicht, also kann mir das nicht mehr passieren. Trotzdem bekomme ich Herzklopfen, wenn mir beim Gassi-Gehen Reiter begegnen...Das ist Quatsch, weiß ich auch selber, aber es ist so...Deswegen bin ich aber noch nicht "eines der unsichersten Mitglieder der Gesellschaft".

Aber du reflektierst deine Angst und verlangst doch deswegen nicht Reitverbote etc........!

::: So ein Staat wäre wahrscheinlich ein Alptraum. Überspitzt formuliert könnten wir z.B. "Ausgehverbote" für bestimmte Randgruppen fordern, gg. die ebenfalls Ressentiments vorliegen, oder Fahrverbote für schnelle Autos, oder ein Verbot sich anderen fremden Personen näher als 5 Meter zu nähern, weil die vielleicht Phobien vor Ansteckungskrankheiten haben etc..........

: Ist alles richtig, hat aber mit dem Thema nichts zu tun.

Warum??? Ließe sich doch genauso begründen, oder???

: Das stimmt! Nur werden die Rechte von Hunden und vernünftigen Haltern vor allem deshalb immer mehr eingeschränkt, weil es immer Hundehalter gibt, die keinerlei Rücksicht auf andere nehmen! Die "Zeche" müssen alle zahlen - Sippenhaft!

Natürlich! Und bedauerlich! Aber mit Schikanen für Hundebesitzer und vor allem für Hunde löst man die Probleme nicht! Im Gegenteil halte ich neben der Tierschutzrelevanz vieler Verordnungen etliche um sich greifende Maßnahmen für kontraproduktiv, weil z.B: Hunde die nicht mehr frei laufen können überdurchschnittlich gestört werden etc......

: Vielleicht sind das alles Vorfälle, die man als Hundehalter nicht zur Kenntnis nimmt? Ohne Grund nimmt die Hundefeindlichkeit sicher nicht zu.

*uuupppps* Da lehnst du dich aber weit aus dem Fenster. Ich kann mich hier nur Ewalds Meinung anschliessen. Insgesamt gibt es heute mit Sicherheit eher weniger Unfälle mit Hunden als früher!!!

Und was unsere besondere Situation betrifft ist dein Argument absurd (aber das kannst du nicht wissen, insofern nehm ich es dir nicht übel). Unsere Hunde stellen in keiner Weise eine irgendwie sachlich begründbare Beeinträchtigung von Nachbarn dar!´

Wir werden allerdings schon alleine deshalb "belächelt", weil wir drei bis viermal täglich mit Hunden spazierengehen!!! (reicht doch am Wochenende, wenn der Hund einen Garten hat, oder???) Oder ähnliches.

Aber das führte zu weit sad smiley((

Gutenachtgrüsse

Alex & (Schmusebär) Aris & (Terror-Terrier) Ronni

.........und zur Zeit "Urlaubsgast - Donna" (die neben mir am Boden schläft und im Schlaf zuckt und fiepst - träumt wahrscheinlich von den heeeerlichen Apportierspielchen, die wir heute veranstaltet haben *ggg*)


10. Juni 2002 07:06

: Hallo,
:
: : Es gibt Raucher und Nichtraucher-Abteile, also warum gibt es dann keine Abteile für Hundebesitzer und ihre Hunde?
:
: Weil es weit weniger Reisende mit Hund gibt als Reisende, die Rauchen. Wie soll man denn im ICE einen ganzen Großraumwagen für Hundehalter gebucht bekommen? Obwohl: da gibt es die Mutter und Kind-Abteile ...

Hallo Andreas,

ein Nachteil, der sich bei Hundeabteilen bestimmt einstellen würde, ist der, dass dann jeder Hundebesitzer, der nicht mehr ins Hundeabteil reinkommt (weils möglicherweise ausgebucht ist, oder so) garantiert zu hören bekommt: "In Wagen sowieso ist aber ein Hundeabteil."

Habe ich öfter zu hören bekommen, als ich mit meiner kleinen Tochter unterwegs war. Nachdem ich öfters erlebt hatte, dass die Mutter-Kind-Abteile wegen Kinderwagen oder Buchungen total überbelegt waren, habe ich mir immer einfach zwei freie Plätze gesucht.

Und wenn die Kleine dann lebhaft wurde (weil die Zeit "Ich schlafe, bis wir aussteigen müssen" vorbei war), bekam ich desöfteren zu hören "Es gibt aber doch Mutter und Kind Abteile".

Also, die Grundidee ist ganz gut; wird aber - so fürchte ich - die Toleranz nicht grade verbessern.

Gruss Anke


10. Juni 2002 14:14

Hi,

ZUSTIMMUNG !
Heute werden Erfahrungen nicht mehr selber gemacht, man kann ja so schön die anderer über die Medien erleben :-((.

Und wenn das Ganze dann entsprechend aufgebauscht und so richtig schön blutrünstig dargestellt wird - dann empfinden die Leute Angst - ohne vielleicht jemals in ihrem Leben einen Staff etc. gesehen zu haben.

Beispiel:
Hundeausführen im Tierheim:
Ein Pitbull - SEHR lieb.
Ehepaar mit Hund, fragt was denn für einer sei, der eigene Hund hatte schon geschnuppert, Antwort PITBULL - Erschrecken, bloß den eigenen Hund da weg.
Wobei sich dann herausstellte, daß die noch NIE Kontakt zu so einem Hund hatten und dann später fanden sie diesen auch ganz niedlich *g*, aber ein Rest Unsicherheit blieb, obwohl der Hund ein echter Schatz war.

Du kannst heute x-beliebige Themen wählen und was auch immer draus machen - VIELE werden es glauben - eben weil es doch im Fernsehen war.

Ist-leider-so-Grüße
Gabi