Hallo Tomtom,
: meine frage: wenn meiner im angeleinten zustand einen anderen erheblich verletzt (ohr amputiert oder ähnliches) habe ich dann mit konsequenzen zu rechnen, oder bin ich mit leine, wesenstest und begleithundeprüfung trotzdem auf der sicheren seite?
Zu der Rechtslage in so einem fall kann ich Dir leider auch nicht viel sagen, Logik und Vernunft würden sagen, wenn Dein Hund an der Leine ist und Du den anderen Halter gebeten hast seinen fernzuhalten ist es nicht Deine Schuld wenn der andere Hund trotzdem kommt und dann was passiert.
Nach der öffentlichen Meinung und somit auch höchstwahrscheinlich in der Rechtsprechung fürchte ich, daß der Hund der gebissen offiziell wohl immer der Schuldige sein wird. Und immerhin, man kanns nicht ander sagen, es ist DEIN Hund der beisst, daran ändert ja leider auch die Tatsache nichts, daß es eigendlich der andere Hundehalter ist, der in der Situation rücksichts- und verantwortungslos gehandelt hat.
: mein hund ist kein killer, aber wenn ein anderer richtig gegenhält anstatt sich zu unterwerfen, meist beim zweiten angriff, wenn sie schon einmal getrennt waren und der andere einen zweiten angriff "wagt", fängt meiner das beschädigungsbeissen an. er ist sozial, aber eben wirklich dominant, den grad der härte bestimmt der andere hund durch sein handeln. das kann man aber ordnungsämtern sehr schlecht erklären...
So, um Dich nun noch ein bisschen zu ärgern ;o)
Da hast Du genau Deinen Ernstkampf, es geht hier doch nicht wirklich um Rangordnung, Rangordnung gibt es nur im eigenen Rudel und Du willst doch nicht bahaupten, daß Dein Hund den anderen beisst um ihn in sein Rudel "aufzunehmen" und ihm seinen Platz darin zuzuweisen?
Ich sehe das vielmehr so: Ich halte einen Hund der sich verhält wie Du es beschreibst für alles andere als souverän und selbstbewusst.
Ein wirklich selbstbewusster Hund würde den auf ihn zulaufenden pöbelnden Hund mit dem A... nicht angucken, einfach stur seiner Wege gehen, den anderen dabei notfalls etwas zur Seite schieben und der andere würde das verstehen und akzeptieren und mit Sicherheit keinen Angriff wagen, denn wäre der andere ein selbstbewusster Hund, hätte er diese Pöbelei gar nicht erst angefangen.
Leider gibt es sehr wenige wirklich selbstbewusste Hunde, deshalb kommt es so häufig zu Beissereien wie Du sie beschreibst.
Ich sehe das also so: Dein Hund wird unsicher, befindet sich in einem Konflikt, in einem Konflikt hat ein Hund genau vier Möglichkeiten zu reagieren:
1. Flucht- ist ihm nicht möglich weil an der Leine
2. Soziale Gesten als eine Art "Übersprungshandlung" beim Hund sehr häufig eine Spielaufforderung- ist ihm kaum möglich weil an der Leine.
3. Völliges Erstarren bis die Gefahr vorüber ist- können die wenigsten heutigen Hunde noch
4. Kampf- Ist die einzige Möglichkeit die ihm noch bleibt, dazu kommt wahrscheinlich eine erlernte Komponente denn es funktioniert ja sicher super. der andere Hund wird sich höchstwahrscheinlich durchaus beeindrucken lassen, vielleicht sogar fliehen. Du wirst wahrscheinlich auch zusehen, daß Dein Hund und Du ausserhalb der Reichweite des anderen Hundes kommt, also- Erfolg auf ganzer Linie für Deinen Hund, durch die Aggression ist in seinen Augen das Problem gelöst worden und die Gefahr vorüber. Und was sich lohnt wird natürlich beibehalten.
Genau das meinte ich mit Ernstkampf, dabei geht es darum den Gegner ein für alle Mal loszuwerden, entweder ihn zu vertreiben oder notfalls ihn zu töten. Das hat nichts mit Dangordnung oder "Dominanz" zu tun. Wenn man das unbedingt mit Wölfen vergleichen wollte wäre das ungefähr ein Vertreiben eines rudelfremden Tieres , das für das Rudel eine Gefahr darstellt. Und das genau ist der Punkt, ein wirklich selbstbewusster Hund würde so einen dahergelaufenen pöbelnden Proleten wie es die "Gegner" Deines Hundes ja wahrscheinlich sind allenfalls als etwas lästig empfinden aber niemals als eine Gefahr, die man mit solch trastischen Mitteln bekämpfen muss.
Bitte entschuldige diesen etwas ausfühlichen Redeschwall aber das musste ich jetzt einfach nochmal loswerden ;o))
Grüsse, Lars