von jensson(YCH) am 15. Februar 2003 16:00
Hallo!
Soweit ich das BGB richtig verstanden habe ist die Frist erst ab Entdeckung eines Mangels. Nicht vorher.
Mein Grundsatz als Züchter lautet, daß ich als Züchter die Verantwortung habe für das Leben jedes meiner Welpen, da ich es erst möglich gemacht habe, daß sie auf dieser Welt sind.
Genauso habe ich auch die Verantwortung gegenüber meinen Welpenkäufern, da sie einen meiner Welpen bekommen und damit glücklich und unbeschwert sein wollen.
Deshalb, wenn ich als Züchter einen erblich bedingt Kranken Hund gezüchtet habe, werde ich dazu stehen und zumindest den Kaufpreis zurückersstatten, da Behandlungen leider einen Haufen Geld kosten.
Das ist dann nämlich das geringste was ich tun kann.
Überlegt mal, ein Familienvater, alleinverdiener, zwei Kinder, der vielleicht gerade seine Wohnung oder Haus abbezahlt der schluckt, wie die meisten Leute heute auch über die teils horrenden Welpenpreise.
Jetzt gibt er sagen wir mal ca. 800, - Euro für einen Welpen aus.
Die Familie investiert Liebe Zeit und Geld in genau diesen Hund.
Jetzt habe ich als Züchter nicht alles getan damit ein z. B. Patella - Luxationsfreier Hund gezüchtet wurde und genau dieser Hund erkrankt dann genau daran.
Bei den Behandlungskosten heutzutage kann sich die Familie dann einiges abschminken, vielleicht wird sie den Hund aus Kostengründen sogar einschläfern lassen -- das gibt es leider viel zu häufig und die Schweinerei ist, viele Tierärzte bieten das sogar an -- dann kann ich doch wenigstens etwas dazu beitragen und wenigstens den Kaufpreis zurückbezahlen.
Vielleicht wird man jetzt behaupten können, wenn die kein Geld für den Tierarzt haben, brauchen die auch keinen Hund.
Meine Devise ist jedoch, daß ein dicker Geldbeutel allein noch lange kein gutes zu Hause für den Hund bedeutet.
Ich bin in jedem Fall für meine Welpen da, ob so oder so.
Ein Beispiel:
Ein Rüde den ich verkauft hatte, erlitt bei einem Autounfall einen komplizierten Bruch.
Man hätte ihn so belassen können, dann wäre der Hund aber Zeit seines Lebens gehumpelt und hätte aufgrund der massiven Fehlbelastung z. B. Arthrosen entwickeln können, oder den Lauf operieren und die Belastung wäre nicht derart groß gewesen.
Der Welpenkäufer hatte aber keinen wirklich dicken Geldbeutel und fragte mich nun um Rat, ob er denn den Hund operieren lassen sollte oder nicht, später im Gespräch erfuhr ich, daß er es gerne würde, aber sich die Operationskosten nicht leisten konnte.
Ich fragte ihn, was er denn selber an Geld zusammen bekäme und habe ihm den Rest geliehen.
Dabei habe ich nicht nur einem meiner Welpen etwas gutes getan, sondern habe auch mittlerweile einen sehr guten Freund hinzugewonnen.
Als Züchter muß man nicht nur an seine Zuchterfolge im Ausstellungring oder bei der Ausbildung achten, man muß mit Leib und Seele seine Tiere lieben und alles für deren Wohlergehen tun.
Ich habe für meinen Teil festgestellt, das ein wirklich engagierter Züchter keinen finanziellen Gewinn aus der Zucht zieht, man legt vielmehr oftmals einiges drauf.
Zucht heißt nicht den Geldbeutel aufwerten, sondern aus Liebe zum Tier mit VErstand und Herz eine Rasse züchten, der man sich verschrieben hat, damit man seine Belohnung darin erhält die Rasse nach vorne gebracht oder auf einem hohen Standard erhalten zu haben.
jensson