Liebe Frieda.
Du beginnst hier, Äpfel mit Birnen zu vergleichen!
Wenn mein angeleinter Hund Passanten belästigt, und ich das weiß, dann kann ich um Passanten einen Bogen machen.
Wenn mein angeleinter Hund von einem freilaufenden und nicht auf sein Frauchen hörenden Hund belästigt wird, dann ist, wenn mein Hund sich genervt fühlt und zulangt, der unangeleinte Hund schuld. Ganz klar wie Kloßbrühe! Was soll ich denn machen? Auf Bäume klettern? Mich in Luft auflösen?
Wenn ich meinen Hund anleine, dann soll bitte der "gegnerische" Hundeführer seine Sofarollen unter Kontrolle bringen und nicht einfach zu meinem hinlassen!
Das ist ein Akt gegenseitiger Rücksichtnahme und dann kann auch nix passieren.
Da meine angeleinten Hunde schon des öfteren von solchen lieben süßen kleinen freilaufenden "Meinertutnix" = "Meinergehorchtnicht" gebissen wurden, habe ich für meinen Teil die Schnauze voll!
Wenn so ein Rohrputzer auf meinen Hund losrennt, bitte ich die Besitzer, ihren Hund unter Kontrolle zu bringen. Kommt der Hund trotzdem zu nah, beschütze ich meinen Hund. Notfalls (wirklich nur notfalls bei wirklich aggressiven Hunden) durch einen herzhaften Tritt. Meine Hunde wehren sich nicht. Und es ist keineswegs toll, einem bedröppelt dasitzenden Dobermann einen dort festgebissenen Jack-Russell-Terrier aus der Lefze zu entfernen.
Die Besitzerin des Jackys waren dazu nichtmal in der Lage, das Gebiss ihres Hundes aufzuhebeln.
Da hatte ich diese kleine Zecke endlich aus der Lefze meines Hundes entfernt und hab mir den Schaden betrachtet (je zwei tiefe Löcher innen und außen an der Oberlefze) und wie ich wieder hochgucke ist die hysterische Dame samt Terrier verschwunden.
Geld hab ich keins gesehen - den Tierarzt (hat sich mächtig entzündet, die Wunde) durfte ich selbst bezahlen.
Hunde sind Hunde, sowas kann passieren. Aber dann soll man bitteschön für den Schaden aufkommen und sich entschuldigen.
Und genau das sollte die Dobermannhalterin auch tun. Dem Moritz gute Besserung wünschen, die Tierarztrechnung bezahlen und damit ist es gut. Wer sich falsch verhalten hat, war Moritz Frauchen - denn man lässt einen unangeleinten Hund niemals ohne Absprache zu einem angeleinten hinlaufen. Das ist grob fahrlässig!
Nicht alle Hunde müssen sich lieben und mögen - Hunde haben Symphatien und Antipathien wie Menschen auch.
Dass ein Schaden, den ein Hund verursacht hat, bezahlt werden sollte, das sollte selbstverständlich sein.
Aber es sollte genauso selbstverständlich sein, durch einfachste Vorbeugungsmaßnahmen (seinen Hund an die Leine nehmen, wenn der andere auch angeleint ist) zu verhindern. Da bricht sich niemand einen Zacken bei aus der Krone.
Und wenn die Hunde sich mögen, kann man immer noch die Leinen abklinken und die Hunde spielen lassen.
Wo ist das Problem?
Es freut mich sehr, dass Moritz auf dem Wege der Besserung ist. Ich drücke ihm ganz fest die Daumen, dass er schnell wieder auf die Pfoten kommt.
Gruß
tessa