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Bissige Golden Retrieverhündin

geschrieben von Anja und Arthos(YCH) 
Bissige Golden Retrieverhündin
21. März 2000 14:38

Hi, habt Ihr gestern Abend den Bericht über die Golden Retrieverhündin gesehen, die ein Kind angefallen und arg zugerichtet hatte??? Ich habe mich insofern sehr darüber geärgert, daß es als erster Bericht gebracht wurde und es dann hieß, daß auch dem " Schmusehund" Golden Retriever nicht mehr zu trauen ist. Ich fand nur gut, daß sie den Tierarzt haben ausreden lassen und er erklären konne wo der Hund herkam.... Mir tat die Kleine auch furchtbar Leid, aber daß die Eltern damit zu einem Fernsehsender rennen und jetzt auch noch das Tierheim verklagen wollen, finde ich nicht so toll. Was meint Ihr denn dazu? Es sein noch nachzutragen, daß die Hündin als " Wurfmaschine" gehalten wurde.
Anja Und Arthos


22. März 2000 08:00

Hallo,

das ist pervers,womit die angeblichen Hundefreunde Geld machen wollen.
Typisch für unsere Medien.Ich glaube die Anti Hundelobby ist ganz schön auf der Suche, um unseren Hunden den Gar auszumachen.Das geht mir langsam ganz schön auf die Nerven und ich bin echt SAUER!
Ich bin es ja Leider schon fast gewohnt als Bullihalterin, aber es reicht langsam.Aber ihr seht ja, das wir alle, egal ob Kampfhund oder nicht Kampfhund Besitzer zusammen halten müßen.

wutschnaubende Grüße
manuela

22. März 2000 08:11

Hallo Anja,

ich habe den Bericht auch gesehen und mich über dieses Ehepaar extrem geärgert! Man sollte wirklich verlangen, daß Interessenten einen "Führerschein für Hunde" machen, bevor sie losgehen und sich einen Hund zulegen. Es steht doch nun in wirklich jedem, jedem, jedem Hundebuch für 4,50 DM, daß man so kleine Kinder niemals, wirklich niemals mit einem Hund, egal wie groß oder klein er ist, alleine läßt! Mit einem Tierheimhund nicht und mit einem, den man selbst großgezogen hat auch nicht! Interessant finde ich allerdings die Klage gegen das Tierheim mit der Begründung, die Tierheimleute hätten ihnen einen Hund empfehlen müssen, bei dem so etwas auszuschließen ist! Anscheinend hat dieses Ehepaar wirklich den IQ einer Erbse...

Das Mädchen sah wirklich schlimm aus, aber da der "große" Bruder (schätze ihn so etwa auf 6 Jahre) es geschaft hat, den Hund von dem Kleinkind abzubringen, hat die Retrieverhündin anscheinend wohl eher zugeschnappt als zugebissen und dabei das Gesicht erwischt. Ich habe eine verheilte Bissverletzung von einem Retriever bei einem ca. 6-jährigen Kind gesehen, der wirklich zugebissen hat, das hätte das Mädchen wohl nicht überlebt.

Bleibt zu hoffen, daß Leute dieser Art keine Hunde mehr kaufen als Kindermädchenersatz. Es gibt soooo schöne Stoffhunde von Steiff!

Viele Grüße

Antje

22. März 2000 19:06

Hi Antje ich bin froh. daß Du das genauso siehst, wie ich. Manchmal muß man schon aufpassen, wem man seine Meinung darüber sagt, weil man als Hundefanatiker gilt und angeblich die Relation zu den Menschen verloren hat.... Und um ehrlich zu sagen habe ich bei dem Biss auch gedacht, daß die Hündin nicht richtig was tu'n wollte.Aber die Kleine kann ja nix dafür( das ihre Eltern so doof sind) Ich bin auch für den Hundeführerschein - egal welche Rasse. Und einen Hund aus dem Tierheim holen und denken , nur weil er zu einer lieben Rasse gehört, ist er es auch; ist ja auch echt blauäugig. Ich hoffe mehr über den Verlauf zu erfahren. Mein Vater leitet ein Tierheim und er ist an solchen Berichten auch immer interessiert.
Danke und alles Gute Anja und Arthos

23. März 2000 12:48

Ich schau schon gar nicht mehr hin, wenn sowas im Fernsehen kommt.
Immer sieht man bloss die Verletzungen der Kinder und der Hund ist
natürlich die Bestie und niemand, niemand erklärt den Leuten, warum
ein Hund sowas tut und worauf es ankommt und niemand sagt, dass nicht
alle Hunde gleich sind.

Ich finde es einfach erschreckend, dass die ganzen Medien so darauf
aus sind, Hunde schlecht zu machen. Würden vermehrt vernünftige,
aufklärende Berichte gedruckt, dann wäre es wenigstens nicht so un-
gerecht. Ich finde es auch schlimm, wenn ein Kind gebissen wird, aber
die Hunde, die sind bestimmt nicht daran schuld, sondern die Halter,
die Vorbesitzer oder auch einfach die unglücklichen Umstände die zu
einem solchen Unfall führen.

Letzte Woche wurde wieder so ein Fall gezeigt. Im Bericht war immer die
Rede von einem lieben "Familienhund" der plötzlich agressiv wurde.
Wie kann man einen Hund als "Familienhund" bezeichnen, wenn er beim
Onkel hinter dem Haus in einem kleinen Bretterverschlag lebt?
Aber nein, der Hund ist böse...er hat ein Kind gebissen.

Die Kinder von ner Kickboxerin und nem Sumoringer werden ja auch nicht
als Kampfkinder gehandelt oder? Und obwohl sie vermutlich schon gute
Anlagen hätten um tatsächlich Kämpfer zu werden, Schläger oder gar
Mörder werden diese Kinder nicht.

Vielleicht kommt das alles daher, dass man eben nicht mehr über
"menschliche Rassenunterschiede" herziehen kann, zumindest nicht
öffentlich...die Menschen mögen Monster und Ungeheuer und was für
ein schönes Feindbild ist doch ein Tier, dass von Natur aus böse
und blutrünstig und grausam ist.
Und während die einen auf die Strasse gehen und ein Verbot für alle
Hund fordern, gibt es noch andere, die die Monster bewundern und
unbedingt eins haben wollen, eben weil alle Angst davor haben und
weil sie sich damit stark fühlen und das...sind dann eben die falschen
Hundehalter. Denn wenn sie merken, dass sie gar kein Monster gekriegt
haben, sondern eine liebe Hundeseele...dann wird eben ein Monster
draus gemacht.

Ich wünsche mir, dass in Sachen "Umgang mit Hunden" mehr Aufklärung
passiert...an den Schulen, in den Medien etc.

Sarah


28. März 2000 10:41

Hallo Anja,

warscheinlich bin ich hier im Forum diejenige, der das Einschläfern eines Hundes, der Wesensmängel hat, als erste befürworten würde. Für mich kommen nämlich erst die Belange der Menschen, dann erst die der Hunde. Ein Hund, der eine ernstzunehmende Gefahr für Menschen, egal ob groß oder klein, darstellt, sollte meiner Meinung nach entweder entsprechend gehalten oder aber, wenn das nicht möglich ist, eingeschläfert werden. Ich kann nicht verstehen, daß die Tierheime manche Hunde einfach so als Familienhunde vermitteln und ich wundere mich oft, daß nicht noch mehr mit diesen Hunden passiert. Dabei ist es für mich unerheblich, ob die Macke des Hundes angeboren ist oder in einer frühen Prägungsphase erworben wurde. Ich halte es für unverantwortlich, solche Hunde an Leute abzugeben, die nicht wissen, was sie da an der Leine haben und welche Konsequenzen es haben kann oder aber die Hunde viele Jahre in einem Tierheimzwinger vor sich hinvegetieren zu lassen.

Trotzdem bin ich der Ansicht, daß die Schuld hier einzig und alleine bei den Eltern lag! Sie wußten, aus welcher Aufzucht/Haltung der Hund stammte. Es war für sie ohne weiteres möglich, Einblick in die "Golden Retriever-Missere" (Massenzuchten etc.) zu bekommen. Es hätte ihnen bewußt sein müssen, daß sie gegen die elterliche Aufsichtspflicht verstoßen, wenn sie ihr Kleinkind mit einem Hund unbeaufsichtigt lassen. Ich hoffe, die zuständige Behörde (Jugendamt) wird hier die ihnen möglichen Schritte einleiten, damit sich die Eltern darüber bewußt werden, wer hier die "Schuld" zu tragen hat. Hier ist ein schlechtgeprägter Hund in eine Situation gekommen, die für ihn evtl. völlig unbekannt war. Hätte der Retriever extrem überreagiert, ich glaube, der 6-Jährige hätte den Hund nicht ablenken können, sondern wäre auch noch zusammengebissen worden.

Ich hoffe, die Haltung der Hündin wird bei ihren neuen Besitzern darauf abgestimmt werden. Sie hat einmal bewiesen, daß sie in Bezug auf Kleinkinder kein "Fels in der Brandung" ist. Warum sie so reagiert hat weiß niemand, vielleicht ist das Mädchen ihrem Lieblingsspielzeug zu nahe gekommen und sie hat vorher bereits extrem gedroht, vielleicht hat die Kleine sie gepiesackt, die Mutter des Kindes weiß es ja nicht einmal, sie geht davon aus, daß das Kleinkind einsichtig genug war so etwas nicht zu tun!!!

Wie gesagt, es ist durchaus möglich, mit dieser Hündin in einem Haushalt ohne Kinder harmonisch zusammenleben zu können. Lägen die Dinge anders (= offensichtliche cholerische, unberechenbare Reaktionen in Bezug auf Kinder), wäre ich warscheinlich für das Einschläfern der Hündin, denn für mich steht in diesem Fall die Unversehrtheit eigenen und fremder Kinder an erster Stelle. Aber dann muß das am Wesen des Hundes liegen und nicht an der Dämlichkeit der Menschen.

Viele Grüße

Antje