Hallo Bianca,
:Aber mir persönlich würde es nichts ausmachen, mich prüfen zu lassen und eine Prüfung abzulegen
: und das dürfte den Hundehaltern, die keine Probleme mit ihrem Hund haben, wohl auch nichts ausmachen,
:um ihre Leinenfreiheit zu bekommen!
** mir würde eine Prüfung ebenfalls keine Kopfschmerzen bereiten, aber die Hunde laufen
auch ohne Prüfung leinenlos.
Bianca:
Ich weiß nicht, das finde ich zu pauschal. Wo ist das Problem, wenn sie es lernen würden???
Schadet es Ihnen??? Was heißt dafür ausbilden??? Es geht doch nur darum, Hunde mit Umwelt-
Einflüssen vertraut zu machen. Mein Hund geht mit mir auch durch unbekannte
Situationen, weil er weiß, daß er sich auf mich verlassen kann. Wovor sollte er Angst haben und wieso
sollte ich dann Probleme mit ihm bekommen?
** natürlich sind auch meine Hunde mit allen möglichen Umwelteinflüssen vertraut gemacht
worden - das ist ja wohl keine Frage, aber ich brauche es trotzdem nicht für`s weitere Leben.
Ich geh` halt lieber mit den Hunden in`s Feld oder in den Wald. Da haben die Hunde mehr von
und ich im Endeffekt auch.
Und wenn Du schon auf Kinder zu sprechen kommst. Auch die lernen viel in der Schule, was sie für ihr zukünftiges Leben nicht unbedingt benötigen.
** jaja - für`s Leben lernen wir...
Ich stimme Dir z. B. überein, daß ein „Sitz“ auf
dem Übungsgelände, welches 20 Mal hintereinander erfolgt, absolut sinnlos ist. Aber wieso soll ich die Dinge,
die im natürlichen Verhaltensrepertoir eines Hundes vorhanden sind (jeder Hund setzt sich, jeder legt sich)
nicht mir auch zunutze machen für gewisse Situationen? Auch ist ein Hund von Natur aus nicht panisch und
kann sich sehr gut mit neuen Situationen auseinandersetzen.
** es ist selbstverständlich, dass ein Hund SITZ oder PLATZ oder HIER usw. können muss,
das habe ich nie bestritten ! Nur sehe ich -wie bereits mehrfach erwähnt- nicht den Sinn, warum
der Hund SO sitzen oder So liegen etc. soll. Ich habe noch keinen Hundeplatz gesehen, wo nicht
die gleichen Regeln gelten. Du ???
Bianca:
Sicherlich kann man das nicht schulen, das können wir auch in der Hundeschule
nicht. Da geht es wohl eher um Rücksichtslosigkeit. Ich denke, wir reden hier auch von zwei verschiedenen paar
Schuhen. Es geht mir in erster Linie um die Beißunfälle und um die Aufklärung der Leute und nicht um die Erziehung des Anstands der Leute. Das wird man wohl in der Tat nicht können. Aber auch da kann man als Hundehalter viel beisteuern, um diese Leute anzusprechen.
** vernünftige Leute kann man sicher ansprechen, aber es gibt so gewisse "Randgruppen" mit
sehr unerzogenen Hunden, die würde ich mit Sicherheit nicht ansprechen !
Bianca:
O weia. Ich denke, Kinder gehören zur Gesellschaft. Ob Hunde unbedingt in den Massen dazugehören,
sei mal dahingestellt.
** Du hast aber schon verstanden, dass die ironisch gemeint war, oder ?
Bianca:
Eben, leider tut das jeder! Wenn entschieden wurde, ist es sowieso zu spät. Dann ist der Aufschrei groß!
** was soll denn entschieden werden ? Das alle einen Hfschein machen sollen ?
Da hab`ich nur ein müdes Lächeln für übrig !
Komm doch mal ganz konkret rüber mit Deinen Ideen. Hundeführerschein für alle ist mir zu pauschal.
Wie stellst Du Dir das denn genau vor ? Gibt es Vergünstigungen für die, die einen Hfschein machen
Oder soll ich mir das Ding nur an die Wand nageln, damit ich täglich sehen kann, dass ich meinen
Hund im Griff habe ?
: Und wie stellst Du Dir das vor ? Wer soll das alles überprüfen ?
Tja, das ist eben die große Frage, über die es nachzudenken gilt.
** Du hast Dir schon Gedanken gemacht - erzähl doch mal
: Was passiert mit den Hunden, die die Prüfung nicht schaffen ?
Leinenzwang!
** warum ? nicht alle Hunde, die eine Prüfung nicht schaffen, sind gefährlich.
Also geht es doch nicht nur um die Gefährlichkeit.
Welche Hunde würden bei Dir bestehen und welche nicht ?
Ach, weißt Du. Man kann sich natürlich über diverse Dinge Gedanken machen
und worüber, was wäre wenn. Ich bin nach wie vor davon überzeugt, daß
die meisten Hunde „ausrasten“, die falsch gehalten werden, die keine klaren
Regeln kennen und die unterfordert sind. Wenn man dieses in den Griff bekommen
würde, wäre der Menschheit und auch den Hunden schon viel geholfen ..
** vielleicht hast Du ja in dem Punkt Recht, dass einige Menschen sich keine Hunde
mehr anschaffen würden, wenn Prüfung Pflicht wäre, aber wie willst Du das ganze
überhaupt durchbekommen ?
Bianca:
Am besten solltest Du mal als Zuschauer für eine Woche in eine Hundeschule (kein Verein!, eine richtige
Hundeschule zur Problembewältigung oder Erziehung, meine ich) gehen und
Du würdest ganz schnell die Antworten finden, warum es so viele Probleme mit Hunden gibt und warum
Hunde fehl reagieren. Und das sind noch die Leute, die freiwillig kommen und die erkennen, das sie ein Problem
haben. In vielen Fällen erkennen (erfahren) das leider erst fremde Menschen oder Hunde! Das soll jetzt wirklich
kein Angriff sein, lediglich ein Vorschlag. Dich würde anschließend sicherlich nicht mehr viel wundern, dessen binich mir sicher! Aber wir stimmen überein, ein 100 %ig gibt es nie. Darum geht es m. E. aber
auch nicht!
** vielen Dank für diesen Vorschlag. Ich gehe mehr oder weniger regelmässig seit über 10 Jahren
in eine Hundeschule, wo mehr Problemhunde als "normale" Hunde ausgebildet werden.
Genau aus diesem Grund, bin ich auch gegen diesen ganzen Prüfungsmist - weil ich weiss, dass
viele (ausgebildete) Hunde im normalen Leben früher oder später doch wieder durchknallen, weil die
Halter nach bestandener Prüfung wieder den Schlendrian einziehen lassen.
Und wundern tut mich schon lange nix mehr.
Das grösste Problem ist m.E., dass die meisten Leute sich einen Hunde
anschaffen, der überhaupt nicht zu ihnen passt (aber der macht ja was her !) Das wäre auch eine Sache für die Züchter !
Bianca:
Toll, wie viele Menschen müssen darunter leiden? Hinter jedem Vorfall steckt auch
ein Schicksal. Sei es ein Mensch oder ein Hund! Meinst Du nicht, daß man das im Vorfeld
„bearbeiten“ sollte und nicht erst, wenn etwas passiert ist?
** wenn ich solche Hunde mit Halten sehen würde, würde ich sicher versuchen was dagegen zu
unternehmen, aber ich wohne scheinbar in einer seltenen Gegend, wo noch so ziemlich alle
Menschen und auch Hunde miteinander auskommen.
Vor einem Jahr hatten wir bei uns einen Teil des Grundstücks vermietet. Diese Leute hatten auch
zwei Hunde, wie wir später festgestellt hatten. Ich habe mir diese Hunde angesehen und das Verhalten
der Hunde wurde damit entschuldigt, daß sie im „Sicherheitsdienst“ eingesetzt werden. Ich sagte zu meinem Freund: Mit diesen Hunden wird etwas vorfallen. Drück die Daumen, daß das nicht auf unserem
Grundstück geschieht. Zwei Wochen später stand ein Artikel in der Zeitung, daß ein Kind sieben Mal ins
Gesicht gebissen wurde. Dieses Kind lief lediglich im Park, ohne Kontakt zu den Hunden zu haben, was einer derHunde als Beute interpretierte. Die Hunde von diesen Leuten waren auf einmal verschwunden. Eingeschläfert vom Amtstierarzt, wie sich herausstellte. Hätten diese Leute den Hundeführerschein machen müssen, um die Hundelaufenlassen zu dürfen, hätte man dem Mädchen sicherlich ein schöneres Leben bereiten können, als was sie jetzt vor sich hat. Das hat mich ziemlich schockiert und da hätte man vorher schon mit gewissen Auflagen
reagieren können. Mir ist das z. B. nicht entgangen und ich hätte schwören können, das etwas passiert, ist ja
(leider) auch!
** was soll ich dazu sagen ?
Bianca:
Meines Erachtens eben zu spät! Viele Vorfälle könnte man sicherlich verhindern, wenn
ein fachkundiger einen unkundigen Halter im Vorfeld aufklärt!
** nun klär mich mal konkret auf - wieviele Beissunfälle gibt es denn so im Jahr ?
wo willst Du all die Trainer her bekommen, die in ganz Deutschland ohne Leinenruck etc.
die Hundehalter entsprechend schulen.
Wie lange hat der Hundehalter Zeit, seinen Hund durch die Prüfung zu bringen ?
Ich denke gerade an Problemhunde aus dem Tierheim.
Du sagtest oben: Leinenzwang für Hunde, die durchfallen. Wer soll das dann
wieder überprüfen ?
Ich latsche seit über 20 Jahren mit unangeleinten Hunden durch die Gegend und mich
hat noch nie jemand z.B. auf die Steuermarke geschweige denn auf die Leinenlosigkeit
angesprochen.
Bianca:
Sehr! Nur denke ich nicht, daß es dabei bleibt. Es wird mehr Unfälle, mehr Vorfälle, mehr
Presseberichte geben und dann wird man entscheiden und man wird vor allem zu der
Erkenntnis kommen, daß man vorher etwas unternehmen muß, bevor ein Hund zupackt!
** ja, aber wie ???
Viele Grüsse, Heike & Labs