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Eine kleine Gegenüberstellung

geschrieben von Burkhard(YCH) 
Eine kleine Gegenüberstellung
03. Mai 2000 08:20

Heutiger Kommentar der "Westdeutschen Allgemeinen Zeitung"
(größte Abonnementzeitung Deutschlands, Meinungsmonopolist
in der Rhein/Ruhr-Region, Mitbesitzer von RTL) zum allseits
von den Sensationsmedien geliebten Thema Kampfhunde:

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Raubtiere

"Nein, es gibt keine Kampfhunde!" Da macht es sich der Verband
für das Deutsche Hundewesen doch zu leicht.

Erst am Sonntag wurde bei Heilbronn ein junger Mann von seinem Jack-Russel-Terrier tödlich verletzt. Der angeleinte Hund wollte
sich bei einer Beißerei mit einem Labrador auch von Herrchen nicht stören lassen. Der Hund sei nicht bösartig gewesen, sagt die
Polizei, sondern habe reflexartig zugeschnappt.

Den Kampfhund als Rasse mag es nicht geben, aber es gibt gefährliche Hunde. Und davon offenbar zu viele. Wir leben doch nicht im Urwald,
wo die Begegnung mit Raubtieren Alltag ist. GS

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Und nun die wirkliche Begebenheit (Auszug aus der Heilbronner
Stimme):

Tragisches Unglück bei Untergruppenbach

Tragisch endete die Streiterei zweier Hunde am
Sonntag bei Untergruppenbach. Ein Labrador-Rüde
biss einen 24-Jährigen in den Hals. Der Mann
verblutete.

Zwei Männer und eine Frau aus dem Landkreis Ludwigsburg
gingen mit ihren Hunden am Sonntagnachmittag in der Nähe
der Burg Stettenfels bei Untergruppenbach spazieren. Ein
22-Jähriger führte seine zwei Doggen-Hündinnen, eine
20-jährige Frau ihren Labrador-Mischling und ein 24-Jähriger
seinen Jack-Russel an der Leine.

Der Jack-Russel und der Labrador-Mischling begannen laut
Polizei, sich um einen Stock zu streiten. Im Streit ging der
Labrador dem kleineren Hund an die Gurgel. Der 24-jährige
Asperger ging dazwischen, um seinen Hund zu schützen.
Der Labrador-Mischling schnappte nach dem sich
bückenden Mann und erwischte ihn so unglücklich mit
einem Spitzzahn an der Halsschlagader, dass es sofort
heftig blutete.

Als der Verletzte das Blut sah, geriet er in Panik und rannte
in Richtung Autobahn A 81, so dass ihm seine beiden
Begleiter nicht helfen konnten. Als die Rettungskräfte
eintrafen, war er bereits verblutet.

Die Kripo Heilbronn geht davon aus, dass der Labrador nicht
bösartig ist und den Mann nicht bewusst in den Hals beißen
wollte, sondern dass das Tier nur in einer Reflexbewegung
nach dem "Störenfried" schnappte. Zunächst war laut
Polizei sogar unklar, ob der Hund dem Mann die tödliche
Verletzung zugefügt oder ob sich dem Asperger beim
Hinfallen ein Stock in den Hals gebohrt hatte. Erst gestern
wurde die genaue Todesursache festgestellt, und die Polizei
gab den Fall für die Öffentlichkeit frei.

Besonders tragisch, so betont die Polizei, ist es, "dass der
24-Jährige eine sehr große Chance auf Rettung gehabt
hätte, wenn er nicht in Panik geraten wäre". So aber hatten
die Begleiter keine Chance, ihm zu helfen. Der Hund des
Getöteten, der 40 Zentimeter hohe Jack-Russel, wird seit
dem Vorfall gesucht. Was mit dem Labrador-Mischling
geschieht, ist noch nicht entschieden.

Herzlichen dank liebe WAZ für soviel journalistische
Sorgfalt und Objektivität...demnächst also auch der
"gemeine" Jack-Russel-Kampfterrier als "undeutscher Hund"
auf die Rasseschande-Liste.

BTW: Wäre der gleiche Vorfall unter Beteiligung eines
rassisch unerwünschten Hundes, z.B. Staff/Bullterrier
geschehen, hätte die Hysteriepresse Zeter und Mordio ...
"hänkt Hund und Halter höher" geschriehen.

Burkhard

03. Mai 2000 09:06

Hi Burkhard,

: BTW: Wäre der gleiche Vorfall unter Beteiligung eines
: rassisch unerwünschten Hundes, z.B. Staff/Bullterrier
: geschehen, hätte die Hysteriepresse Zeter und Mordio ...
: "hänkt Hund und Halter höher" geschriehen.

Mich wundert eher, dass das überhaupt in der Zeitung steht. Seltsam...in Berlin beissen weder Labradors, noch Jack Russel Terrier zu ;o)))). Ich wette, in Wirklichkeit war der Labbi ein Pitbull.

Bis dann

Franziska

03. Mai 2000 09:18

Hallo Burkhard,
in unserer Tageszeitung stand heute auch der wahre Hergang und ich habe genauso gedacht wie Du. Beim Labrador steht daneben, dass er nicht bösartig ist und alles nur ein Versehen ist.
Beim Bullterrier kommt gar keiner auf die Idee in Frage zu stellen, ob vielleicht der beteiligte Mensch sich falsch verhalten hat.
Der Journalismus ist einfach widerwärtig!!!!
Gruss, Juliane