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Hundemorde in Korea

geschrieben von Therese(YCH) 
Hundemorde in Korea
14. Dezember 2001 16:32

Heute in der Berner Zeitung "Der Bund" publiziert:

Protest weckt Appetit

SÜDKOREA / Westliche Proteste haben den patriotischen Appetit auf Hundefleisch erst richtig geweckt. Koreanische Gourmets denken nicht daran, während der Fussball-WM auf ihre Leibspeise zu verzichten.

Auch in Südkorea wird der Hund als Kamerad des Menschen gepriesen - allerdings mit einem etwas faden Beigeschmack. Es gibt den Hausfreund nicht nur an der Tafel, sondern auch auf dem Teller. Diese Unsitte soll nun wenigstens während der Fussball-WM unter den Tisch fallen. Fifa-Boss Blatter hat die Gastgeber im Land der Morgenröte ultimativ aufgefordert, die Praxis sofort und entschieden einzustellen. Die Südkoreaner bilden jetzt einen dichten Abwehrriegel dagegen und verwahren sich gegen diesen "Kulturimperialismus".

Wahrscheinlich würde man sich im Westen angesichts dieser seltsamen Speisegewohnheit nur angewidert schütteln oder kaum etwas davon wissen, gäbe es nicht eine gut organisierte Lobby, die das Hundeessen stets wie ein Ritual aufkocht, wenn immer internationale Grossereignisse an Korea vergeben werden. Fast schon mit Wollust lässt die lokale Tierschutzorganisation Kaps Bilder um die Welt gehen, die auch dem hartgesottensten kulinarischen Exoten den Magen umdrehen müssen.
Diesmal wird es wohl nicht nur zu Magenverstimmungen führen. "Wir beissen zurück", heizt der Restaurant-Verband den Widerstand derm Hunde-Gourmands an. "Es muss endlich Schluss sein damit, dass der Westen auch noch beim Essen die Regeln vorschreibt und uns als Barbaren verunglimpft." Weil sie dieses beleidigende Wort öffentlich benutzte, gilt Brigitte Bardot jetzt als Hauptfeind der Südkoreaner. Die Galionsfigur der globalen Tierschützer hat inzwischen mehrere tausend wütende E-Mails auf ihre Webseite erhalten. Selbst bei den französischen Firmen in Seoul sind die Telefondrähte von Protesten überlastet. Auf des Pudels Kern gebracht: Auch im Land der Morgenröte landet der "beste Freund des Menschen" nicht in jedem Fall und automatisch im Kochtopf. Er ist hier ein beliebtes Haustier und oft Statussymbol, das aufwändig und teuer verwöhnt werden darf. Der nationale Klub der Tierhalter zählt über zwei Millionen Mitglieder. Die koreanische Lieblingsrasse Jindo wurde als lebender Nationalschatz unter Staatsschutz gestellt.

Aber es gibt auch die andere, düstere Seite des Hundelebens. Vor allem der Schlachtvorgang muss eine üble Quälerei sein. Die Tiere sollen geschlagen, lebendig an den Füssen aufgehängt und mit Elektroschocks traktiert werden. Zweck der Grausamkeit ist das Freisetzen des Hormons Adrenalin, was das Hundefleisch angeblich erst zart macht.
Das Geschäft wird aus Imagegründen von den Behörden nicht gern gesehen, aber es ist durchaus legal. Speisehund wird seit 2000 Jahren in diesem Land gegessen, und ein seriöses medizinisches Handbuch der koreanischen Medizin beschwört schon seit dem 16. Jahrhundert die heilsame Wirkung von Hundefleisch. Nicht nur der männlichen Potenz soll es aufhelfen, auch gegen die Alterung der weiblichen Haut wird von Wundern berichtet.

Obwohl längst bekannt, schüttelt es mich vor Ekel.

Mit traurigen Grüssen
Therese




14. Dezember 2001 16:42

Hallo Therese,

: Obwohl längst bekannt, schüttelt es mich vor Ekel.

Verständlich, mich auch.
Aber: Wo ist der Unterschied zu unseren Großmästereien und Schlachtfabriken, in denen Rinder, Kälber, Schweine unter nicht weniger bestialischen Bedingungen zu Essen verarbeitet werden??

Solange es so etwas bei uns gibt, hat der Westen kein Recht, sich bei den Koreanern als Moralapostel aufzuspielen.

Gruß
Eva

17. Dezember 2001 10:27

Liebe Eva

Eigentlich bin ich im Prinzip mit dir einverstanden, aber:
Ich kenne Korea sehr gut, bin dort längere Zeit gewesen. Schlachtfabriken gibt es auch dort und mit der Tierhaltung steht es, obwohl sich viele auf Konfuzius berufen, allgemein sehr schlecht. Mit Sicht auf Europa würde es mir nie einfallen, die dortigen Bedingungen der Nutztierhaltung anzuprangern. Aber irgendwie passt für mich der Grad der Industrialisierung dieses Landes mit den barbarischen Methoden der Hundeschlachtungen nicht so recht zusammen. Und glaube mir, ich weiss aus erster Hand, wie barbarisch sich das abspielt. Ich hege einfach die Hoffnung, dass wenigstens die jüngeren Leute mit der Zeit einsehen, dass der Aberglaube, was Hundefleisch alles bewirken soll, nicht mehr in unsere Zeit passt. Im Moment erscheint es mir aber eher so, als dass es auch bei jungen, gut verdienenden und aufgeklärten Leuten wieder so richtig Mode wird, ein bis zweimal im Jahr in einem Restaurant teures Hundefleisch zu essen. Etwa so, wie in Europa plötzlich Krokodilfleisch Mode wurde. Und da in Korea der Bildungsstand sehr hoch ist, und die jungen Leute sich in vielen Dingen an Europa orientieren, glaube ich, dass der eine oder andere doch früher oder später etwas umdenken wird. Meinen koreanischen Freunden, die in Europa wohnen, ist dieses Umdenken auf jeden Fall schon gelungen.
Gruss
Therese

07. Februar 2002 11:34

: Hallo Therese,
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: : Obwohl längst bekannt, schüttelt es mich vor Ekel.
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: Verständlich, mich auch.
: Aber: Wo ist der Unterschied zu unseren Großmästereien und Schlachtfabriken, in denen Rinder, Kälber, Schweine unter nicht weniger bestialischen Bedingungen zu Essen verarbeitet werden??
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: Solange es so etwas bei uns gibt, hat der Westen kein Recht, sich bei den Koreanern als Moralapostel aufzuspielen.
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: Gruß
: Eva




in einigen bundesländer Österreichs ist es auch erlaubt einen hund zu schlachten und danach zu essen ------wer macht solche gesetze?