Hallo Attila
: wozu, ja wozu in Gottes Namen arbeiten wir jahrelang mit Hunden, studieren alle mögliche Literatur, stehen jedes Wochenende auf dem Hundeplatz und verpassen keine Fernsehsendung, wenn wir uns in so einer Situation - aggressiver Hund - in die Hose machen? Kannst Du mir diese Frage beantworten?
Zunächst einmal, gibt es viele Hundetrainer, die trotz Kursen, viel Literatur und x eigenen Hunden noch nicht das Geringste verstanden haben - dieser Kommentar geht selbstverständlich nicht gegen Dich, da ich Dich schliesslich nicht kenne. Doch grundsätzlich ist dies sehr oft so. Zweitens sind die meisten, die hier mitschreiben 'einfache', wenn auch interessierte Hundebesitzer und nicht Ausbilder mit entsprechender Erfahrung. Dass sich entsprechend ausgebildete und erfahrene Leute an die Situation rantrauen mag ja sein - allzu viele dürften es aber kaum sein - und wenn doch, hat schon manch einer seine Selbstüberschätzung im nachhinein bereut.
:Erst schlägst Du harte Töne an, von wegen Rangordnung, Eindeutigkeit der Hierarchie und Konsequenz: und dann pinkelst Du Dir in die Hose?
Ich Hundebesitzer, beschäftige mich viel mit der Thematik und bilde (wie jeder) mir ein Urteil über die Dinge, die ich sehe. Daraus habe ich mir meine Meinung so nach und nach zusammengeschustert, dass die Dinge wie Hierarchie und Konsequenz, Rangordnung und Eindeutigkeit sehr wichtig sind - und zwar für jeden Hund (dies hat absolut nichts mit harten Tönen zu tun)! Deswegen würde ich mich noch lange nicht an wirkliche Problemhund ranwagen. Dazu wäre sicherlich mehr Erfahrung, als ich bieten kann, notwendig. Im Übrigen habe ich eine Sendung über Schlegel kommentiert bzw. die entsprechenden anderen Kommentare kommentiert. Dass heisst schliesslich nicht, dass ich von mir spreche oder mir irgendwelche tollen Fähigkeiten andichte.
er freundliche Familienhund, der ein wenig an der Leine zieht; der schlecht sozialisierte, aber sonst ganz nette Rüde, der Artgenossen angeht; der Kleinhund, der seine Futterschüssel verteidigt - das sind alles Standardfälle, die man nach Anleitungsbüchern bearbeiten kann.
Standardfälle - ja, nach Anleitungsbüchern - nein; denn sonst hätten wir diese Fälle ja auf der Strasse kaum, wenn nicht die allermeisten Ausbilder auf den Ausbildungsplätzen meist mit dem kleinsten Kläfer nicht schon hoffnungslos überfordert wären.
:Ob jemand wirklich etwas von Hunden versteht, ob er wirklich einen Zugang zu ihnen hat, das zeigt sich eben in solchen Fällen, wo wir es mit einem aggressiven (also stark verunsicherten) Exemplar zu tun haben, das überdies genügend Beißkraft aufbringt, uns ernsthaft zu verletzen.
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: : Für die Showeinlage des starken Mannes gegen die Bestie ohne Maulkorb wärst Du dann ja wohl prädistiniert! Hah - wohl im Sinne eines kräftigen Rucks, Hundi auf dem Rücken, Knie drauf und den Willen des wilden Tieres brechen - oh wie heldenhaft?!?
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: Du wirst lachen, aber ich hatte es schon mit einem solchen DSH zu tun - der alles anfiel, was sich bewegte; er hatte schon mehrere Tierheimmitarbeiter krankenhausreif gebissen. Aber jeder gute Schutzdiensthelfer hetzt Dir diesen Hund, bis er sich verkriecht. Ich halte so einen Hund nicht für eine Bestie, sondern für eine gequälte Kreatur. Damals habe ich den Hund, als er nach mir sprang, so ruppig weggestoßen, . . .
Ein wirkliches Urtei davon könnte ich mir bilden, wenn ich es gesehen hätte. Doch wenn bereits Tierheimmitarbeiter im Spital liegen wegen dieses Hundes - naja. Ohne jetzt einfach auf Deine Worte abzustellen - aber ich hab ja nichts anderes - hört sich dies alles nach wie vor nach Kampf mit dem wilden Tier und nicht allzusehr nach der von Dir selbst propagierten Kommunikation an.
:Also alles Murks!
Wo hier der Murks liegt, wäre wohl nur live zu entscheiden.
Gruss
Carlos