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Hunde in den Medien

Hast Du eine Sendung gesehen, die Dir besonders gefallen hat oder Dich über einen Zeitungsartkiel so richtig gefreut? Hunde und deren Verhalten und Erziehung sind auch in den Medien ein immer gerne aufgegriffenes Thema. Diskutier mit uns darüber.  
Kabel 1 - Sendung Schlegl-Hunde
13. Juni 2003 08:48

Hi Carlos,

: Auch ich muss fragen, warum Du entsetzt bist? - Weil ein Schäferhund, der offenkundig agressiv war, mit von aussen betrachtet etwas rüder Art auf den Rücken geworfen worden ist. In einer derartigen Situation stellt sich nur noch die Frage, ob man dem Hund helfen kann oder nicht. Wenn jedoch ein Hund (aus uns Zuschauern unbekannten Gründen) so agressiv ist, kann man als Mensch nicht mal freundlich beim Hundi anfragen, was den los sei.

grundsätzlich richtig, der Hund war von seinem HF nicht mehr zu kontrollieren. Was mich jedoch entschieden störte, war der Maulkorb. So hatte der Hund nicht die Möglichkeit, wirklich anzugreifen, er wurde durch den Maulkorb verunsichert und in seiner Aggression gesteigert zugleich, und unter diesen Voraussetzungen sind bei ihm keine dauerhaften Erfolge zu erzielen. Wenn Schlegel etwas kann, hätte er die Geschichte allein mit der Leine (ggf. mit Schutzkleidung) regeln müssen und den wütend schnappenden Hund ein für allemal unterworfen; so waren die Voraussetzungen für den Hund so ungünstig, daß er jederzeit wieder aggressiv werden wird, sobald man ihm nur einen Maulkorb anlegt. Kurzum: Schlegel hätte sich zum Kampf stellen sollen. So wie gezeigt war's eine einseitige, billige Nummer.

Gruß, Attila

13. Juni 2003 08:56

Salu Pat

Pauschal gibt es eh nichts. Ein paar grundlegende Sachen (zumindest meiner Meinung nach) sollten für alle Hunde und Besitzer gelten. Selbstverständlich sieht jede Umsetzung wieder anders aus. Denn jeder Hundebesitzer ist anders und jeder Hund ist wieder anders. Wenn ein angewandte Methode seitens des Hundebesitzers nur aufgesetzt und Theater ist, merkt dies der Hund sofort - und das ganze funktioniert nicht. Die Details muss jeder selbst spüren für sich und seinen Hund. Im Übrigen darf man auch nicht vergessen, dass Hunde grundsätzlich sehr anpassungsfähig sind und viele Hunde die täglichen 'Verfehlungen' ihrer Besitzer locker ausgleichen und nicht negativ darauf reagieren. Auf der anderen Seite darf man auch nicht vergessen, dass Hunde auch älter werden, d.h. zuerst Babys sind, langsam zum Junghund werden, Teenager und schliesslich zum Erwachsenen. Bei vielen Rassen wird das Erwachsenenalter erst mit 3-4 Jahren erreicht. Bis dahin können sich die Beziehungen zu ihren Besitzern noch recht stark ändern. Was beim Junghund noch keinerlei Probleme verursachte, kann beim erwachsenen zu ernsthaften Konflikten führen.

Abschliessend nur der Hinweis (er wurde andernorts schon angebracht), alleine aufgrund der Sendung und der etwas gar mageren Kommentare kann selbstverständlich nicht ein Urteil über eine Methode (sowohl im positiven als auch im negativen) gefällt werden. Bspw. wurde absolut nichts über die verwendeten dünnen Leinen gesagt, die ja schliesslich immer wieder Anlass zur Kritik geben, da kaum einer sich die Mühe macht, nachzufragen, sondern nur gleich Mordio schreit - man ist ja schliesslich tierlieb.

Grüsse
Carlos

13. Juni 2003 09:06

hallo simone,

den hund rucken, reißen und verrschüchtern so wie du geschrieben hast ist keine methode und wurde von Schlegel so auch nicht ausgeführt.
dem hund wurde klar gemacht wer das sagen hat. sicher war er anfangs etwas
unsicher, aber er wurde auch sofort wieder aufgebaut. dem hund wurde dadurch seine unsicherheit genommen und wenn sein frauchen jetzt konsequent weitermacht ist es ein glücklicher hund weil er weis er hat einen starken rudelführer auf den er vertrauen kann.
man sollte nicht einer sache nachlaufen weil es gerade mode ist. egal welche erziehungsmethode du anwendest alle setzen sie voraus, daß du deinen hund und sein verhalten erst einmal verstehst und wenn du das kannst findest du auch die für euch beide richtige methode.
ich gehe mit meinem rüden öfter auch mal mit einer hündin spazieren. die zwei lieben sich, aber wehe sie macht etwas was ihm jetzt gerade nicht passt, da rappelt es aber im karton und dann sind sie wieder ein herz und eine seele. also strafen richtig dosiert und zum richtigen zeitpunkt und artgerecht haben diese freundschaft noch nicht getrennt im gegenteil

jako

13. Juni 2003 09:07

Hallo Attila

Für die Showeinlage des starken Mannes gegen die Bestie ohne Maulkorb wärst Du dann ja wohl prädistiniert! Hah - wohl im Sinne eines kräftigen Rucks, Hundi auf dem Rücken, Knie drauf und den Willen des wilden Tieres brechen - oh wie heldenhaft?!?

Entschuldige bitte die Polemik, aber im vorliegenden Fall von einer billigen Nummer zu sprechen, ist ja wohl selbst etwas billig. Wir alle hier, die wir fröhlich in diesem Forum herumplappern, hätten uns ja wohl vor Angst doch eher fast in die Hose gepinkelt. Mir wäre es auf alle Fälle so gegangen.

Also, die Sicherheit des Menschen kommt ja wohl zuerst. Warum um Himmels Willen soll sich Schlegel beissen lassen, weil irgendso ein dummer Besitzer den absoluten, unbestechlichen Beschützer wollte und dies völlig falsch angepackt hat. Ich gebe zu, der Maulkorb ist an sich schlecht im Sinne, dass der Hund noch zusätzlich verunsichert wird. Aber dieses Problem wiegt für mich klar weniger schwer, als das Risiko dass Schlegel und nach im ihm im übrigen auch alle anderen Umstehenden ernsthaft verletzt werden.

Das andere ist noch, dass es leider auch so ist, dass nicht jeder Hund (wie auch nicht jeder Mensch) therapierbar ist. Insbesondere nicht, wenn er nach der 'Therapie' wieder in sein gewohntes Umfeld zurückkommt, sprich zu seinem ach so talentierten Besitzer - was ja wohl ein Unding sein dürfte.

Grüsse
Carlos

13. Juni 2003 09:31

Hallo Carlos,

: Wir alle hier, die wir fröhlich in diesem Forum herumplappern, hätten uns ja wohl vor Angst doch eher fast in die Hose gepinkelt. Mir wäre es auf alle Fälle so gegangen.

wozu, ja wozu in Gottes Namen arbeiten wir jahrelang mit Hunden, studieren alle mögliche Literatur, stehen jedes Wochenende auf dem Hundeplatz und verpassen keine Fernsehsendung, wenn wir uns in so einer Situation - aggressiver Hund - in die Hose machen? Kannst Du mir diese Frage beantworten? Erst schlägst Du harte Töne an, von wegen Rangordnung, Eindeutigkeit der Hierarchie und Konsequenz: und dann pinkelst Du Dir in die Hose? Der freundliche Familienhund, der ein wenig an der Leine zieht; der schlecht sozialisierte, aber sonst ganz nette Rüde, der Artgenossen angeht; der Kleinhund, der seine Futterschüssel verteidigt - das sind alles Standardfälle, die man nach Anleitungsbüchern bearbeiten kann. Ob jemand wirklich etwas von Hunden versteht, ob er wirklich einen Zugang zu ihnen hat, das zeigt sich eben in solchen Fällen, wo wir es mit einem aggressiven (also stark verunsicherten) Exemplar zu tun haben, das überdies genügend Beißkraft aufbringt, uns ernsthaft zu verletzen.

: Für die Showeinlage des starken Mannes gegen die Bestie ohne Maulkorb wärst Du dann ja wohl prädistiniert! Hah - wohl im Sinne eines kräftigen Rucks, Hundi auf dem Rücken, Knie drauf und den Willen des wilden Tieres brechen - oh wie heldenhaft?!?

Du wirst lachen, aber ich hatte es schon mit einem solchen DSH zu tun - der alles anfiel, was sich bewegte; er hatte schon mehrere Tierheimmitarbeiter krankenhausreif gebissen. Aber jeder gute Schutzdiensthelfer hetzt Dir diesen Hund, bis er sich verkriecht. Ich halte so einen Hund nicht für eine Bestie, sondern für eine gequälte Kreatur. Damals habe ich den Hund, als er nach mir sprang, so ruppig weggestoßen, daß er hinfiel und ich ihn am Halsband fassen konnte. Später ließ er sich (von mir) streicheln und ganz "brav" führen. Heute würde ich mich mit festem Schuhwerk und Hetzkleidung absichern und den Hund mit Hilfe der Leine am Beißen und Springen hindern. Dafür ist übrigens so eine dünne Plastikschnur, wie sie im Film zu sehen war, sehr gut geeignet. Auch gezielte Fußtritte können bei einem grimmigen Beißer angezeigt sein: sobald er springt - Tritt in die Hoden. Wenn ich ihn an der Leine hätte, würde ich ihn kleinkriegen. Irgendwann wird er aufgeben und sich ruhig führen lassen. Das hat nichts mit einer Showeinlage zu tun, sondern man muß sich entscheiden - den Hund unterwerfen oder ihn einschläfern lassen. Solange er den Maulkorb trägt, wird man nichts erreichen. Ist doch klar: führe ich einen Hund so kurz, daß er neben meinem Knie bleiben muß, kann er auch kein "fuß" erlernen, weil ich ihm die Möglichkeit nicht gebe, abzuweichen; ziehe ich ihm einen Maulkorb an, kann ich sein Angriffsverhalten nicht korrigieren, weil er es gar nicht zeigen kann. Also alles Murks!

Gruß, Attila


13. Juni 2003 09:56

Hallo Attila

: wozu, ja wozu in Gottes Namen arbeiten wir jahrelang mit Hunden, studieren alle mögliche Literatur, stehen jedes Wochenende auf dem Hundeplatz und verpassen keine Fernsehsendung, wenn wir uns in so einer Situation - aggressiver Hund - in die Hose machen? Kannst Du mir diese Frage beantworten?

Zunächst einmal, gibt es viele Hundetrainer, die trotz Kursen, viel Literatur und x eigenen Hunden noch nicht das Geringste verstanden haben - dieser Kommentar geht selbstverständlich nicht gegen Dich, da ich Dich schliesslich nicht kenne. Doch grundsätzlich ist dies sehr oft so. Zweitens sind die meisten, die hier mitschreiben 'einfache', wenn auch interessierte Hundebesitzer und nicht Ausbilder mit entsprechender Erfahrung. Dass sich entsprechend ausgebildete und erfahrene Leute an die Situation rantrauen mag ja sein - allzu viele dürften es aber kaum sein - und wenn doch, hat schon manch einer seine Selbstüberschätzung im nachhinein bereut.

:Erst schlägst Du harte Töne an, von wegen Rangordnung, Eindeutigkeit der Hierarchie und Konsequenz: und dann pinkelst Du Dir in die Hose?

Ich Hundebesitzer, beschäftige mich viel mit der Thematik und bilde (wie jeder) mir ein Urteil über die Dinge, die ich sehe. Daraus habe ich mir meine Meinung so nach und nach zusammengeschustert, dass die Dinge wie Hierarchie und Konsequenz, Rangordnung und Eindeutigkeit sehr wichtig sind - und zwar für jeden Hund (dies hat absolut nichts mit harten Tönen zu tun)! Deswegen würde ich mich noch lange nicht an wirkliche Problemhund ranwagen. Dazu wäre sicherlich mehr Erfahrung, als ich bieten kann, notwendig. Im Übrigen habe ich eine Sendung über Schlegel kommentiert bzw. die entsprechenden anderen Kommentare kommentiert. Dass heisst schliesslich nicht, dass ich von mir spreche oder mir irgendwelche tollen Fähigkeiten andichte.

grinning smileyer freundliche Familienhund, der ein wenig an der Leine zieht; der schlecht sozialisierte, aber sonst ganz nette Rüde, der Artgenossen angeht; der Kleinhund, der seine Futterschüssel verteidigt - das sind alles Standardfälle, die man nach Anleitungsbüchern bearbeiten kann.

Standardfälle - ja, nach Anleitungsbüchern - nein; denn sonst hätten wir diese Fälle ja auf der Strasse kaum, wenn nicht die allermeisten Ausbilder auf den Ausbildungsplätzen meist mit dem kleinsten Kläfer nicht schon hoffnungslos überfordert wären.

:Ob jemand wirklich etwas von Hunden versteht, ob er wirklich einen Zugang zu ihnen hat, das zeigt sich eben in solchen Fällen, wo wir es mit einem aggressiven (also stark verunsicherten) Exemplar zu tun haben, das überdies genügend Beißkraft aufbringt, uns ernsthaft zu verletzen.
:
: : Für die Showeinlage des starken Mannes gegen die Bestie ohne Maulkorb wärst Du dann ja wohl prädistiniert! Hah - wohl im Sinne eines kräftigen Rucks, Hundi auf dem Rücken, Knie drauf und den Willen des wilden Tieres brechen - oh wie heldenhaft?!?
:
: Du wirst lachen, aber ich hatte es schon mit einem solchen DSH zu tun - der alles anfiel, was sich bewegte; er hatte schon mehrere Tierheimmitarbeiter krankenhausreif gebissen. Aber jeder gute Schutzdiensthelfer hetzt Dir diesen Hund, bis er sich verkriecht. Ich halte so einen Hund nicht für eine Bestie, sondern für eine gequälte Kreatur. Damals habe ich den Hund, als er nach mir sprang, so ruppig weggestoßen, . . .

Ein wirkliches Urtei davon könnte ich mir bilden, wenn ich es gesehen hätte. Doch wenn bereits Tierheimmitarbeiter im Spital liegen wegen dieses Hundes - naja. Ohne jetzt einfach auf Deine Worte abzustellen - aber ich hab ja nichts anderes - hört sich dies alles nach wie vor nach Kampf mit dem wilden Tier und nicht allzusehr nach der von Dir selbst propagierten Kommunikation an.

:Also alles Murks!

Wo hier der Murks liegt, wäre wohl nur live zu entscheiden.

Gruss
Carlos