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Hunde in den Medien

Hast Du eine Sendung gesehen, die Dir besonders gefallen hat oder Dich über einen Zeitungsartkiel so richtig gefreut? Hunde und deren Verhalten und Erziehung sind auch in den Medien ein immer gerne aufgegriffenes Thema. Diskutier mit uns darüber.  
Zeitungsartikel 99
07. März 2000 08:03

Hi Franziska!

Zunächst habe man den Hund per Polizeiauto durch die Straßen gehetzt, mehrmals angefahren und dann erst erschossen.

Dieser, oder zumindest ein ähnlicher vorfall, ereignete sich in Dortmund. In unseren Dortmunder Zeitungen wurde das Thema natürlich ziemlich ausführlich behandelt.
es wurde genauestens berichtet, wie der Hund zuerst die Reifen mehrerer Autos kaputt biß, sich dann in der Plastikverkleidung eines Corsas festbiß anschließend von der herbeigerufenen Polizei angeschossen wurde was jedoch "keine Wirkung zeigte". daraufhin überrollten die Polizisten das Tier mehrfach, woraufhin der Hund die Scheinwerfer des PÜolizei-Wagens kaputt biß. (Ein großes Bild der zerbissenen Scheinwerfer war natürlich auch da). Dann shafften die Polizisten es den Hundzwischen Auto und Wand einzuklemmen und dann schafften sie es auch das Tier zu erschießen.

Nachdem der leser dies alles gelesen hatte, stieß er am Ende desc Artikels auf den satz, daß aber in der Nähe ein toter Fuchs mit Schaum vorm Maul gefunden wurde und es gut möglich ist, daß der Fuchs den Hund mit Tollwut infiziert haben könnte!

Auf die Beantwortung der Frage ob der Hund jetzt Tollwut hatte, oder nicht warte ich immer noch. Vielleicht habe ich die Antwort aber auch schon übersehen, weil der Artikel hierzu einfach zu klein war.

Ich denke die Tatsache, ob ein Hund so etwas im gesunden Zustand, oder an tollwut erkrankt tut, ist ziemlich wichtig!
Das zeigt die Ignoranz der Medien!"kampfhunden" traut man so etwas zu, also wird auch nicht weiterrecherchiert.

Jule


07. März 2000 19:01

Hallo Jule,

ein paar Zusatzinformationen:

: Zunächst habe man den Hund per Polizeiauto durch die Straßen gehetzt, mehrmals angefahren und dann erst erschossen.
: Dieser, oder zumindest ein ähnlicher vorfall, ereignete sich in Dortmund.

Der Vorfall, den Du erwähnt hast, war in Hattingen, im Gewerbegebiet Holthusen. Der Hund befand sich in unmittelbarer Nähe zu einem Sportplatz, wo gerade eine Jugendfußballmannschaft trainierte. Die Polizisten haben nach kurzer Abwägung der Lage die Entscheidung getroffen, den Hund zu töten, bevor er auf die Jugendlichen losgehen und dann mehr als Blechschaden anrichten konnte. Auch für mich als Hundeliebhaberin verständlich.

Ich habe den Artikel aufbewahrt, der fast die ganze Seite "Aus dem Westen" in der WAZ füllte. Am Tag darauf dann, wie Du schon vermutet hast, eine winzigkleine Mitteilung, man habe bei der Obduktion keine Anzeichen für Tollwut, Gehirntumore o. ä. Krankheiten gefunden.

Das, seine immense Aggressivität gegen alles, was sich bewegte und die Tatsache, daß der Besitzer bis heute nicht ermittelt werden konnte, der Hund also weder Chip noch Tätowierung hatte und kein Mensch den Hund identifizieren konnte, wirft für mich die Frage auf, ob da nicht wirklich ein illegal trainierter Kampfhund seinen "Betreuern" ausgekommen ist und dann mit der Situation überfordert war.

Mich regt an der Sache auf, genau wie bei der Sache mit der Rottweilerhündin in Gladbeck, die die Frau totgebissen hat, daß der arme Kerl dafür büßen mußte, daß er den falschen Haltern in die Hände gefallen ist, ebenso die arme alte Frau, die einen schrecklichen Tod gefunden hat. Und daß die Besitzer nicht bereit sind, für den Schaden, der durch ihre Schuld oder Unachtsamkeit eingetreten ist, geradezustehen. Das beweist doch einmal mehr, daß es ein Halterproblem gibt, kein Kampfhundeproblem.

Diese Erkenntnis fand ich erstmals im WAZ-Kommentar zur Rottweiler - Geschichte vom Samstag. Erstaunlich, nicht?

Trotzdem traurige Grüsse von
Kirsten & Max

07. April 2000 20:26

: Hallöle,
:
: Ich hab mir mal wieder erlaubt, Zeitungsartikel aus drei verschiedenen Berliner Zeitungen von 1999 auszuwerten. Allerdings nur die Artikel, die ich per Suchmaschine im Archiv dieser Zeitungen beim Eingeben der Stichwörter Hund, Kampfhund, Pittbull gefunden habe.
: Das hat mich, wie fast immer, dazu bewegt am besten keine Zeitung mehr zu lesen ;o))).
: Es handelt sich bei den drei Zeitungen um die "Berliner Morgenpost", die "Berliner Zeitung" und den "Berliner Kurier".
: Den ersten Platz im Tatsachenverdrehen, Hetzen und "sich irren" erhält von mir die Berliner Morgenpost ;o))).
: In allen drei Zeitungen sind folgende Rassen erwähnt, die in "Fälle" verwickelt waren, in denen tatsächlich ein Mensch oder ein Tier verletzt wurde (also Artikel, wo beschrieben wird, wie Polizisten Hunde erschießen, ohne daß diese irgendwas getan haben, habe ich nicht mitgezählt, ebensowenig die, in denen Menschen Raubüberfälle begangen haben, die einen Hund dabei hatten):
:
: Pitbull 4 mal
: Rottweiler 3 mal
: Dobermann 2 mal
:
: alle anderen 1 mal
:
: Kampfhund (wobei zu bedenken ist, daß bei den
: Pitbulls, Bullterriern und Stafford-
: Terriern ;o))) (hübsche
: Wortschöpfung)natürlich auch IMMER
: das Wort „Kampfhund" fiel)
: Bullterrier
: Mischling
: Stafford-Terrier
: Schäferhund
: Schäferhund/Dobermann-Mischling
: Hund
: Pitbull-Mischling
:
: Was ich mich jedes mal frage, wenn ich sehe, daß mal wieder der Pitbull an erster Stelle steht, ob die den Halter des Hundes nach der Rasse fragen, oder, was ich eher glaube, daß einfach alles, was beißt, ein Pitbull ist ;o).
:
: Natürlich wurden viele Vorfälle mehrmals erwähnt, damit beim ahnungslosen Leser der Eindruck entsteht, es geschehe andauernd etwas mit Kampfhunden.
:
: Besonderes Aufsehen erregte ein bestimmter Fall in allen drei Zeitungen. Ein Kind ist ums Leben gekommen, weil es vor einem Dobermann davongerannt ist, und zwar auf die Straße direkt vor einen LKW. Dieser Fall war der Morgenpost allein 4 Artikel wert. Da das sozusagen genau vor meiner Haustür passiert ist und ich in dem Fall sogar verdächtigt wurde, kenne ich nicht nur die Zeitungsartikel dazu. Der Hund hat das Kind weder angegriffen, noch es sonst irgendwie belästigt, er lief nur frei (was in Berlin nicht verboten ist). Was da passiert ist, ist zwar schlimm, jedoch ist das Kind meiner Ansicht nach nicht durch den Hund zu Tode gekommen (wie es die Zeitungen darstellen), sondern durch seine Angst und durch den LKW.
:
: Zur "Morgenpost":
: Bei dieser Lektüre war mir ziemlich nach Heulen. Die Morgenpost hat sich offenbar mangels Beißvorfällen mit Kampfhunden auf das festlegen des Bildes des (Zitat) "Prototypen eines Kampfhundehalters" konzentriert. Ich habe 3 Artikel gefunden, bei denen Menschen Raubüberfälle getätigt haben, und einen Hund dabei hatten. In einem dieser Artikel war es tatsächlich nur ein "Hund", in den anderen beiden...na rate mal...Pitbulls. Desweiteren hat die Polizei eine Dealer-Bude ausgehoben, wobei natürlich dringendst erwähnt werden musste, daß der Drogenhändler einen...na rate mal...Pitbull besaß.
: Ach ja, ein Pferd wurde auch von einem...na rate mal....Pitbull gebissen.
: Des weiteren sind zig Artikel in dieser Zeitung, in denen erwähnt wurde, daß Polizisten Hunde erschossen haben. Bei einem Vorfall stand in einer der beiden anderen Zeitungen, daß eine Zeugin der Ansicht war, die Polizist hat völlig ohne Grund geschossen, der Hund sei freundlich auf diesen zugelaufen und auch sonst kannte sie ihn nur als harmlos. Bei einem anderen Vorfall stand ebenfalls in einer der beiden anderen Zeitungen, daß ein Augenzeuge die Einsatzmethode der Polizei arg kritisiert habe. Zunächst habe man den Hund per Polizeiauto durch die Straßen gehetzt, mehrmals angefahren und dann erst erschossen. Ich finde man sollte eine "Polizeiverordnung zum Schutz der Bevölkerung und dessen Hunden vor Polizisten" erlassen.
: Ein Artikel stiftete etwas Verwirrung:
: In diesem Artikel geht es um zwei verschiedene Fälle:
: 1. ein Mädchen wird in einem Treppenhaus von einem Schäferhund
: gebissen, nachdem es versucht hat, diesen zu streicheln
: 2. ein Bullterrierbesitzer musste zwei Tage in Haft, da sein Hund
: jemanden gebissen hatte
: Die Überschrift dieses Artikels lautete:
: "Kind durch Hundebisse verletzt
: Gericht verhängte erstmals gegen Bullterrier-Besitzer Zwangshaft"
: Das ist offenbar so verwirrend, daß selbst ein Reporter der Morgenpost selbst darauf reingefallen ist und ein dreiviertel Jahr später berichtete, daß ein Mädchen in einem Treppenhaus von einem Bullterrier gebissen wurde, nachdem es versuchte, ihn zu streicheln. (Ich verwechsle da auch nichts, sogar die Straße und Hausnummer stimmt in beiden Artiekln überein.)
:
: Hier noch ein paar nette Zitate aus der Morgenpost:
:
: "Nur Pitbulls können ihr Maul überhaupt so weit aufreißen, um Menschen solch lebensgefährliche Verletzungen zuzufügen», sagte der Chefarzt der Plastischen Chirugie im Martin-Luther-Krankenhaus, Johannes C. Bruck, der Berliner Morgenpost. "Wenn diese Tiere zuschnappen, beißen sie ihr Opfer so lange, bis es regungslos am Boden liegt." Nach Ansicht von Bruck, dessen "prägendste Erfahrung" es war, einem Kind, das Opfer einer Terrierattacke wurde, eine abgebissene Wange wieder anzunähen, "verbeißen sich ausschließlich Kampfhunde in frisches Fleisch, während alle anderen Hunde Aasfresser sind."
:
: "Im Fall, den eine Moabiter Jugendkammer seit Freitag verhandelt, geht es um einen Pitbull und einen 20jährigen aus Prenzlauer Berg, der ein Prototyp des Kampfhundehalters zu sein scheint."
:
: Bis dann
:
: Franziska
:Hallo Franziska,
habe selbst einen Am.Staff und eine mixhündin, mein Freund hat eine Pit-Hündin und einnen Standardbulli.
Mittlerweile bin ich für ein Zuchtverbot für Bulli & Co, was diskriminierend ist aber die einzige Chance für die Hunde und auch für andere bald schon betroffene Rassen, denn die Hundehalter haben leider keine Lobby und es gibt auch viele schwarze Schafe unter den Haltern.
Diese besagten Rassen sind bestimmt nicht einfach zu erziehen, wie alle Terrier, es gibt einfach zu wenig Menschen die die Verantwortung für einen solchen Hund übernehmen können, zu Mal die Tierheime schon überquellen und Claudia Schürmann von Bulli in Not auch schon für ein Zuchtverbot ist!!! Für die meisten solcher Hunde ist die Todesspritze leider die bessere Lösung, jeder Vorfall schürt die Hetze noch mehr und nicht alle Hunde sind resozialisierbar(wie auch, ohne Vorgeschichte). Gruß Sandra


08. April 2000 10:23

Hi Sandra,

was meinst du was passiert umso mehr Leute sich für ein Zuchtverbot der Rassen einsetzen? Was auch immer man in Richtung Hunde ohne sich zu wehren, passieren wird sich auf andere Rassen ausbreiten. Wenn sich keiner wehrt gibt es irgendwann europaweit ein generelles Hundehaltungsverbot. Die Hunde, die jetzt auf den "Rasselisten" stehen, sind wahllos ausgewählt, die Verordnungen und überhöhten Steuersätze sind ohne jegliche sachliche Grundlage. Das heißt, wenn man möchte, kann man das auf jede beliebige Rasse ausweiten und mit beliebigen vorschriften belegen. und dagegen soll man sich nicht wehren????

Bis dann

Franziska (die mit einem allgemeinen vorübergehenden Hundezuchtverbot für alle Rassen auch einverstanden wäre...bis die tierheime leer sind *träum*)