: Hallo!
:
: ich habe heute von einer freundin das Buch
ie Abrichtung des hundes geliehen bekommmen, und was ich unter Bringen gelaesen habe, lies mir das Blut in den Adern gerinnen:Wortwörtlich
er angeleinte Hund hat ein Stachelhalsband um, das möglichst nahe an der Schulter liegt, nicht dem kopf zu. Die Stachlen liegen an der oberen linken Hälfte des Halses. ...... Auf gut Deutsch wird hier der zwangsapport beschrieben.
: Ist denn das bitte erlaubt? Dass es schwarz noch gemacht wird, ist mir klar, doch in einem Buch, dessen neu überarbeitete Auflage 99 erschien...
: Wütende und empörte Grüße
: Edith
:
:
Hallo Edith,
bei dem Buch (anscheinend Konrad Most, "Die Abrichtung des Hundes"
handelt es sich um ein mittlerweile historisches Werk (zuerst 1910 erschienen!), das zu seiner Zeit durchaus bahnbrechend war. Most hatte nämlich begriffen, daß Hunde nicht mit "Strafen" abzurichten sind, wie es die Parforce-Dressur ein Jahrhundert lang praktizieren zu müssen meinte. Wenn Du das Vorwort liest, wirst Du verstehen, daß Most viele Irrtümer hinsichtlich der Lernfähigkeit von Tieren aufgedeckt und in mancherlei Hinsicht ein Verständnis für Hunde zu erwecken versucht hat. Auch seine Methoden sind überwiegend Zwangsmethoden und heute nicht mehr aktuell, aber wenn man das Buch im Zusammenhang mit seiner Entstehungszeit sieht, ist es nicht gar so übel. Most hatte außerdem ein präzises Gespür dafür, wie Hunde mit Hilfe stimmlicher Modulation zu beeinflussen sind, und das war ein ganz wichtiger Schritt. Die Kommentare des Bearbeiters Fritz Rasch z. B. über Teletakt finde ich übrigens auch nicht schlecht. Insgesamt habe ich aus Mosts Buch für meine Arbeit mit Hunden eine Menge gelernt, und ich bin wahrlich kein Freund von Zwangsmethoden.
Übel ist natürlich, wenn die alte Most'sche Abrichtelehre noch heute bei manchen Ausbildern hoch im Kurs steht und ihnen als Grundlage dient. Aber dieser Typ Ausbilder sollte nun so langsam aussterben.
Gruß, Attila