Hallo Martin,
: "Probleme mit dem Hund verstehen und vermeiden"
: von Celina del Amo ist gerade bei Eugen Ulmer, Stuttgart 1999
: ISBN-3-8001-7468-5 erschienen.
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: Auf mich macht das buch einen sehr fundierten eindruck.
Dieses Buch kenne ich nicht. Ich schließe aus den positiven Kommentaren: Wahrscheinlich äussert sich Celina del Amo darin erheblich anders als in "Spielschule für Hunde", das ich gekauft habe. :-(
Im Vorwort fragt die Autorin, warum sie sich dazu hat verleiten lassen, das Buch zu schreiben. Das frage ich mich auch. Zwar liefert das Buch eine ganze Menge Anregungen, wie man den Alltag mit seinem Hund spielerisch gestalten kann, aber über weite Strecken ist das Buch so wunderbar naiv, dass mir bei der Lektüre die Tränen kamen.
Nur ein Beispiel: Es geht darum: Der Hund soll nicht Nachbars Waldi am Zaun ankläffen. Die Autorin argumentiert auf Seite zwölf: Man müsse nur davon überzeugt sein, dass der eigene Hund ohne bellen am Zaun vorbei läuft, dann „wird er es auch wirklich tun.“ Wie geht das? Mit Telepathie? Wo kann ich das lernen?
Dann immer wieder Nackenschütteln: So soll Anspringen (Übung 1) vermieden werden, oder der Hund soll mit Wurst provoziert werden (S. 61), die wenn er sie nimmt, mit NEIN, AUS und Nackenschüttler wieder entnommen wird. Die Übung heißt „Verweigern“.
Die Autorin scheint gut zu Fuß, denn auf Seite 81 empfiehlt sie zur Unterdrückung von Jagdausflügen: Strafe sei sinnvoll, aber nur, wenn der Hund auf frischer Tat ertappt werde, "Wenn Sie ihm also hinterherrennen und ihn dann erwischen..." Das will ich sehen und ein Bild für meine Sportfotosammlung knipsen.
Fazit: Da muss man schon sehr tolerante Hunde haben, die solche Spiele mitspielen.
Tenor: Die berühmte harte Hand. Der Blick ins Literaturverzeichnis bestätigt das: Urs Ochsenbein...
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Carsten Sohn