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Welche Reaktion wäre richtig gewesen?

geschrieben von Marleen(YCH) 
Welche Reaktion wäre richtig gewesen?
24. Juli 2003 14:36


Hallo Yorkies
ich hatte heute ein Erlebnis und bin mir meiner Reaktion nicht sicher.
Ich war mit meinem Tibi ( Buddy) auf unserem Lieblingsplatz, kleiner See, viele Hunde, riesen Spass. Heute, gerade angekommen wurde auf dem Nebengrundstück mit einem riesen Knall ein Baucontainer abgeladen. Buddy flieht sofort Richtung Auto wird noch von zwei hunden bedrängt und war nicht mehr zu bewegen den Spaziergang fortzusetzen. Habe es mit Leckerlie, mit gu zureden und energisch versucht. mußte dann mit ihm nach Hause fahren.Was hättet ihr gemacht?

Zu Hause angekommen ( Tiefgarage) ein Gewitterdonner. Buddy wollte nicht aus dem Auto raus. Nach zehn Minuten habe ich es dann doch geschafft. Dann dreht er sich aus dem Halsband und verschwindet unter einem Transporter. Ich habe mich hingehockt und beschwichtigt, da kam er dann langsam an aber er wollte nicht aus der Garage gehen. Da der Aufenthalt jetzt schon 30 Minuten dort war habe ich ihn einfach auf den Arm genommen und hoch getragen. Wußte nichts anderes mehr. Was hätte ich tun können?
Sorry, ist ein bißchen lang, aber ich möchte mich richtig verhalten und vor allem möchte ich wieder mit ihm zum See.

dankbar für jede Hilfe
Marleen und Buddy



24. Juli 2003 14:45

Hallo Marleen

Das beste ist immer, man ignoriert die Angst des Hundes. Ich habe es selbst erfahren, mein Rüde hat extreme Angst vor Männern und wollte jedesmal fliehen. Zuerst hab ich ihm (wie du) immer gut zugeredet und herumgekaspert (um ihn aufzumuntern) und damit alles schlimmer gemacht. Ich habe gemerkt, dass es das beste ist, wenn du so tust, als wär nix gewesen. Denn wenn der Rudelführer sich komisch verhält, dann stimmt definitiv was nicht mehr!

Ich hätte Tibbi einfach an die Leine genommen und aus dem Auto gezogen (ohne ihn zu beachten) und wäre losgelaufen. Ich weiss, es klingt sehr unschön, den Hund herumzuziehen, doch ich habe wirklich festgestellt, dass das 100 Mal besser ist, als die ganze Angst zu beachten. Mach einfach so weiter, als wär nix gewesen. Nimm deinen Hund das nächste Mal an ein Geschirr (ist besser, das geht nicht über den Kopf und zieht auch nicht so am Hals) und lauf in Richtung See. Wenn er zurückzieht, schau nicht einmal um, sondern lauf einfach weiter und zieh ihn hinter dir her, als ob du nicht merkst, dass er Angst hat. Du kannst dazu auch noch beschwichtigend vor dich hin gähnen (so dass er es hört). Du wirst sehen, seine Angst wird recht schnell verschwinden.

Viel Erfolg!
Roman

PS: Mein Hund hat jetzt nur noch Angst vor auffälligen Männern mit Stöcken, Hüten, Schirmen oder riesigen oder flatternden Jacken. Vor "normalen" Männern hat er überhaupt keine Angst mehr!

24. Juli 2003 14:45

Hm, schwer zu sagen, was ist schon immer "richtig"? Zureden und beschwichtigen kann allerdings manchmal genau den falschen Effekt haben und den Hund für seine Angst auch noch belohnen. Ich hätte versucht so zu tun, als wär nichts gewesen und hätte ihn am see freundlich aber unbeteiligt gerufen und wenn er nicht gekommen wäre, wäre ich einfach gegangen, ohne lange zureden oder ähnliches. dann hätte ich mich irgendwo versteckt, wo ich den Hund sehen kann, er mich aber nicht. Vielleicht wäre dann die Bindung zu Dir größer als die Angst gewesen. Allerdings falls er richtig in Panik und unkontrolliert war, wäre das natürlich nicht möglich gewesen, denn wenn Hunde so kopflos wegrennen, finden sie manchmal gar nicht zurück. Aber wie ich verstanden hatte, hatte er sich ja irgendwo versteckt oder?

beim nächsten Besuch am See würde ich es zumindest so versuchen, keine Leckerchen, kein Zureden einfach wie immer und wenn er nicht sofort mitkommt gehst Du schon mal weiter (so als würde er einfach irgendwo länger schnüffeln, da wartest Du ja sicher auch nicht)...

Viele Grüsse und viel Erfolg

24. Juli 2003 14:55

Hallo Tini,
erstmal Danke für Deine Mühe!

: Allerdings falls er richtig in Panik und unkontrolliert war, wäre das natürlich nicht möglich gewesen, denn wenn Hunde so kopflos wegrennen, finden sie manchmal gar nicht zurück. Aber wie ich verstanden hatte, hatte er sich ja irgendwo versteckt oder?

Er ist panisch weggelaufen und wäre auch nicht zurückgekommen. Ich habe ihn gerufen, als wenn wir jetzt was ganz tolles machen wollen. Keine Reaktion. Ich habe auch kurz gewartet und bin dann zum Auto, da saß er dann vor der Tür.

Gruß Marleen



24. Juli 2003 15:00

Grüß Dich Marleen,

du berichtest:

: Zu Hause angekommen ( Tiefgarage) ein Gewitterdonner. Buddy wollte nicht aus dem Auto raus. Nach zehn Minuten habe ich es dann doch geschafft. Dann dreht er sich aus dem Halsband und verschwindet unter einem Transporter. Ich habe mich hingehockt und beschwichtigt, da kam er dann langsam an aber er wollte nicht aus der Garage gehen.

Am ehesten kommt man auf die lösung, wenn man sich selber eine angsmachende situation vorstellt. Man sucht einen schutzort auf udn wortet dort, bis die anzeichen günstiger stehen.
Im falle der tiefgarage hätte ich den hund im auto gelassen und ihn nach 15 minuten geholt. Damit bleibt ihm zusätzlicher stress erspart und die motivation, dem menschen zu folgen ist durch die trennung ein wenig gestiegen.

An den see würd ich wieder gehen (vielleicht nicht direkt an den container), den hund ableinen und einfach weitergehen (zunächst einmal nur vorbei, in der nächsten runde dann bleiben). So kann er sich die abstände zu angstmachenden objekten und reizen aussuchen.

tschüß Martin & Mirko


24. Juli 2003 15:05

Grüß dich Roman,

Du rätst Marleen:

: Das beste ist immer, man ignoriert die Angst des Hundes. ...

gegen diesen ersten teil ist absolut nichts einzuwenden. Für den rest aber habe ich große bedenken:

: Ich hätte Tibbi einfach an die Leine genommen und aus dem Auto gezogen (ohne ihn zu beachten) und wäre losgelaufen....

Auf diese art kann man einen hund auch zum völligen blockieren bringen. Kann man einen kleineren hund dann noch auf den arm nehmen und wegtragen, bekommt man mit einem 40kg+ hund ernsthafte schwierigkeiten abgesehen davon, dass man die angst enorm verstärken kann.

Zum ignorieren gehört auch, dass man einfach geduld zeigt, den hund kleine schritte zu einer eigenen lösung machen zu lassen.

tschüß Martin & Mirko