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Mit Maulkorb zu anderen Hunden?

geschrieben von Janina(YCH) 
Mit Maulkorb zu anderen Hunden?
29. Juli 2003 11:03

Hallo,
es geht um einen 4 Jährigen Rodesian ?Mix-Rüden(Kastr.), der Hund bellt auf der Straße jeden anderen Hund schon aus großer Entfernung an, wohl aus Unsicherheit, dadurch hat er eigentlich keinen Kontakt zu fremden Hunden, nur zu denen die er schon kennt (es sind insgesamt 3 Hunde, da brauchte es dann aber auch einige Zeit bis die sich verstehen -erst nur mit Maulkorb zusammengelassen, damit nichts passiert, Kaya scheint aus Unsicherheit ?dominant? zu sein- er ?besteigt? die anderen Hunde ab und an und wenn sie sich dann wehren, dann geht die Beißerei los, wenn er den Hund dann kennt macht er das nicht mehr sondern ist der liebste der Welt...schleckt die Ohren des anderen und will kuscheln)
Wir haben das Gefühl er deutet die Signale der anderen Hunde falsch....
Nun haben wir schon öfter gehört das er auf jeden Fall mehr Hundekontakt braucht , da wir aber auf keinen Fall andere Hunde gefährden wollen, ist die Idee ihm einen Maulkorb umzumachen und dann ins Hundeauslaufgebiet mit ihm zu gehen....
Ist das eine gute Idee, oder wird ER dann zerbissen??
Über einen Rat wären wir wirklich dankbar...

Gruß Janina


29. Juli 2003 11:42

hi,

auf die dauer ist der maulkorb keine lösung. was ist denn in der prägungsphase 8- 16. Woche) gegangen ? oder eben nicht gegangen.

eine variante ist, ihr sucht eine renomierte und einwandfreie "hundeschule" die das problem fachmännisch und nicht auf die Biegen und Brechen Methode angehen. d.h. ihr braucht viel viel geduld, zeit, und einen gesunden menschenverstand. was in der sozialisation schief gelaufen ist, kann nicht komplett aufgeholt werden. es kann versucht werden das ganze zu mildern und anders zu polen, aber eliminieren, das wird wahrscheinlich schwierig.

ein stück weit müsst ihr die situation so wie sie ist akzeptieren und nehmt auch weiterhin den hund an die leine, beim kontkat mit anderen "fremden" hunden und beschränkt euch auf die bekannten Hundefreunde. so kann euer hund trotzdem lernen, dass wenn er an der leine ist, ein knurren und bellen unnötig ist, ihr seid da und habt die situation unter kontrolle, ein weiteres melden ist nicht notwendig.

oftmals versteht der "fremde" hund die Signale deines hundes nicht. mit dem Maulkorb ist es für euren Hund unmöglich Signale zu geben und hat den nachteil, dass wenn euer hund an einen rabiateren Genossen kommt, er sich nicht wehren kann. und das kann ins auge gehen. darum bin ich persönlich nicht für den maulkorb. (ausser der hund ist so eine gefahr für die Mitmenschen und Hunde, dass keine andere Variante bleibt).


warum dein hund so ist, da gibt es x varianten. Fehler während der PRägungsphase, falsche oder keine sozialisation, falsche Bestärkung oder Erfahrungen mit anderen Hunden, Unsicherheit des Hundes oder des Hundeführer, PRobleme in der RAngordnung (Hundeführer - Hund).

um das zu mildern braucht es sehr viel hundeerfahrung und auch verständnis für den hund als rudeltier.

29. Juli 2003 12:18

Hallo Sonja,
wir haben Kaya mit 2 Jahren aus dem Tierheim bekommen, und seitdem versuchen wir auch mit professioneller Hilfe das Problem zu lösen, aber er befindet sich im "Ausnahmezustand" wenn er einen anderen Hund sieht und man kommt nicht mit einem "Kaya guck´mal hier?" an ihn ran(auch kein Leckerlie, auch kein Fleisch).
Eine Hundeschule gibt hier zwar, aber die ist so teuer das die nicht in Frage kommt, (nicht das wir geizig sind, aber 70? pro Stunde zahle ich aus prinzip nicht, weil es einfach überteuert ist)
Wir waren bei einem Hundepsychologen, einem Hundetrainer udn beim Heilpraktiker (alles über einen längeren Zeitraum).
Wir haben uns auch mit den Calming -Signals beschäftigt, Kaya zeigt sehr wenig davon und wenn, dann bestätigen wir das konseqent.Das einzige was er "wirklich"zeigt ist das er immer mit er Rute wedelt. Er ordnet aber die Zeichen der fremden Hunde falsch ein....wenn ein andere Hund einen Knochen hat(oder etwas anderes) und Kaya will das auch haben, doch der andere zeigt nur ein leises "Knurren"(nene, das ist meiner), dann ist Kaya gleich auf 180, weil er meint der andere greift ihn jetzt an....

29. Juli 2003 13:27

hallo

oh jeh. d.h. du hast dir ein überraschungspaket mit "was war in der Verhangenheit" geholt. kenne ich, kenne ich...... mit dem unterschied, dass mein jetziger hund, ein offiziell anerkannter stammbaum hat aber bis halbjährig 4 x den besitzer wechselte.......

nun eben die phase mit maulkorb haben auch wir hinter uns. hundepsychologen auch.

wir arbeiten noch mit dem halti. ansonsten, haben wir auf eine weise resigniert und akzeptieren die macken unseres nicht sozialisierten hundes. sie versteht die anderen artgenossen nicht und andere sie nicht. ok. so nehmen wir sie wenn andere hunde kommen an die flexleine und geben ihr so die sicherheit von uns, aber können so auch eingreifen, wenn sie mit dem pepsodentlächeln anfängt. sich versteift und dann startet.

wenn sie einem anderen das spielzeug oder food wegnehmen will, so ist das ihr problem. dasselbe wenn es ein anderer versucht, das musste sie und muss sie immer wieder lernen.

aber eben ich sage uns. unser hund liebt kinder über alles, fremde hunde hingegen nicht. lieber akzeptiere wir das wie umgekehrt. und haben damit gelernt zu leben. mit dem alter wird das ganze noch etwas besser.

viel spass mit deinem wuffel

29. Juli 2003 14:23

Hallo Janina,

: Nun haben wir schon öfter gehört das er auf jeden Fall mehr Hundekontakt braucht , da wir aber auf keinen Fall andere Hunde gefährden wollen, ist die Idee ihm einen Maulkorb umzumachen und dann ins Hundeauslaufgebiet mit ihm zu gehen....
: Ist das eine gute Idee, oder wird ER dann zerbissen??

Das er mehr Hundekontakt braucht, ist im Prinzip richtig, die Idee mit dem MK, um die anderen nicht zu gefährden auch, aber ins Hundeauslaufgebiet würde ich mit ihm nicht gehen.
Zum einen mal wäre die Frage, ist Kaya nur unsicher und möchte an sich Kontakt oder will er überhaupt keinen? Zum Kontakten zwingen würde ich ihn nicht, dann besser nur Kontakt mit den Hunden, die er schon kennt, alles andere geht schief.
Zum zweiten ist mit MK im Hundeauslaufgebiet in vielen Gebieten Spießruten laufen "Was fällt Ihnen denn ein mit einem bissigen Hund hier spazieren zu gehen... etc". Und vor allem ist er durch die vielen anderen Hunde völlig überfordert, kann sich durch den MK noch schlechter ausdrücken, es kann sein, dass er nun erst recht schlechte Erfahrungen macht, weil da der ein oder anderer nicht so freundliche Hund 'rumläuft. Alles Dinge, die du absolut nicht gebrauchen kannst.
Ich würde versuchen, ein paar Hundebesitzer mit verträglichen Hunden anzusprechen und um ihre Mithilfe bitten, deinem Hund zu helfen. Und dann übt ihr immer nur mit einem Hund Begegnungen und zwar am Anfang in einer Entfernung, dass Kaya ruhig bleibt. Und wenn's 100 m sind! Für's ruhigbleiben wird belohnt. Und dann langsam den Abstand verkleinern. Immer versuchen, eine Distanz zu bewahren, bei der er ruhig bleibt. Klappt's mal nicht, und er legt los, gar nichts machen. Lass ihn toben, nicht ansprechen, nicht versuchen abzulenken, gar nichts. Der andere Hund bleibt stehen. Wenn Kaya irgendwann wieder ruhig ist, geht der andere weg, tobt Kaya wieder bleibt der andere wieder stehen etc.

Er muss erstmal aus diesem "bei Anblick eines anderen Hundes sofor lostoben" raus, wenn er Kontakt zu anderen Hunden bekommen soll. Denn welcher andere Hund will schon einen kontakten, der sich wie wild gebärdet? Da ist dann auch egal, ob mit MK oder ohne. Entweder der andere Hund geht erst gar nicht hin, oder er wird auch sauer. Beides nicht das was du willst.

Viel Erfolg,
Susanne & Zasko

29. Juli 2003 14:18

:Nun haben wir schon öfter gehört das er auf jeden Fall mehr Hundekontakt braucht

Warum auch mehr Hundekontakt. Ihr seit das Rudel und ihr
müsst euch finden.
Das "Spielen müssen" ist so eine menschliche Idee, die die Hunde
gar nicht brauchen. Beschäftigt euch mit dem Hund im sportlichen
Bereich. Vom Begleithund, Obedience bis Agility ist doch alles
möglich. Verlangt etwas von eurem Freund und ihr denkt nie mehr
an das "Spielen müssen".

Viel Glück

Robi